20.04.2024

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26.05.07 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 21-07 vom 26. Mai 2007

Leserforum

Hinreißend, ihr eleganter Lauf
Betr.: "Trakehnen lebt" (Nr. 14)

Herrn Voss' Artikel über die Festrede von Hans-Heinrich Isenbart hat mich sehr gefreut, aber auch tief berührt.

Gerade Trakehnen, das ich als junge Frau anläßlich der internationalen Reit- und Trabturniere in Insterburg und Trakehnen alljährlich im Herbst mit meinem Vater besuchte, der dabei als Richter fungierte.

Die nach Pardubity (Tschechoslowakei) schwersten und längsten Hindernisrennen Europas in Trakehnen gehörten mit zu meinen aufregendsten und schönsten Erinnerungen.

Unvergessen die anschließenden Fahrten im Dogkard über große Weiden zu den Paddocks, zum Königreich der berühmtesten Hauptbeschäler, wie Cancara, Hyperion und Pythagoras, der Edelsten der Edelsten Trakehnens. Hinreißend ihr eleganter Lauf in ihren doppelt eingefriedeten großzügigen Ausläufen.

Die ganze Trakehner Gestütsanlage war unter der damaligen Leitung des Landstallmeisters Dr. Ernst Ehlert wunderschön und sehr großzügig erhalten und geführt worden.

Herrn Isenbart und Herrn Voss meinen herzlichen Dank.

Hilla Hampel-Jessat, Detmold

 

 

"Mitleid mit dem Feind" war ein Verbrechen
Betr.: Leserbrief "Kein Freibrief" (Nr. 17)

"Wenn andere klüger sind als wir, das macht uns selten nur Pläsier ..." Diese Erkenntnis von Wilhelm Busch unterstreicht der Leserbriefschreiber mit seiner Zuschrift eindrucksvoll, indem er ihm unbekannte Tatsachen einfach als "Blödsinn" abwertet.

Ilja Ehrenburg mag ja seinen Anteil an den Greueln bestritten haben, glaubhaft bestreiten kann sie weder er noch sonst jemand.

Der Schriftsteller und stalinistische Propagandist, von Solschenyzin "Haupttroubadour des ganzen Krieges" genannt, wird wie folgt zitiert: "Der Deutsche ist seiner Natur nach eine Bestie. Selbst ungeborene Faschisten sind nicht zu schonen."

Unzählige weitere Zeugnisse seines extremen Deutschenhasses liegen vor.

Ihren Niederschlag fanden sie im enthemmten Wüten der Rotarmisten, von deren Führung bekanntlich gebilligt.

"Mitleid mit dem Feind" lautete die Begründung für das harte Urteil gegen Lew Kopelew.

Der strengen Disziplin der Wehrmacht wird von unseren damaligen Gegnern nach wie vor Respekt gezollt.

Hanna Schulze, Wittingen

 

 

Soldaten achten
Betr.: "Bitte nicht noch einmal" (Nr. 18)

Wenn jeder zweite Berufssoldat sich nicht noch einmal verpflichten würde, ist das eine Aussage, die Regierung und Bundestag nicht zur Ehre gereicht. Deutschlands Politiker gehen mit Scheuklappen oder Brettern vor den Köpfen durch eine Welt, die ganz anders ist, als sie sich so gern erträumen. Zwar scheut man sich nicht, unsere Soldaten in ferne Länder zu entsenden, aber man verweigert ihnen in unverantwortlicher Weise die bestmögliche Ausbildung und Ausrüstung.

Hier spielt auch hinein, daß die Politik eine Bundeswehr ohne Vergangenheit installiert hat. Man hat die deutschen Soldaten des Zweiten Weltkrieges, die besten der Welt, verfemt und ins Abseits gestellt, obwohl doch jeder Deutsche wissen kann, daß dies ein Unrecht an unseren Vätern und Großvätern ist. Unsere Soldaten haben im Zweiten Weltkrieg für Deutschland gekämpft. Das fordert unsere Achtung und unser Nichtvergessen heraus.

Alfred Anderson, Lörrach

 

 

Uns verteidigen
Betr.: "... denn ohne Sicherheit ist keine Freiheit" (Nr. 18)

Ohne Sicherheit ist keine Freiheit. Daran ist nicht zu zweifeln, was auch die sozusagen zivile Sicherheit vor Kriminalität einschließt. Man lebt nur frei, wenn Gefahren eben nicht diese Freiheit bedrohen und einschränken.

