25.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
19.05.07 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 20-07 vom 19. Mai 2007

Leserforum

Es geht um das Selbstverständnis der Parteien
Betr.: "Die Spaßpartei gibt sich seriös" (Nr. 17)

In der Koalition knirscht es heftig. Auch wenn die Union mit Frau Merkel nach links gerutscht ist und ihre konservativen Wähler enttäuscht hat, ist sie noch nicht so weit links angekommen, daß sie mit der SPD in das selbe Horn blasen kann. Würde sie es tun, wäre sie als die schlechtere SPD verloren.

Die Union muß zur Mitte zurückrudern, wenn sie überleben will, und da nützen ihr auch die Sympathiewerte von Frau Merkel wenig. Die Koalition muß nicht nur im Interesse von Deutschlands Bürgern auseinanderbrechen. Es geht auch um das Selbstverständnis der Parteien. Da ist dann die Stunde der FDP gekommen. Möge sie ihre Chance zusammen mit der Union nutzen.

Bodo Allemann, Kiel

 

 

Recht in Deutschland ist linkslastig
Betr.: "Das Geschäft der RAF" (Nr. 17)

Es ist nicht zu übersehen, daß die RAF noch immer in bestimmten links orientierten Kreisen auf Verständnis stößt. Wir erinnern uns an die "klammheimliche Freude". So ist es auch kein Wunder, daß viele der RAF-Täter längst wieder in Freiheit sind und auch die letzten über Hafterleichterungen auf dem Weg in die Freiheit sind.

Selbst siebenmal "lebenslänglich" und noch 15 Jahre dazu schmelzen wie Schnee in der Sonne zusammen, und das, obwohl Täter noch immer über den Ablauf ihrer Verbrechen geschwiegen und keine Reue gezeigt haben. Recht in Deutschland ist linkslastig, was nicht nur die Milde gegenüber den Täterinnen und Tätern der RAF zeigt.

Sebastian Wettner, München

 

 

Kein guter Dienst
Betr.: "Opfer einer Hetze" (Nr. 15)

Ministerpräsident Oettinger hat den Angehörigen des verstorbenen Hans Filbinger keinen guten Dienst erwiesen, als er in seiner Traurede völlig unnötigerweise das Wirken dieses Mannes in der Nazi-Zeit beurteilte.

Damit öffnete er die Büchse der Pandora und ließ prompt den rot-grünen Schwarm der Gegner Filbingers hauend und stechend fliegen.

Filbinger war als Ministerpräsident zu gut, ein echter Landesvater, als daß er keine Feinde hätte haben können.

Dieter Bock, Burgstall

 

 

Viele Gutsbesitzer von einst könnten Vorbild sein
Betr.: Leserbrief "Spott und Hohn" (Nr. 13)

Auch ich empfand es als unpassend, daß in den "Mitternachtsspitzen" des WDR in Blödeleien auf den Film "Die Flucht" hingewiesen wurde. Unter anderem wurde hämisch gefragt, ob man schon einmal einen ostpreußischen Gutsbesitzer gesehen habe, der so freundlich mit seinen Leuten umgegangen sei? Daraufhin wurde pöbelhaft gegackert und geklatscht. Ich empfand es als besonders geschmacklos, daß dieses Thema zur Belustigung einer anspruchslosen Spaßgesellschaft herhalten muß.

Das Buch des Fürsten Dohna "Erinnerungen eines alten Ostpreußen" zeigt, wie intensiv sich diese Familien monatelang unter schwierigsten Bedingungen um die Menschen der Trecks kümmerten, ehe sie im Westen ankamen. Noch viele Jahre danach trafen sich die Teilnehmer dieses Trecks nahe Hoja a. d. Weser mit der Familie des Fürsten und den ehemaligen französischen Kriegsgefangenen des Gutes, ein Zeichen, daß eine Atmosphäre des Miteinander und eines guten Klimas geherrscht hatte.

Ich habe das Bild der vielen Trecks aus dem Wartheland vor Augen, die in diesem eiskalten Winter durch meine Heimatstadt in der Lausitz zogen. Auf dem Waldfriedhof in Spremberg sind 60 Gräber unterwegs verstorbener Kinder.

Wie schlimm alles war, kann kein Film zeigen, denn die dafür Verantwortlichen haben die Wirklichkeit nicht erlebt. Ostpreußische Gutsbesitzer kannte ich nicht, ich kenne schlesische und märkische Gutsbesitzer, die in ihrer persönlichen Bescheidenheit und ihrem Verantwortungsbewußtsein heute ein Vorbild für viele sein könnten.

Marg.-Elfriede Krause, Pattensen

 

 

Priebke tat seine Pflicht genau wie die Bomberpiloten
Betr.: "Keine Gnade für Erich Priebke" (Nr. 11)

Es ist mir immer ein Vergnügen, Ihre Zeitung zu lesen. Die Medien hier und anscheinend auch in Deutschland sind halt auf politische Korrektheit eingestellt, und kontroverse Themen werden oft gemieden. Zum Glück sind Sie eine rühmliche Ausnahme, und ich möchte Ihnen dafür Dank und Anerkennung aussprechen.

Habe den Fall Priebke verfolgt, Ihren sehr objektiven Bericht gelesen und nun die Stellungnahme von Ihren Lesern dazu zur Kenntnis genommen. Erlauben Sie mir bitte einige Bemerkungen darüber: Es ist bedauerlich, daß wir nach dem Zweiten Weltkrieg mit zweierlei Maß gemessen wurden. Das Maß der Sieger und das Maß der Verlierer. Man hat nicht nach dem uralten Justizsystem gehandelt, wo beide Seiten nach denselben Prinzipien beurteilt werden. Man hat sogar neue Gesetze erfunden, zum Beispiel das Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Im Falle des Herrn Priebke ist dies besonders offensichtlich. In allen Armeen der Welt gibt es die Einstellung "Befehl ist Befehl". Befehlsverweigerung wurde oft mit der Todesstrafe geahndet. Wie kann eine militärische Einheit funktionieren ohne Befehlsgehorsam? So war es vor 60 Jahren, und diese Prinzipien gelten sicher auch heute noch. Herr Priebke hat nur seine Pflicht für Deutschland getan, wie man es von jedem deutschen Soldaten erwartet hat. Er führte seinen Befehl aus wie all die Bomberpiloten, die ihre tödliche Last auf unschuldige Frauen und Kinder auslösten. Zweimal wurde Herr Priebke freigesprochen. Wer sind die finsteren Kräfte, die ihn unbedingt bis zu seinem Tode eingekerkert sehen möchten?

Hans Hartel, Brantford, Ontario, Kanada

 

 

Wie konnte man das zulassen
Betr.: ",Eine Schande für Deutschland'" (Nr. 14)

Der ehrenwerte Hubertus Knabe gleicht einem Rufer in der Wüste. Er hat zwar Mut, doch sein Ruf verhallt in einem Umfeld, in dem die sogenannte politische Korrektheit das Sagen hat und eine der beiden großen Volksparteien mit der SED erfolgreich angebändelt hatte; man war zwar noch nicht gemeinsam ins Bett gestiegen, aber es gab doch schon viel gepflegtes Gemeinsames. Und davon tragen wir heute die Folgen.

Ich frage mich, wie es Demokraten zulassen konnten, daß die PDS/SED in den Bundestag einziehen durfte, daß die Täter von gestern auch heute ihr Unwesen treiben dürfen, wie es möglich war, daß die Opfer der roten Täter erst jetzt eine ans Lächerliche grenzende Rente erhalten, warum die DDR heute nahezu eine Wiederauferstehung feiern darf, in der alles so schön war, alle Frauen ihre Kinder in den staatlichen Kindergärten abgeben konnten, Kinder ihrem Vorsitzenden zujubeln durften, wo die Lebensmittel so billig waren und es für jeden etwas Arbeit gab. Wer fragt heute noch danach, daß Deutschlands rote Diktatur am Ende war.

