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23.06.07 / Veruntreute Millionen / Der Jüdische Weltkongreß macht weltweit negative Schlagzeilen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25-07 vom 23. Juni 2007

Veruntreute Millionen
Der Jüdische Weltkongreß macht weltweit negative Schlagzeilen
von R. G. Kerschhofer

Der Jüdische Weltkongreß -"World Jewish Congress", kurz WJC - erlebte in letzter Zeit einige Turbulenzen. Bereits im Vorjahr war bekannt geworden, daß der WJC mit einem Rückgang an Spenden zu kämpfen habe und daß 3,8 Millionen Dollar an WJC-Geldern auf Konten in der Schweiz "verschwunden" seien. Im März 2007 feuerte der langjährige WJC-Präsident Edgar Bronfman den ebenfalls langjährigen Generalsekretär Israel Singer - wegen Veruntreuung. Ebenfalls gefeuert wurde der Leiter des Jerusalemer Büros Bobby Brown. Vielfach heißt es aber, der wahre Hintergrund sei ein Machtkampf zwischen Bronfman und Singer. Singer genießt weiterhin Sympathien in Israel und in europäischen Sektionen, die mit dem Austritt aus dem Dachverband drohen.

Bronfman und Singer hatten gemeinsam große Erfolge zu verbuchen: Sie konnten Waldheim zum "Nazi-Kriegsverbrecher" machen und bei der Stockholmer Holocaust-Konferenz 2000 die "Österreich-Sanktionen" durchsetzen. Beides half bei weiteren Forderungen gegen Österreich, Deutschland und die Schweiz. Schweizer Großbanken zahlten 1998 in einem Vergleich 1,25 Milliarden Dollar, weil dies billiger kam als Sammelklagen in den USA. Über die Verteilung der Gelder gibt es allerdings heftige Kontroversen, vor allem über Anwaltshonorare.

Als Bronfman, der bisher 15 Prozent des WJC-Budgets selbst bestritt, im Mai von der Spitze des WJC zurücktrat, wollte er seinen Sohn zum Nachfolger machen. Doch WJC-Präsident wurde nun Ronald Lauder, Erbe des Kosmetik-Imperiums Estee Lauder. Internationale Schlagzeilen machte Lauder im Vorjahr, als er ein in die USA gelangtes Klimt-Gemälde für 135 Millionen Dollar ersteigerte. 40 Prozent des Verkaufserlöses gingen an die Anwälte, die das Restitutionsverfahren gegen Österreich abwickelten.

Bestens bekannt ist Lauder natürlich in Österreich, wohin er 1986 als US-Botschafter entsandt wurde. Ein Hauptanliegen war, den eben zum Bundespräsidenten gewählten Kurt Waldheim vom US-Justizministerium auf die "Watch-list" setzen zu lassen. Dies gelang 1987 - Rechtsmittel dagegen gibt es keine. Lauder wurde von Österreich aber nicht zur "persona non grata" erklärt und ausgewiesen. Im Gegenteil: Von Waldheims Amtsnachfolger Thomas Klestil erhielt er sogar das "Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich".

Lauder erwarb in Österreich auch etliche hochwertige Kunstwerke - und zum Erstaunen der Fachexperten bekam er die Ausfuhrgenehmigungen.


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