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14.04.07 / Schwere Jugendjahre / Günter Donder - Der zweite Teil seiner Lebenserinnerungen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 15-07 vom 14. April 2007

Schwere Jugendjahre
Günter Donder - Der zweite Teil seiner Lebenserinnerungen

Im zweiten Teil seiner Lebenserinnerungen behandelt der in Lyck geborene Autor Günter Donder nun seine Jugendjahre. "Heimat ... und alles ist so anders doch" geht er auf die Zeit nach dem Krieg bis zu seiner Aussiedlung 1958 ein. Der Jugendliche, seine Mutter und Geschwister müssen früh lernen sich mit den neuen Herren zu arrangieren. "Beim Neuendorfer Milizkommandanten fand Waltraud im Frühjahr 1946, nachdem wir eine schwere Zeit hinter uns hatten, ihre erste Arbeit als Kindermädchen und bekam auch gleich einen neuen Vornamen verpaßt: Danka, als Kosename von Danuta. Diese Methode wurde nur zu gern praktiziert, das Deutsche sollte verschwinden."

Der 1929 geborene Autor berichtet wie sehr die Willkür in seine Heimat Einzug hielt. Die hinzugezogenen Polen machten es sich in den leerstehenden Häusern bequem. "In dieser Stimmung lebten sie auch in Neuendorf von einem Tag zum nächsten und strengten sich mit der Instandhaltung der vom Staat geschenkten Höfe nicht sehr an. Man ließ mancherorts die Gebäude sogar zusammenfallen und nahm einen anderen Hof, denn es waren anfangs genügend unbesetzte vorhanden." Da das Bauernhaus der Donders zu einsam liegt, ziehen sie in eine Siedlung, sie hoffen unter Menschen sicherer zu sein.

Lange Zeit arbeitet der junge Mann nur als Hilfsarbeiter, doch sein Bildungshunger ebnet ihm den Weg für eine weitere Schulbildung. Auch wenn die deutschen Schüler des Internats eindeutig umerzogen werden, so ist der 18jährige zugunsten einer zu erlangenden Schulbildung bereit, dieses Risiko einzugehen.

Viel Platz räumt der Autor dieser turbulenten zweiten Schulkarriere ein. "Vielleicht mag es manchem Leser schwerfallen zu verstehen, daß wir unter dem Sprachverbot litten. Ja, wir litten, die Großen mehr, die Kleineren weniger. Es ist ein Unterschied, ob man eine Fremdsprache lernen will und sich freiwillig einem selbstauferlegten Zwang unterzieht, oder ob ein unbedingtes Muß dahinter steht ..."

Auch über seine Zeit in der polnischen Armee weiß der Autor einiges zu berichten. Das Buch endet mit der Aussiedlung Günter Donders und seiner kleinen Familie in die Bundesrepublik. EB

Günter Donder: "Heimat ... und alles ist so anders doch", SOL, Königslutter, broschiert, 337 Seiten, 18,80 Euro, Best.-Nr. 6132


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