Ewald Mörtel, Meerbusch

 

 

Danke für Triest
Betr.: "Gemeinsam in Europa: Die Erklärung von Triest" (Nr. 14)

Die Erklärung von Triest ist schon seit Jahrzehnten mehr als überfällig in Europa und ganz besonders in der Europäischen Union. Es bleibt nur zu hoffen, daß unsere Anliegen unter einem europäischen Dachverband gebündelter, zielstrebiger und wirkungsvoller vertreten werden. Es ist den Herren von Gottberg und Dr. Thüne ausdrücklich dafür zu danken, daß sie für die Landsmannschaft Ostpreußen an der Erklärung von Triest mitgewirkt haben.

Jürgen Zauner, Viersen

 

 

Haß der Linken
Betr.: "Am liebsten verschweigen" (Nr. 15)

Ich frage mich, wie lange wir Deutschen es noch hinnehmen, daß unsere Geschichte verfälscht und der Holocaust dazu benutzt wird, uns alle im Kriechgang zu belassen. Längst leben nur noch wenige, die die Zeit von 1933 bis 1945 bewußt erlebt haben und die wissen, daß auch damals Millionen Deutsche, unsere Eltern und Großeltern, ein ehrenhaftes Leben geführt haben. Wer sich wie Werner Maser um die Wahrheit mühte, die nun wirklich in den Jahren Hitlers schreckliche Seiten gezeigt hat, dem schlug der Haß der Linken entgegen, aber auch unter Unionspolitikern gibt es Ignoranten der Wahrheit.

Rainer Skorka, Hanau

 

 

"Hier endet Europa" - Vaclav Klaus warnt vor Panikmache
Betr.: "Geheimpolitik um Europas Zukunft" (Nr. 13)

Nach der Europa-Apotheose, die dem Fernsehzuschauer zum 50-jährigen Jubiläum der EU aufwendig und teuer zugemutet wurde, sollte man auch andere Stimmen hören, zum Beispiel den tschechischen Staatspräsidenten Vaclav Klaus. Er wandelte sich vom Globalisierungsvertreter ins ganze Gegenteil. Vor dem Washingtoner Cato-Institut erklärte Klaus kürzlich, hinter der globalen Ökologiebewegung verberge sich eine Gefahr für die Welt. Hinter ihrer "freundlichen" Ideologie stehe der Versuch, die Welt zu verändern. Man präsentiert ein Katastrophenszenario, um unsere Werte radikal zu verändern. Wenn eine Theorie widerlegt ist, wird eine andere erfunden. Erst war es Überbevölkerung, dann Ozonloch. Jetzt kommen sie mit globaler Erwärmung. Der "sterbende Wald" sei so grün wie eh. In einem Interview wurde Klaus noch deutlicher. Die Vorschrift der EU-Kommission, die CO2-Emissionen um 20 Prozent zu senken, kommentierte er so: "Das ist eine Fehlstellung von Journalisten bis Politiker. Wenn die EU-Kommission auf solche Tricks hereinfällt, haben wir einen weiteren Grund, warum die Nationen selbst und nicht EU-Organe entscheiden müssen". Das ist die Absage an europäische Bevormundung. Vor dem Privatgrundstück von Klaus, so wird berichtet, stehe ein Schild mit der Aufschrift "Hier endet Europa".

Karl Hermann, Bad Arolsen

 

 

Ausbeuter
Betr.: "Arbeit ist so billig wie nie" (Nr. 17)

Läßt sich das wirklich so sagen? Wenn wir einen Handwerker benötigen, fürchten wir uns vor seinen Preisen mit Anfahrt und versuchen darum, viel selbst zu machen. Wenn ich eine Wohnung kaufe, bringe ich Anwälten und dem Staat Beträge ein, die ich als ausbeuterisch empfinde.

