23.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
12.05.07 / Der Heimat immer treu / Landsmannschaft Ostpreußen zeichnet Adalbert Graf aus

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 19-07 vom 12. Mai 2007

Der Heimat immer treu
Landsmannschaft Ostpreußen zeichnet Adalbert Graf aus

Adalbert Graf wurde am 22. August 1931 als Sohn des Landwirtes Eduard Graf und seiner Ehefrau Margarete in Neu-Kockendorf im Landkreis Allenstein geboren. Nach der Einschulung in die dortige Volksschule besuchte er das Staatliche Gymnasium Allenstein. Im Januar 1945 mußte er zusammen mit seiner Familie die Heimat vor den anrückenden sowjetischen Truppen verlassen. Die Flucht endete im Sommer 1946 in Schleswig-Holstein. In Lübeck besuchte Graf weiterhin das Gymnasium. Nach dem Schulabschluß und einer kaufmännischen Lehre zum Industrie- und Außenhandelskaufmann wurde er an den höheren kaufmännischen Lehranstalten in Essen / Ruhr zum Betriebswirt ausgebildet. In seiner 40jährigen Berufszeit stieg er bis zum Prokuristen auf.

An seinem Wohnort war Adalbert Graf 20 Jahre lang Stadtverordneter in verschiedenen Ratsgremien und viele Jahre lang Geschäftsführer eines Segelfliegervereins. In den 90er Jahren verbrachte er zusammen mit seinem Sohn einen Segelfliegerurlaub in Allenstein-Deuthen und nahm dort an ausgeschriebenen Rundflügen teil.

Seiner ostpreußischen Heimat fühlte sich Adalbert Graf frühzeitig verpflichtet. Seit 1970 ist er Ortsvertrauensmann seiner Heimatgemeinde Neu-Kockendorf. In dieser Eigenschaft wurde er 1981 als Mitglied in den Vorstand der damaligen Kreisgemeinschaft Allenstein-Land gewählt. Im Jahre 1989 war er Gründungsmitglied der neuen, gerichtlich eingetragenen und gemeinnützigen Kreisgemeinschaft Allenstein-Land und wurde auf der Gründungsversammlung am 15. Oktober 1989 zum Stellvertretenden Vorsitzenden der neuen Kreisgemeinschaft gewählt. Am 14. September 1991 erfolgte seine Wahl zum 1. Vorsitzenden des Kreistages, des obersten Gremiums der Kreisgemeinschaft Allenstein-Land. Alle vier Jahre stellte er sich zur Wiederwahl und wurde dabei in seinem Amt bestätigt.

Durch seinen Einfluß bekam die Kreisgemeinschaft neue Strukturen, die weitreichend waren und zu einer durchgreifenden Neubelebung führten. Die Aufgaben und die Verantwortung der Ortsvertrauensleute wurden bei den Kirchspielvertretern gebündelt. Diese neue Organisationsform führte bis heute zu einer Verdoppelung der seinerzeit erfaßten Mitglieder. In diesem Zusammenhang baute Adalbert Graf die neue Adressenkartei auf, die er heute noch regelmäßig aktualisiert. Seit 1993 führt er die jährliche Bruderhilfe der Landsmannschaft Ostpreußen mit der Betreuung von bis zu 480 hilfsbedürftigen Landsleuten im Landkreis Allenstein durch.

An Großveranstaltungen wie dem Deutschlandtreffen der Ostpreußen, der Ermländerwallfahrt im westfälischen Werl und den Heimatkreistreffen in Hagen a. T. W. hat er sich seit 25 Jahren stark engagiert. Seit vielen Jahren setzt sich Adalbert Graf für das Selbstbestimmungsrecht der in der Heimat verbliebenen Deutschen ein. Bei den Gründungen der Deutschen Vereine in Allenstein (AGDM und Gruppe "Elch") und Wartenburg im April 1991 stand er vor Ort beratend zur Seite.

An den eingegangenen Partnerschaften zwischen der Stadt Wartenburg und der Gemeinde Hagen a. T. W. (1994) sowie zwischen dem Landkreis Allenstein und der Kreisgemeinschaft Allenstein-Land (2002) war Adalbert Graf beteiligt und damit Wegbereiter des angestrebten Dialogs zwischen Deutschen und Polen. Anfang Mai 2005 begleitete er die Mitglieder des Osnabrücker Kreistages auf ihrer Besuchsreise nach Allenstein und führte dort zusammen mit dem Kreisvertreter Gespräche mit dem Allensteiner Landrat sowie mit Vorstandsmitgliedern der Deutschen Vereine und der Lazarus-Sozialstation in Groß Kleeberg.

Auf dem Gebiet der Kulturarbeit hat Adalbert Graf ebenfalls Herausragendes geleistet. So setzte er sich für die Wiedererrichtung des Kreuzes auf dem Kreuzberg in Wartenburg und des Gedenkkreuzes auf dem Feldherrenhügel in Darethen, ferner für die Renovierung mehrerer Kirchen und Wegkapellen und für die Beschaffung einer elektronischen Orgel seiner Heimatkirche in Neu-Kockendorf ein. Ende Juni / Anfang Juli 2005 organisierte Graf in Neu-Kockendorf das Dorffest "630 Jahre Neu-Kockendorf", dessen Höhepunkt ein gemeinsamer Gottesdienst in deutscher Sprache war.

Seit 15 Jahren hat Adalbert Graf regelmäßig Beiträge für das Heimatjahrbuch Allenstein-Land geliefert, in denen er sich stets für das Heimatrecht der deutschen Heimatvertriebenen auf der Grundlage der historischen Wahrheit einsetzt.

Bereits 1997 wurde Adalbert Graf für sein ehrenamtliches Wirken mit dem Silbernen Ehrenzeichen der Landsmannschaft Ostpreußen ausgezeichnet.

In Würdigung seiner außergewöhnlichen Leistungen und seines Einsatzes für Ostpreußen und seine Menschen verleiht die Landsmannschaft Ostpreußen Herrn Adalbert Graf das Goldene Ehrenzeichen


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren