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02.06.07 / Aus den Heimatkreisen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 22-07 vom 02. Juni 2007

Aus den Heimatkreisen

GUMBINNEN

Kreisvertreter: Eckard Steiner, Schöne Aussicht 35, 65510 Idstein / Taunus, Telefon (0 61 26) 41 73, E-Mail: eck.steiner@ pcvos.com, Internet: www.kreis-gumbinnen.de

Ostpreußenveranstaltung - Weniger Teilnehmer als erwartet waren zum 29. Heimattreffen des Regierungsbezirkes Gumbinnen im Spornitzer Landhotel erschienen. Vom Landhotel zu spät vergebene Termine für die in diesem Jahr dort stattfindenden Heimattreffen konnten in der letzten Ausgabe des Gumbinner Heimatbriefes nicht berücksichtigt werden, so daß der Eindruck entstand, daß keine Treffen stattfänden und viele Teilnehmer vermutlich aus diesem Grund nicht erschienen. Dennoch reisten 84 Teilnehmer aus Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg, Berlin und Brandenburg an. Es waren vor allem Ostpreußen, insbesondere Gumbinner, aber auch Vertriebene aus Pommern, Böhmen, Schlesien, dem Memelland und auch Mecklenburger. Wie auch beim letzten Treffen schauten sich viele Landsleute zunächst einmal den vom Lm. Schäfer auf einem Tisch ausgestellten hölzernen Elch und Informationsmaterial über Ostpreußen an. Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte Dr. Hahn die Anwesenden, richtete Grüße Verhinderter aus und gedachte der Verstorbenen, unter denen auch seine Frau war, die ihm bei der Ostpreußenarbeit eine große Stütze war. Anschließend hielt Propst Labesius eine Kurzandacht, der er die Tageslosung zu Grunde legte, wobei es um Brot und Wasser ging. In seinen Ausführungen nahm er auch Bezug auf die verloren gegangene Heimat. Anschließend sangen alle "Geh aus mein Herz ...". Das sich das anschließende Vormittagsprogramm wurde von den Landsleuten selbst gestaltet. Es herrschte eine rege Beteiligung. Im ostpreußischen Platt und auf hochdeutsch vorgetragene Gedichte und Erzählungen humorvollen und ernsten Inhaltes wechselten mit gesungenen Heimat- und Frühlingsliedern ab. Auch sah man sich an einigen Tischen Fotos aus der alten Heimat an. Während der Pausen verkaufte Friedel Ehlert ihre CD's "So lachten wir in Ostpreußen" und eine Broschüre über ostpreußische Gerichte. Der Vormittag verging viel zu schnell. Nach dem Mittagessen wurde ein Film über Rominten gezeigt. Er vermittelte die Einzigartigkeit der Rominter Heide, dieser herrlichen ostpreußischen Landschaft. Aufnahmen aus deutscher und gegenwärtiger polnischer Verwaltung ließen das Herz eines Waidmannes höher schlagen. Ein von Lm. Ehlert vorgetragenes Gedicht über die Rominter Heide rundete den Beitrag ab. Ein Nachfolgetreffen wird es am 1. Dezember 2007 im gleichen Hotel geben. Lm. Siegfried Grawitter, 1. Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft ostpreußisches Platt hat sich hierzu bereits mit einer eigenen Ausstellung angekündigt.

 

JOHANNISBURG

Kreisvertreter: Willi Reck, Georg-Büchner-Straße 7, 31224 Peine, Telefon (0 51 71) 80 59 72, Fax (0 51 71) 80 59 73. Schriftführerin: Marlene Gesk, Unewattfeld 9, 24977 Langballig, Tel. (0 46 36) 15 60, Fax (0 46 36) 88 33

