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14.04.07 / Klare Kante

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 15-07 vom 14. April 2007

Klaus D. Voss:
Klare Kante

Dem Düsseldorfer Regierungschef Jürgen Rüttgers bekommt seine Distanz zur Berliner Koalition offenbar gut. Erst hat er beim Ausstieg aus der Steinkohleförderung die Nerven behalten und ein Optimum für die NRW-Steuerzahler verhandelt. Jetzt steigt er aus dem Sozialtrott aus und will bei jugendlichen Straftätern die harte Linie fahren. Recht hat er - leider sind die Zeiten so.

Zum Glück erzieht immer noch die große Mehrzahl der Eltern ihre Kinder zu vernünftigen Menschen - um die geht es ja auch nicht. Es geht um jene Kinder, deren Erziehung den Müttern und Vätern längst entglitten ist.

Da hilft es auch nicht, wenn Politiker erschrocken auf die extrem schnell wachsenden Zahlen von gewaltbereiten Jugendlichen oder noch kindlichen Serientätern blicken - und dann doch immer wieder den alten Rezepten vertrauen. Hilfen wie die stets nachgiebige Sozialbetreuung sind nur pädagogische Heuchelei; sie müssen an den Hartgesottenen scheitern. Beweise dafür gibt es genug bei Rückfallquoten von 80 Prozent.

Der Staat muß - leider als Folge des gesellschaftlichen Wandels - in den Problemfamilien eine ganz andere Rolle übernehmen, um den Kindern zu helfen - er muß bei der Erziehung eingreifen. Wenn es sein sollte, auch mit spürbaren Strafen. Das ist es, was Rüttgers an "Null Toleranz" gegenüber Serientätern verlangt, die noch keine 14 sind.

Also klare Kante machen. Wer die späten Lebensbeichten derer liest, die als "Crash Kids" oder mit Schlimmerem von sich reden machten und erst mit den Jahren zur Vernunft gekommen sind, merkt: Genau das hätte ihnen geholfen - und uns auch.


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