Zu unserem Glück ist mit der EU und dem Atlantikpakt die Gefahr innereuropäischen Auseinandersetzungen beseitigt, was aber nicht ausschließt, daß andere Gefahren militärischer und terroristischer Art drohen. Und in unserem persönlichen Leben spielt auch die kriminelle Bedrohung eine Rolle, an der Ausländer hoch beteiligt sind.

Von der deutschen Politik ist zu verlangen, daß sie das Wohl der deutschen Bürger voranstellt, Kriminalität hart und konsequent bekämpft und die Bundeswehr im Rahmen des Bündnisses in die Lage versetzt, uns gegen Bedrohungen erfolgreich zu verteidigen. Daß die deutsche Politik dafür genug leistet, ist für mich nicht sichtbar.

Klaus Engelmann, Pluwig

Putin hat keine Bedenken
Betr.: "Putin läßt nicht locker" (Nr. 18)

Putins Politik läßt erkennen, daß er kein Demokrat ist, sondern ein Mini-Stalin, der zwar nicht gleich mörderisch, aber doch allein an der Macht orientiert ist.

Das Putin die erkämpfte Macht so einfach seinen Händen entgleiten läßt, erscheint mir eher unwahrscheinlich.

Aber wir werden es erleben. Keinesfalls sollten wir auf Putin in irgendeiner Weise bauen, er wird immer nur das tun, was für ihn von Vorteil ist.

Moralische Bedenken gibt es für ihn nicht. Wenn sein Vorteil auch unser Vorteil ist, was ja auch einmal sein kann, haben wir Glück gehabt.

Freimut Fendler, Landshut

 

 

"Züge zusammenstellen" und über uns Tiefflieger
Betr.: "Die Reichsbahn rettete viele Ostdeutsche" (Nr. 14)

Dank sei Ihnen! Der Tapferkeit und des Einfallsreichtums unserer Reichsbahner zu gedenken!

Aus Breslau stammend war unser erster Evakuierungsort im Sudetengau. 2. Februar 1945: Krankheitsbedingt war mein Vater bei uns (sonst Ostfront). Wir drei Kinder lagen schon im Bett. Als Älteste wurde ich noch einmal geholt. "Ich geh' hier nicht weg, bevor Ihr nicht weg seid." Mein Vater brachte seinen Königsberger Schulatlas. Zu meinem Entsetzen riß er eine Seite heraus und zeichnete zwei Fluchtrouten ein. Meiner Mutter zur Stütze sprach er mit mir Zehnjährigen: Ja nicht über Leipzig wegen der Bomben. Dresden! Dort ist nur Kultur, dort passiert nichts. (Die Karte besitze ich noch.) Leiterwagen, schrottreifer Autobus, "Züge zusammenstellen", das Fieberwort. Stehen auf freier Strecke. Tiefflieger. Sie gälten nur der Lokomotive, wurde uns Kindern gesagt. Toilettenbedürfnis zum Fenster hinaus. Kein Essen, kein Trinken. Bei Stillstehen öffneten einige die Türen, stiegen aus, um Luft zu holen. Plötzlich Anfahren des Zuges. Die Schreie! Ich höre sie heute noch. Wenn der Lokomotivführer sie hörte, blieb er stehen. "Züge zusammenstellen", umsteigen, "Züge zusammenstellen". Leipzig! Und Fliegeralarm.

Wir hatten unsere Fluchtroute nicht beeinflussen können. Meine Mutter - nicht zu beschreiben. Wieder "Züge zusammenstellen" und unter Sirenen raus. Drei Tage. Wir können nicht mitreden.

Gudrun Schlüter, Münster

 

 

Es ist das einzige seiner Art
Betr.: Leserbrief "Diesen Frauen gebührt ein Ehrenmal für ihre Tapferkeit" (Nr. 14)

Es kann nicht genug auf die Leistungen und Leiden der deutschen Frauen während des Krieges und danach hingewiesen und die Forderung nach einem Ehrenmal für sie gestellt werden, wie in dem Leserbrief. Dazu gehören gleichermaßen die Trümmerfrauen. Heute stehen in Deutschland mehrere "Ehrenmale" der Sieger, insbesondere der Russen zum Zeichen der Unterwerfung, deren Unterhalt allein gewaltige Kosten verursacht.