25 Jahre Treffen der Johannisburger in der Gaststätte Goldener Ring in Düsseldorf - Die Organisatoren Maria und Kurt Zwikla freuten sich besonders über das 25jährge Jubiläum. Kurt Zwikla begrüßte die 70 Landsleute und erwähnte, daß vor 25 Jahren noch 300 Teilnehmer mit Freunden, Verwandten und Bekannten an der Wiedersehensfeier teilnahmen. Rückschauend auf das allererste Treffen vor 55 Jahren, war es noch schwierig, die große Zahl der Teilnehmer in einer Gaststätte unterzubringen. In so einer Größenordnung sind die Heimattreffen heute nicht mehr vorstellbar. Paul Sobotta gedachte der Toten. Von Traute Willutzki wurden Gedichte aus Masuren vorgetragen. Mit dem gemeinsamen Lied "Der Mai ist gekommen" wurde der 1. Mai-Tag und die aufblühende Natur besungen. Kreisvertreter Willi Reck überbrachte in seiner Ansprache einen ausführlichen Bericht über die Aktivitäten und Arbeiten des Kreistages und Vorstandes. Vorstandstagung am 21. und 22. April im Ostheim in Bad Pyrmont, mit den wichtigsten Tagesordnungspunkten: Neuorganisation der Betreuungsgruppe für die Hilfsbedürftigen im Heimatkreis. 15jähriges Bestehen des Deutschen Kulturvereins "Rosch" am ersten Wochenende im Oktober in Johannisburg. Anstehende Nachwahlen für den Kreistag und den Vorstand. Die nächste Kreistagssitzung findet abweichend vom bisherigen Ablauf am Sonnabend, 1. und Montag, den 3. September in Dortmund statt. Das Hauptkreistreffen am 2. September wird in diesem Jahr gemeinsam mit dem BdV-Stadtverband Dortmund im Goldsaal der Westfalenhallen veranstaltet. Prof. Dr. Stirbrny wird die Festansprache halten. Weiter wurde über die Zusammenarbeit mit dem Patenkreis, dem heutigen Johannisburg (Pisz) sowie dem Kulturverein "Rosch" berichtet. Die Ausgabe eines Stadtplans von Johannisburg sowie den geplanten Buchdruck über die Bewohner der Stadt nach dem Stand von 1945. Bestätigung der Gemeinnützigkeit durch das Finanzamt Flensburg. Während der Mittagszeit und Kaffeepause konnten die Teilnehmer ausführlich ihre gemeinsamen Erinnerungen austauschen.

 

KÖNIGSBERG-STADT

Stadtvorsitzender: Klaus Weigelt. Patenschaftsbüro: Karmelplatz 5, 47049 Duisburg, Telefon (02 03) 2 83 21 51.

Großes Königsberg-Treffen in Hamburg - Bitte vormerken! Das Königsberg-Treffen in Hamburg findet am 13. und 14. Oktober 2007 in den Mozartsälen, Loogenhaus am Dammtorbahnhof statt.

Gruppe Süd - Zum sechsten Mal trafen sich treue Königsberger im "Hartenthaler Hof", Bad Wörishofen. 37 fröhliche Königsberger mit Angehörigen hatten sich in diesem Jahr dort eingefunden. Eine Herzlichkeit und Zusammengehörigkeit, auch mit den neuen Königsbergern, schweißte uns gleich wieder richtig zu einer Gemeinschaft zusammen. Mit einem Königsberger Bärenfang und unserem Heimatlied stimmten wir uns heimatlich ein. Lm. Joachim Korth hatte den wunderbaren alten Heimatfilm von 1937 mitgebracht, und zeigte ihn in zwei Teilen (nachmittags und abends). Ja, hier bekamen wir wieder einmal gezeigt, wie wunderschön und reich an Kultur unsere Heimat Ostpreußen zur deutschen Zeit war. Wieviel Leben, Arbeit, wirtschaftliches Treiben einst daheim herrschte. Keiner wurde müde und unsere Herzen schlugen für die Heimat. Spät abends zeigte Karl-Heinz Holzkig einen schönen Trakehner-Film. Jedem älter gewordenen echten ostpreußischen Jungen kamen die Erinnerungen wieder hoch. Sonntag, nach dem Frühstück hielten wir wie gewohnt unsere Morgenandacht ab. Die Gedanken gingen zurück zu den vielen Toten - Kinder, Mütter, Großeltern und allen Toten in der Heimat und der Fremde, hier im Westen und Mitteldeutschland und zu unseren tapferen Soldaten. Wir leben, und in Demut hörten wir das Vermächtnis unserer Toten: Haltet Frieden, vergeßt uns nicht und vergeßt die Heimat niemals. Nach dem Mittagessen ging langsam das Verabschieden los, denn einige hatten einen weiten Weg mit Zug oder Auto. Aber rund 20 Teilnehmer machten sich noch zum Café Schwermer auf, wo wir als gute Bekannte auch nett empfangen wurden und Kaffee und Torte zur Stärkung bekamen. Wir hatten viel Zeit miteinander zum Schabbern und alle spürten das Zusammengehörigkeitsgefühl. Wir sind Königsberger Preußen geblieben und wir sehen uns im Mai 2008, Hartenthaler Hof, Bad Wörishofen wieder. Nähere Informationen bei Gerhard Thal, Stifterweg 38, 89075 Ulm, Telefon (07 31) 9 50 83 30.