Ausbeutung herrscht allerdings auf einem Arbeitsmarkt, in dem Firmen gar nicht genug verdienen können, um ihre Aktionäre zu befriedigen. Da wird viel auf die Arbeitnehmer abgewälzt, die nahezu jede Arbeit annehmen müssen, wenn sie nicht dem Staat zur Last fallen wollen, was nicht jedermanns Sache ist. Nicht jeder hält gern die Hand auf.

Ich meine, daß der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen begegnet werden muß. Das Wie ist mir egal, Hauptsache, den Ausbeutern wird das Handwerk gelegt.

R. Meischel, Baden-Baden

 

 

In der Oberlausitz
Betr.: "Weltberühmt und heiß begehrt" (Nr. 13)

Seit Beginn des Jahres beziehe ich Ihre Zeitung und bin sehr zufrieden mit den angesprochenen Themen und ihrer Behandlung.

Im Artikel über den Kunsttischler David Roentgen wird angegeben, daß er seine Schulausbildung im "oberschlesischen Niesky" erhalten habe. Niesky liegt noch heute in Deutschland und zwar im niederschlesischen Oberlausitzkreis, dessen Kreisstadt sie ist, und besitzt eine Niederlassung der Herrnhuter Brüdergemeine.

Siegfried Prochno, Bad Sassendorf

 

 

Wackere Amokläufer im Kampf gegen Rechts
Betr.: "Halbherzig ist nicht mutig" (Nr. 16)

Mit Begeisterung lese ich immer Ihre Wochenrückblicke auf der letzten Seite Ihrer Zeitung. Großartig fand ich Ihre Formulierung in der gennanten Ausgabe: "Professionelle Berufserreger, allen voran ein Gogo-Girl jedweder rosa-rothen Homodemo namens Claudia Roth", welche Sie mit den Römern verglichen, die sich Gänse als Weckrufer hielten.

Eine treffendere Beschreibung dieser, bei ihren öffentlichen Auftritten mit gekonntem Augenrollen und furchterregenden Grimassen uns Furcht und Schrecken einjagen wollenden Grünen gibt es nicht.

Man liest heute oft "so" Schreckliches über Amokläufer, die blindwütig um sich schießen und dabei kaltblütig Menschenleben auslöschen, aber nie etwas über unsere amoklaufenden wackeren "Kämpfer gegen Rechts" in Politik und Medien, die Menschen auf ihre "Art" nachstellen und ebenso kaltblütig vernichten, nicht mit dem Colt, sondern mit ihren "sinnentstellenden" Worten und Schriften.

Jüngst gebärdeten sie sich anläßlich einer Trauerrede für Filbinger, erneut gleich den Weckgänsen der alten Römer, und setzten ihren Amoklauf gegen Filbinger, in dessen Vergangenheit der "enthüllende" Schriftsteller Rolf Hochhuth einst herumgestochert hatte, um ihm dann das Kainsmal eines "furchtbaren Juristen" auf die Stirn zu brennen, vor seinem Grab fort.

Hochhuth scheint bei seinen "Forschungsarbeiten" wissentlich übersehen zu haben, daß sein furchtbarer Jurist Filbinger, um nur einen Fall in Erinnerung zu rufen, als ehemaliger Marinerichter den von zwei seiner Oberfeldwebeln, denunzierten Kompaniechef Forstmeier, der heute noch lebt, vom Tod am Galgen bewahrte.

Während eines vertrauten Gespräches unter sechs Augen äußerte dieser sich ihnen gegenüber: "Hitler ist ein Verbrecher, Göring ein Scharlatan und Goebbels ein Lügenmaul. Der Krieg ist verloren, der ,Iwan' ist schon auf dem Sprung nach Westen."