Dagegen wurden unsere Anträge für die "Trümmerfrauen" von den Städten München, Stuttgart, Nürnberg und Würzburg mit Allgemein-Floskeln abgelehnt. Kein Wunder bei dem unwürdigen Gerangel um eine Vertriebenen-Gedenkstätte. Herr im eigenen Lande?

Bei dieser Gelegenheit muß auf eine einzige Ausnahme hingewiesen werden: Im Jahr 1998 hat sich Münchens Oberbürgermeister Ude bereit erklärt, unseren Antrag auf Erstellung einer Gedenkstätte für die 100000 Nachkriegstoten von Königsberg zu genehmigen. Die PAZ berichtete anläßlich einer Gedenkfeier im Beisein von Herrn v. Gottberg.

Somit ist dieses eindrucksvolle Mal des Münchener uneigennützigen Bildhauers Georg Rauwolf das einzige seiner Art in Deutschland. Die Kosten haben Spender aufgebracht. Gott sei Dank steht es noch unbeschädigt auf dem Münchner Waldfriedhof. Es ist somit geeignet für Gedenkfeiern aller unserer zivilen Kriegs- und Nachkriegstoten; von privater Seite organisiert, fanden solche schon einige Male statt. Ebenso erfolgt die Pflege des Mals mit grabüblichem Blumenschmuck und deren Kosten-Aufwand von privater Seite. Sehr bedauerlich ist das Desinteresse der hiesigen Landsmannschaft und der Königsberger Stadtvertretung in Duisburg.

Günter Hagner, München

 

 

Das muß auch mal ohne Erdbeben möglich sein
Betr.: "Polizeischüler entlastet" (Nr. 19)

Unsägliches geschah in Berlin. Polizeischüler äußerten nach einem Vortrag eines Holocaust-Überlebenden, der seit Jahrzehnten sein Erleben in Vorträgen schildert, daß sie nicht immer (nur) vom Holocaust hören wollten. Sie verstiegen sich auch zu der dummen Bemerkung, daß alle Juden reich seien. Darob erbebte das politische Berlin; alle Gutmenschen zelebrierten Empörung. Der Vorfall wird von der Polizeiführung schnellstens untersucht. Ich bin gespannt, was dabei für die "Täter" herauskommt.

Jeder gebildete Mensch weiß, daß Verallgemeinerungen immer daneben treffen. Oft sind sie Folge völliger Unkenntnis. Weder sind alle Juden reich, noch sind alle Deutschen Nazis gewesen oder zu großen Teilen noch. Die einfache Frage, wer denn überhaupt Juden kenne, auch reiche, hätte sicher genügt, um diese dumme Bemerkung aus der Welt zu schaffen.

Und den Holocaust bekommen die Deutschen nun wirklich sozusagen von früh bis spät eingetrichtert, in der Regel von Leuten, die die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen und den Holocaust scheinbar verinnerlicht haben oder bestimmten Zwecken dienen. Ein Amerikaner schrieb bekanntlich über die Holocaust-Industrie.

Ich empfinde den Holocaust als eine Schande für uns Deutsche. Aber ich muß mich nicht jeden Tag zu Untaten bekennen, die ich persönlich und auch meine Eltern nicht begangen haben. Wenn junge Leute das auch äußern, muß das schon mal ohne Erdbeben möglich sein. 

Robert Berger, Berlin

 

 

Getötete Kinder
Betr.: Bild vom Sowjetischem Ehrenmal (Nr. 15)

Die Statue sah ich jetzt zum ersten Mal in der PAZ als Foto. Dazu las ich den Leserbrief.

Für mich sagt das sowjetische Ehrenmal Folgendes aus: Das Gesicht schaut unbeteiligt in die Ferne. Obwohl sich das Kind vertrauensvoll an die Brust des Soldaten lehnt. Was hat ein Kind überhaupt dort zu suchen? Mit Sicherheit wurden keine russischen Kinder ihren Müttern entrissen und im Krieg nach Deutschland mitgenommen. Mit dem gewaltigen Schwert wurde wohl das Hakenkreuz (?) zerschlagen und dann?

Hatte Ilja Ehrenburg nicht zur Tötung Deutscher aufgerufen? Für mich wird dieser Weg dahin durch das "Ehrenmal" aufgezeigt. Wie wäre es, wenn man für die Sanierung des Denkmals dankbar sein würde und es "Ehrenmal für die getöteten deutschen Kinder während des Zweiten Weltkrieges" nennt?

Elisabeth Krahn, Celle


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