 

RASTENBURG

Kreisvertreter: Hubertus Hilgendorff, Tel. (0 43 81) 43 66, Dorfstr. 22, 24327 Flehm. Gst.: Patenschaft Rastenburg: Kaiserring 4, 46483 Wesel, Tel. (02 81) 2 69 50

Rastenburg - das nächste Rastenburger Hauptkreistreffen findet am 18. und 19. August 2007 in der Niederrheinhalle, Wesel, statt. Bitte diesen Termin schon vormerken. - Sind Sie schon Bezieher des Heimatbriefes "Rund um Rastenburg"? Zweimal jährlich erscheint das Heft mit Nachrichten und Berichten. Nicht nur das aktuelle "Rund um Rastenburg" sondern auch ältere Ausgaben sind über die Geschäftsstelle in Wesel zu erhalten. - Auch in dem Bildband von D. B. Wulf und R. Tiesler: "Das war unser Rastenburg" erfahren Sie wissenswertes über die Stadt und den Landkreis Rastenburg. Erhältlich bei der Geschäftsstelle in Wesel für 20 Euro.

 

SENSBURG

Kreisvertreter: Siegbert Nadolny, Wasserstr. 9, 32602 Vlotho, Tel. (0 57 33) 55 85. Geschäftsstelle: "Sensburger Zimmer", Stadtverwaltung Remscheid, Kreuzbergstr. 15, 42849 Remscheid.

46. Wasserung des Nikolaiker Stinthengsts in Remscheid - Am 5. Mai fand in der Patenstadt Remscheid die traditionelle Wasserung des Nikolaiker Stinthengsts statt. Zum 46. Mal wurde in diesem Jahr der hölzerne König der Fische im Remscheider Stadtparkteich zu Wasser gelassen. Während der Wintermonate hatte er eine grundlegende Restaurierung erfahren und ein neues Farbenkleid erhalten. Traditionsgemäß trug der Ostpreußenchor mit seinen Liedern zur festlichen Stimmung an diesem Nachmittag bei. Nur einer fehlte, ohne den eine Veranstaltung der Kreisgemeinschaft eigentlich nicht mehr vorstellbar war, und der sehr vermißt wurde: der langjährige Dirigent des Ostpreußenchors Alfred Kobusch, der am Tag zuvor verstorben war. Seiner gedachten die Anwesenden in Trauer und Dankbarkeit während einer Schweigeminute, zu der Kreisvertreter Siegbert Nadolny zu Beginn seiner Begrüßungsansprache aufgerufen hatten. Als festen Termin für alle, die der ostpreußischen Heimat gedenken und ein lieb gewordenes Brauchtum fortsetzen wollen, bezeichnete der Kreisvertreter die jährlich stattfindende Stinthengstwasserung und begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste mit herzlichen Worten. Sein besonderer Gruß galt den Ehrengästen, an ihrer Spitze dem stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Remscheid Lothar Krebs, dem Vorsitzenden der ostpreußischen Gruppe Remscheid, Georg Gregull, sowie Hubert Haenel. Beide gehören zu den treusten Besuchern der Stinthengstwasserung - und Hartmut Preuß, Kreisvorsitzender der Kreisgemeinschaft Tilsit-Ragnit. Bürgermeister Lothar Krebs überbrachte die Grüße von Rat und Verwaltung der Stadt Remscheid. Die Remscheider seien stolz auf die Mitbürger aus dem Kreis Sensburg, die vor mehr als einem halben Jahrhundert zugezogen seien und seit Generationen hier lebten, und wertete es als eine "ungeheure Leistung", daß sie über einen so langen Zeitraum hinweg in Treue zu ihrer Heimat gestanden und die Erinnerungen an sie wach gehalten hätten. Die Liebe zu der angestammten Heimat sei eine Gemeinsamkeit, die die Menschen aus dem Bergischen Land mit denen aus Ostpreußen verbinde. Remscheid habe die Patenschaft zum Kreis Sensburg immer begrüßt und aufrechterhalten. Leider hätten die Bemühungen, mit den Polen in dem heutigen Sensburg (Mragowo) zu einem Miteinander zu kommen, nach verschiedenen Verhandlungen nicht zu einem Abschluß geführt. Man sei aber noch nicht am Ende. Die Beziehungen könnten durchaus noch einmal belebt werden und zu dem gewünschten Ziel führen. Die Festansprache hielt Hubert Haenel, der sich - wie er betonte - mit dem Stinthengst "unterhalten" hatte, und der außerdem historische Verbindungen zwischen dem Bergischen Land und Ostpreußen beziehungsweise dem Kreis Sensburg herausstellte. Er berichtet von "dem Gespräch" mit dem Stinthengst, der von der Schönheit der weiten maruischen Seen - seiner Heimat - gesprochen hätte und sich in Remscheid eigentlich einen würdigeren Aufenthaltsort als den kleinen Stadtparkteich wünsche. In Hinblick auf die Gemeinsamkeiten zwischen dem Bergischen Land und Ostpreußen zeigte der Redner Höhepunkte in der geschichtlichen Entwicklung auf. Die gab es bereits 1143, als sich erste Zisterzienser Mönche aus Altenberg in Lenko - 40 Kilometer von Posen gelegen und nur 80 Kilometer von der preußischen Grenze entfernt - niederließen. Im Jahr 1206 wurde dann auf Wunsch von Papst Innozenz III. (1198-1216) der aus dem Kloster Altenberg stammende Christian mit der Preußenmission beauftragt. Der bedeutendste Hochmeister des Deutschen Ordens in Preußen Winrich v. Kniprode (1352-1382) - seine Heimat war das Bergische Land und die Nähe des Rheins - war es, der in Masuren am Wasser eine Burgruine fand, die ihn an sein Zuhause erinnerte. Er ließ sie aufbauen und nannte sie "das feste Haus am Rhein". Für weitere Verbindungen sorgte der Mechanikus Alexander von der Nahmer - an ihn erinnert in Remscheid heute noch die Alexanderstraße. Er überreichte den Ordensherren den "Fleischhacker", ein Exemplar seines Alexanderwerks, mit dessen Hilfe vor nun mehr als 725 Jahren in Königsberg die ersten inzwischen berühmten Königsberger Klopse hergestellt wurden. Da sich später der Hacker großer Beliebtheit und Nachfrage erfreute, reiste Alexander nach Königsberg und weiter nach Lötzen und Lyck, überquerte bei Prostken die Grenze nach Polen und gründete dort in Grajewo seine Firma Galmab, die "Galinder Maschinenbau GmbH", zur Versorgung der mittel- und osteuropäischen Gebiete mit seinen Erzeugnissen. Nach dieser Aufzeichnung von Gemeinsamkeiten, die das Bergische Land und Ostpreußen verbindet, wurde der Stinthengst zu Wasser gelassen, während von der Anhöhe das Ostpreußenlied erklang. Da schwimmt er nun wie seit 45 Jahren in jedem Sommer im Rescheider Stadtparkteich und ist inzwischen auch für die Remscheider zu einem Stück Geschichte geworden. Natürlich gab es zum Abschluß den gleichfalls traditionellen Bärenfang und noch lange fröhliche und informative Unterhaltung.


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