Filbinger, der als Marinerichter über diesen "Zersetzer der Wehrkraft" zu richten hatte, fragte während der Verhandlung die Denunzianten: "Können Sie völlig ausschließen, daß Ihr Kompaniechef Sie lediglich auf ihre politische Standhaftigkeit prüfen wollte?" Auf eine solche Reaktion waren die beiden Denunzianten nicht gefaßt. Also diktierte Filbinger ins Protokoll: "Ich kann natürlich nicht ausschließen, daß unser Kompaniechef Forstmeier seine Äußerungen nur machte, um unsere Standfestigkeit zu prüfen." Diese Aussage wurde von den beiden Denunzianten unterschrieben. Damit war der Sache die entscheidende Wende gegeben.

Handelt so ein "Furchtbarer Jurist", Herr Hochhuth?

Friedrich Kurreck, Offenbach am Main

 

 

Stalins "Fackelmänner-Befehl" war schon 1941
Betr.: Leserbrief "Kein Freibrief" (Nr. 17)

Die aus Brandenburg vorgebrachten Einwände gegen den Leserbrief "Verbrannte Erde" lassen ein gerüttelt Maß an historischer Ahnungslosigkeit vermuten. In den Ausführungen wird behauptet, der Ausdruck "Verbrannte Erde" sei nicht von Stalin, sondern von der sich im Rückzug befindlichen Wehrmacht geprägt worden. Offenkundig will er damit für entsprechende Verwüstungen die Schuld allein der deutschen Seite zuweisen. Dem Herrn ist, wie es scheint, Stalins Befehl Nr. 428 vom 6. November 1941, der sogenannte "Fackelmänner-Befehl", entgangen. Danach sollten unter anderem alle Siedlungen, in denen sich deutsche Truppen befinden, in einer Tiefe von 40 bis 60 Kilometer hinter der Hauptkampflinie und 20 bis 30 Kilometer beiderseits von Wegen in Brand gesetzt werden. Der Originaltext ist im Institut für Zeitgeschichte in München einzusehen.

Des weiteren versucht der Leser Ilja Ehrenburg damit zu entlasten, daß dieser sich gegen die ihm vorgehaltene Hetzpropaganda verwahrt habe. Wenn dies nur eine Glaubensfrage ist, empfehle ich unter anderem auch die Lektüre der antideutschen Haßtiraden Ehrenburgs in dessen unter dem Titel "Krieg" erschienenen Buch. Woher bezieht der Leserbriefschreiber sein Wissen, daß es in der Wehrmacht keine Todesurteile wegen Vergewaltigung gegeben habe? Die außergewöhnlich strenge Strafjustiz im deutschen Heer ist unbestritten. Auch dazu empfiehlt sich im Falle von Unwissenheit solide recherchierte Fachliteratur.

Otto Schmidt, Hamburg

 

 

Hermann Frischbier vergessen
Betr.: "Er rettete das Ostpreußische" (Nr. 13)

Ehre wem Ehre gebührt, das gilt selbstverständlich auch, aber nicht nur, für Prof. Erhard Reimann. Der Fairneß halber sollte im Artikel zumindest auf den ersten großen Herausgeber eines zweibändigen Preußischen Wörterbuches, nämlich Hermann Frischbier, hingewiesen werden, dessen Werk schon 1882 in Berlin im Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin erschien.

Selbst Frischbier greift schon auf frühere entsprechende Arbeiten anderer zurück, die er korrekterweise namentlich nennt. Eine Aussage wie: "Er rettete das Ostpreußische" ist so jedenfalls nicht haltbar und irreführend.

Jochen Bauer, San Gines, Spanien

 

 

Miegel war dort
Betr.: "Die drei Gleichen" (Nr. 17)

Der Bericht über die "Drei Gleichen" in Thüringen hat mich erfreut. Es ist ein Bericht für unser Ostpreußenblatt, und da sollte man wissen, daß Agnes Miegel während ihrer Pensionszeit in Weimar gewesen ist und das die steinernen Zeugen und dazugehörenden Legenden sie beeindruckten.

