29.03.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
21.04.07 / Wo das Wasser kristallklar ist / Besonders in der Vor- und Nachsaison empfiehlt sich ein Urlaub am idyllischen Gardasee

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 16-07 vom 21. April 2007

Wo das Wasser kristallklar ist
Besonders in der Vor- und Nachsaison empfiehlt sich ein Urlaub am idyllischen Gardasee
von Christina Schultze

Scheinbar endlos schlängeln sich die Straßen am Ufer des Gardasees entlang. Sie durchziehen verträumte Orte, quirlige Touristenzentren und dann wieder Natur pur. Wer den größten See Italiens einmal umrunden will, muß 150 Kilometer zurücklegen. Um den Reiz dieser abwechslungsreichen Landschaft wirklich zu genießen, ist eine Fahrt mit dem Auto jedoch nicht ratsam, zumal sie im Dauerstau enden könnte.

Der Gardasee erstreckt sich von den Ausläufern der Alpen bis fast in die Poebene hinein. Der schmale Zipfel im Norden wird von imposanten, steilen Kalkwänden gesäumt. An seiner tiefsten Stelle mißt der See 346 Meter. Das Wasser ist überall kristallklar und wird von den Einheimischen wegen seiner guten Qualität gerühmt.

Ein lohnendes Reiseziel ist der See zu jeder Jahreszeit. Im Frühling und Herbst lädt das milde Klima zu Radtouren und Wanderungen ein.

Touristen können dann auch noch ihren Geldbeutel schonen, weil die Hotelpreise günstiger sind als im Sommer.

In der Hauptsaison muß man sich dagegen auf einen Massenansturm einstellen, denn auch die Italiener schätzen den Gardasee als Urlaubsrevier. Geradezu beschaulich mutet die Region im Winter an, wenngleich sie nicht schneesicher ist. Zudem pausieren dann viele Hotels.

Der zerklüftete Norden ist ein Dorado für Freizeitsportler. Alpinisten, Fahrradfahrer, Surfer und Segler kommen dort auf ihre Kosten. Den Ruhe suchenden Urlauber zieht es traditionell eher ans Westufer, wo Nobelherbergen einen Hauch von Gediegenheit versprühen. Wer die Nacht zum Tag machen will, ist wiederum im Süden an der richtigen Adresse. Rund um Desenzano locken Diskotheken. Aber auch landschaftlich hat diese Region etwas zu bieten. Die Halbinsel Sirmione, über der sich trutzig das Kastell des einst allmächtigen Adelsgeschlechts der Scaliger erhebt, schiebt sich dort in den See hinein.

Am Ost-Ufer laden Orte wie Garda oder das durch seinen Wein bekannte Bardolino zum Verweilen ein. In den hübschen Altstädten mit ihren liebevoll restaurierten Villen und schmalen, verwinkelten Gassen herrscht bis in den Abend hinein geschäftiges Treiben. Dicht aneinander reihen sich unzählige kleine Läden, Restaurants, Eisdielen und Straßencafes. Dem Trubel entziehen kann man sich kurzzeitig beim Besuch einer der vielen alten Kirchen.

Mit seinen flachen Stränden ist das Ost-Ufer ein Paradies für Familien mit Kindern: Schwimmen, Tauchen oder Angeln stehen hoch im Kurs. Erholung vom Alltagsstreß bietet aber auch eine Wanderung oder Fahrradtour durch die sanften Hügelketten der Umgebung mit ihren Olivenhainen und Weinbergen. Den vielen Bäumen mit ihren silberfarbenen Blättern verdankt die Region auch den Namen "Olivenriviera".

Einen atemberaubenden Blick über den See bietet der Monte Baldo, der im Nordosten 1700 Meter in den Himmel ragt. Im Örtchen Malcesine führt eine Seilbahn in zwei Abschnitten zum Gipfel hinauf, wobei sich die Kabinen im oberen Teil um die eigene Achse drehen. Der Berg, auf dem auch weltweit einzigartige Pflanzen beheimatet sind, ist ein idealer Flecken für gemächliche Spaziergänge oder Wanderungen.

Der Kultur- und Kunstinteressierte sollte sich einen Abstecher nach Verona nicht entgehen lassen. Die Stadt, die ihren Weltruhm Shakespeares tragischer Liebesgeschichte "Romeo und Julia" verdankt, ist mit historischen Kirchen, Palästen und Denkmälern reich gesegnet.

Schon die alten Römer ließen dort vor 2000 Jahren eine Arena für Gladiatorenkämpfe errichten, die jetzt jeden Sommer Anziehungspunkt für Musikfreunde aus aller Welt ist. In den Mauern des drittgrößten Amphitheaters Italiens, das als einziges noch betrieben wird, erklingen seit 1913 vor prächtigen Kulissen große Werke wie Verdis "Aida". Natürlich sollte das Haus der Julia mit dem berühmten Balkon beim Besuchsprogramm nicht fehlen. Inspiriert von der literarischen Vorlage verewigen sich Tausende dort auch mit persönlichen Liebesschwüren.

Foto: Verträumte Orte, quirlige Touristenzentren, Wassersport und Natur pur: Der Gardasee ist nicht nur bei Italienern ein begehrtes Reiseziel.


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren