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09.06.07 / Agentenkrimi / Litwinenko soll für MI 6 spioniert haben

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 23-07 vom 09. Juni 2007

Agentenkrimi
Litwinenko soll für MI 6 spioniert haben
von M. Rosenthal-Kappi

Der Fall Litwinenko hat laut Aussage des Hauptbeschuldigten in dem Mordfall, dem russischen Geschäftsmann und Ex-KGBler Andrej Lugowoj, eine neue Dimension erreicht: die eines neuen Spionagekrieges zwischen England und Rußland.

Während Scotland Yard zunächst Ermittlungen in einem Kapitalverbrechen führte, scheint die britische Polizei sich nun mit einem politischen Verbrechen von internationaler Größe befassen zu müssen, jedenfalls, wenn sie den Anschuldigungen des russischen Hauptbeschuldigten Gehör schenken will.

Lugowoj wurde erst nach endlosen Ermittlungen, über ein halbes Jahr nach dem Tod des im Londoner Exil lebenden Ex-KGB-Spions von Scotland Yard beschuldigt, Litwinenko mit Polonium vergiftet zu haben. Scotland Yard verlangte von Rußland die Auslieferung des Geschäftsmannes. Dies lehnte Rußland ab. Laut Gesetz ist eine Auslieferung russischer Staatsbürger grundsätzlich untersagt. Wenn Scotland Yard genügend Beweise gegen Lugowoj vorlegt, wird ihm in Rußland nach russischem Recht der Prozeß gemacht. Eine Auslieferung Beresowskijs - des Staatsfeinds Nr. 1 in Rußland - gegen Lugowoj, wie die Russen es vorgeschlagen hatten, lehnten wiederum die Briten ab.

Lugowoj sucht nun die Öffentlichkeit und beschuldigt den britischen Geheimdienst MI 6, Litwinenko aus dem Weg geräumt zu haben, weil er zu unbequem wurde. Litwinenko sei ebenso wie Boris Beresowskij vom britischen Geheimdienst angeworben worden, um Dokumente des russischen Sicherheitsrats an die Briten weiterzugeben. Litwinenko habe sterben müssen, weil er belastendes Material veröffentlichen wollte. Entweder Beresowskij oder der MI 6 habe Litwinenko ermordet.

Überzeugende Beweise konnten beide Seiten bislang nicht vorlegen, die Wahrheit bleibt geheim.


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