1908 entstand ihre Ballade "Die Gräfin von Gleichen". Wenn man die Geschichte vom "doppelbeweibten Grafen" weitererzählt, dann muß man auch wissen, wieso es dazu kam. Es sind sehr edle Züge des Grafen, die ihn bewegen, die Sultanstochter nach Thüringen zu bringen. Und die Gräfin segnet die Fremde: "Du sollst sie haben und halten nach unserem Recht, aus ihrem Schoße zeuge ein neues Geschlecht." Sie zeigt Verständnis für die entstandene Situation. Ich kann darüber nicht scherzen. Flucht und Vertreibung haben solche Tatsachen bestätigt.

Margarete Ritter, Kindelbrück

 

 

Unsere Kinderarbeit wurde nie angerechnet
Betr.: "Stasi-Veteranen machen mobil" (Nr. 12)

Während Kinderzwangsarbeit zwar weltweit geächtet wird, finden bei deutschen Opfern diese verlorenen Jahre noch nicht einmal Eingang in die Rentenberechnung.

Mir wurde 1996 von der Bundesversicherungsanstalt mitgeteilt, daß man diese Jahre als Ersatzzeit nicht anerkennen könne, da sie vor Vollendung des 14. Lebensjahres lägen.

Einst waren wir Kinder im Alter von knapp zwölf Jahren, als wir 1945 in Nordostpreußen von der Roten Armee überrollt wurden und deren Schandtaten miterleben mußten. Überlebt haben wir nur, indem wir von Sonnenaufgang bis Untergang auf der Sowchose in der Landwirtschaft schufteten, bis zur endgültigen Vertreibung aus der Heimat im Herbst 1948. Nur wer arbeitete, erhielt einen Teller Suppe.

In der späteren DDR konnten die fehlenden Schuljahre nur geringfügig übersprungen werden, und seitens der SED-Diktatur wurde uns zusätzlich noch der Maulkorb des Schweigens übergestülpt. "Glücklicherweise" können wir aber noch miterleben, wie ehemalige Stasi-Offiziere ihre alten Sonderprivilegien für ihre Rentenerhöhungen durchgefochten haben.

Damals wie heute sind sie damit Nutznießer beider Staatssysteme geworden.

Fazit: Recht erhält in Deutschland nur noch der, dessen Geldbeutel für eine Prozeßführung gefüllt ist und der seinen eindeutigen Links-Status auch glaubhaft nachweisen kann. Da man uns Vertriebene jedoch pauschal in die rechte Ecke gestellt hat, werden wir unser Erdendasein nur noch als Deutsche zweiter Klasse beenden können.

Es lebe die deutsche Gerechtigkeit in aller Welt!

Dr. W. Hanau, Berlin

 

 

Moralisch fraglich
Betr.: Leserbrief "Kein Freibrief" (Nr. 17)

Der Leserbriefschreiber fordert in seinem Leserbrief die Redaktion auf, "nicht jeden Blödsinn zu drucken".

Er sollte froh sein, daß die Verantwortlichen seinem Wunsch nicht nachgekommen sind, denn dann wäre sein Leserbrief wahrscheinlich auch nicht veröffentlicht worden.

Den Inhalt kurz wiedergegeben, könnte man den Brief folgendermaßen zusammenfassen: Zensur heute üben - Stalin und Ehrenburg entlasten - Deutsche als bestrafte Täter!

So ein inhaltlich falscher und moralisch fragwürdiger Leserbrief könnte notfalls im "Neuen Deutschland" veröffentlicht werden, er paßt aber nicht in die niveauvollen Seiten der Preußischen Allgemeinen Zeitung!

Hans Ulrich Thiele, Bielefeld


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren