© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 15-07 vom 14. April 2007

MELDUNGEN

Krieg dem Kurdenstaat

Ankara - Am Osterwochenende startete die türkische Regierung ihre Frühjahrsoffensive gegen die verbotene Separatisten-Organisation PKK in Südostanatolien. Tausende türkische Soldaten hätten an der Grenze zum Irak gegen die kurdischen Rebellen gekämpft. Laut dem Regierungssprecher seien hierbei über 40 Soldaten und Aufständische ums Leben gekommen. Der türkische Ministerpräsident Erdogan verteidigte offiziell das militärische Vorgehen und drohte dem nordirakischen Kurdenführer Barzani mit noch stärkerem militärischen Widerstand, sollte er sein angekündigtes Ziel eines eigenen Kurdenstaates verwirklichen wollen. Erdogan befürchtet, daß sich Teile des kurdisch dominierten Südens der Türkei dem neuen Kurdenstaat anschließen würden. Dieser wäre aufgrund von Erdölquellen bei Kirkuk sogar wirtschaftlich lebensfähig.

Nicaraguer raus

San Jose - Costa Rica hat vermehrt mit einer starken Zuwanderung aus Nicaragua zu kämpfen. Nach offiziellen Schätzungen arbeitet inzwischen jeder zehnte Nicaraguaer in dem kleineren, wirtschaftlich besser gestellten Nachbarland. Aufgrund starken Drucks aus der Bevölkerung, die überwiegend hellhäutiger ist als die Einwanderer, sich also optisch deutlich unterscheidet, wurde das Einwanderungsgesetz verschärft, denn Nicaraguer verkörpern für die Einheimischen nur Negatives. Wer Einwanderern ohne Visum Arbeit oder Unterkunft gibt, macht sich nun strafbar. Die Bewohner Costa Ricas sind stolz auf ihre florierende Wirtschaft, die der Kroatiens gleicht, was für lateinamerikanische Verhältnisse Wohlstand bedeutet. Auch ist Costa Rica eines der politisch stabilsten Länder der Region, das sich streng an demokratische Maßstäbe hält. Arbeitgeber kritisieren jedoch das neue Gesetz, da die billigen Arbeitskräfte nun fehlen würden.