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21.04.07 / ... und kein bißchen leise / Seit 15 Jahren findet in Mitteldeutschland aktive Heimatarbeit statt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 16-07 vom 21. April 2007

... und kein bißchen leise
Seit 15 Jahren findet in Mitteldeutschland aktive Heimatarbeit statt
von Friedhelm Schülke

Vor 15 Jahren - am 27. Juni 1992 - wurde in Schwerin die Landesgruppe der Ostpreußen gegründet. Denn gerade hier, im heutigen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern, fanden 1945 und danach fast eine Million Flüchtlinge eine Bleibe. Ein Viertel davon waren Ostpreußen. Und deren Heimatliebe ist bis heute ungebrochen: So kamen zum Jubiläums-Heimattreffen wieder fast 600 Landsleute aus der näheren und weiteren Umgebung nach Anklam. Das "Volkshaus" war mit leuchtenden Forsythien, frischem Tannengrün, den Fahnen und Schildern aller 40 ostpreußischen Heimatkreise prächtig ausgeschmückt. Mit einem musikalischen Blumenstrauß bunter Frühlings- und Heimatlieder eröffnete der Anklamer Gesangverein das Jubiläumstreffen. Das geistliche Wort sprach der Bischof der Pommerschen Evangelischen Kirche, Dr. Hans-Jürgen Abromeit, dessen Vater aus dem Kreis Tilsit-Ragnit stammt. Der Ehrengast thematisierte den Begriff "Heimat" aus christlich-theologischer Sicht. Die Kirche hat vor allem nach dem Kriege viel Seelsorgearbeit an den heimatlosen Ost-Flüchtlingen geleistet und den Menschen Trost und Halt vermittelt. Dr. Abromeit lud die Ostpreußen ein, auch heute die christliche Botschaft anzunehmen und die Angebote der Kirche zu nutzen. Weitere Ehrengäste waren der CDU-Bundestagsabgeordnete Ulrich Adam aus Greifswald, der Bürgerbeauftragte des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Bernd Schubert aus Ducherow, und der Anklamer Bürgerschaftsvorsteher Karl-Dieter Lehrkamp - sie begleiten seit Jahren die Heimatarbeit in Anklam.

Landesvorsitzender Manfred Schukat verwies in seinem Rechenschaftsbericht auf die seit 15 Jahren nicht nachlassenden Besucherzahlen. Vor allem die elf Landestreffen erfreuten sich seit 1996 großem Zuspruchs, so 2005 in Schwerin mit 2300 Gästen und 2006 in Neubrandenburg mit 1900 Besuchern. Dies ist aber kein Grund zu Stolz und Selbstzufriedenheit, sondern vielmehr zu Freude und Dankbarkeit. Manfred Schukat nannte nicht nur Zahlen und Daten der zurückgelegten 15 Jahre, sondern vor allem die Namen vieler Landsleute, die sich um die Ostpreußenarbeit in Mecklenburg-Vorpommern verdient gemacht haben: Fritz Taschke, Fritz Kahnert, Günter Tennigkeit, Heinz und Erika Wittkowski, Franz Behrendt, Erna Höltke, Helga Hartig, Heinz Rutkowski, Margarete Kischel, Siegbert Schulz, Gerold Reichelt, Joachim Jux, Dr. Hartmut Spies, Dr. Friedrich Hahn, Dr. Hans-Joachim Mohr, Manfred Mohr, Charlotte Gassert, Herbert Gronenberg, Wilhelm Peise, Edith Dilba, Anni Sager, Benno Krutzke, Helga Allmendinger, Doris Festersen, Werner Bednarski, Arno Schulz, Brigitte Schünemann, Hildegard und Armin Neumann, Helga Pundt, Hans-Jürgen Sköries, Günter Büttner, Joachim und Bruno Bläsing, Hanna und Susanna Potreck, Waldemar Groß und und und ... . Ostpreußengruppen entstanden in Schwerin, Rostock, Anklam, Friedland, Neubrandenburg, Neustrelitz, Stralsund, Ludwigslust, Parchim, Rerik, Wismar, Güstrow, Waren, Boizenburg, Ueckermünde-Ferdinandshof; parallel dazu wurden Heimatgruppen der Ermländer, Memelländer, Insterburger und Angerburger gegründet, nicht zu vergessen die Danziger und Westpreußen sowie die Landsleute aus Wizajny / Kreis Suwalki. Zum Schluß seines eindrucksvollen Berichtes lud Manfred Schukat alle Landsleute zum 12. Landestreffen am 29. September 2007 in der Stadthalle Rostock ein, der Hauptveranstaltung 2007 für alle Ostpreußen in Mecklenburg-Vorpommern.

Zur Feier des Tages wurden die Gäste mit einer Saalrunde "Bärenfang" überrascht. Mit dieser hochprozentigen ostpreußischen Spezialität stießen die Besucher auf das Jubiläum, die Gesundheit und hoffentlich noch so manches schöne Ostpreußentreffen an. Nach einem Tusch erfreute Ostpreußen-Sänger Bernd Krutzinna alias BernStein seine alten und neuen Fans mit seinem beliebten Repertoire. Inzwischen war aus dem fernen Thüringen die ostpreußische Folkloregruppe Wandersleben im Volkshaus angekommen. Unter der Leitung des Ehepaares Rommeiß hatten die Sängerinnen und Sänger ein umfangreiches Programm einstudiert. In ihren bunten Trachten und Kostümen weckten sie mit heimatlichen Liedern, Gedichten, Einlagen und Volkstänzen viele Erinnerungen und ernteten dafür starken Beifall. Mit diesem schönen Kulturprogramm sollte den Ostpreußen ein kleiner Dank für 15 Jahre Treue zurückgegeben werden. Die ungeteilte Anerkennung aller galt auch wieder den 40 ehrenamtlichen Helfern und Mitarbeitern des BdV Anklam, die mit der festlichen Dekoration, dem Einlaß, der Essenausgabe, dem Büchertisch und dem Verkauf von Bärenfang und Königsberger Marzipan für einen harmonischen Verlauf sorgten.

Foto: Ein gern gesehener Gast: Die Folkloregruppe Wandersleben bei ihrem Auftritt


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