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23.06.07 / Nicht mehr Herr im eigenen Land

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25-07 vom 23. Juni 2007

"Moment mal!"
Nicht mehr Herr im eigenen Land
von Klaus Rainer Röhl

Wozu brauchen die Türken von Köln eine Riesen-Moschee vom Ausmaß des Kölner Doms? Die Antwort der Gutmenschen ist einfach: Damit sie sich bei uns noch mehr zu Hause fühlen. Die meisten Kölner denken anders. Sie halten es mit dem Spruch "Fühlt euch wie zu Hause", wir haben's gern, wenn unsere Gäste zu Hause sind.

Die vielen Millionen Türken und andere Muslime sind unsere Gäste. Das vergessen sie oft. Besonders wenn sie einen deutschen Paß erworben haben. Cigdem Akkaya vom Essener Zentrum für Türkeistudien sprach kürzlich ganz keß davon, die Deutschen müßten sich allmählich daran gewöhnen, daß sie nicht mehr allein Herr in ihrem Land seien. In dem täglichen, gebetsmühlengleichen Mediengerede von "Mitbürgern mit Migrationshintergrund" und der "kollossalen Bereicherung" der deutschen Gesellschaft durch fremde Sitten und Gebräuche (Reigentänze, Fladenbrot, Döner Kebab) ist allmählich in Vergessenheit geraten, wie die vielen Türken einmal hierher gekommen sind: Wir haben sie in den 60er Jahren ins Land geholt, heißt es vorwurfsvoll in der Presse, und nun sind sie da, und wir sollten uns freuen, sie zu haben und müssen jede Rücksicht auf sie nehmen, denn sie haben ein empfindliches Ehrgefühl. Und wenn sie nun dringend eine weithin sichtbare Großmoschee in Köln und anderswo brauchen, dann müssen sie die auch bauen dürfen. Meist wird dann noch mal wiederholt, daß wir den Türken gegenüber tief in der Schuld stehen, weil wir sie zum Aufbau unserer Wirtschaft ins Land gerufen haben. Lieblingsphrase in diesem Zusammenhang: Arbeitskräfte riefen wir, und es kamen Menschen.

Tatsächlich haben wir, die Deutschen, knapp zehn Jahre nach dem Krieg, reichlich US-Krediten und viel eigener Anstrengung das zerstörte Land wieder aufgebaut, den zwölf Millionen Vertriebenen aus den Ostprovinzen zu Arbeit und Einkommen verholfen und unter Führung der CDU/CSU und ihres Wirtschaftsministers Erhard in wenigen Jahren ein in ganz Europa bewundertes "deutsches Wirtschaftswunder" geschaffen. Die Wirtschaft blühte, nicht einmal die Millionen Vertriebenen reichten als Arbeitskräfte aus, und so warb man in großem Maßstab Arbeitskräfte aus ärmeren Ländern an, Italiener, Griechen, Portugiesen und auch Türken, im ganzen 2,5 Millionen. Der Aufenthalt in Deutschland war zunächst, nach dem Vorbild der Schweiz, zeitlich begrenzt, und auch die ausländischen Gäste hatten zunächst fast alle vor, in Deutschland tüchtig Geld zu verdienen, sparsam zu leben, etwas auf die Kante zu legen und später sich mit dem bei uns verdienten Geld - oft auch mit dem Know how - in ihren Heimatländern eine Existenz aufzubauen. Viele Griechen, Portugiesen, Italiener sind längst in ihren Heimatländern und haben dort ihre Taverne, ihre Trattoria oder ein Geschäft aufgebaut. Andere sind geblieben und fast völlig in der deutschen Bevölkerung aufgegangen, sind Mischehen eingegangen, ihre Kinder und ihre Enkel sprechen fließend deutsch und sind von Deutschen nur noch durch ihre Nachnamen zu unterscheiden. Die Türken gingen nicht zurück. Sie holten ihre Familien, Großmütter und Tanten nach. Sie integrierten sich nicht. Vielleicht auch deshalb, weil der Islam eine Religion ist, die von Anbeginn an (ab 650) andere Ziele verfolgte. Nicht Integration oder Toleranz war das Ziel des Islam, sondern Vorherrschaft. Nicht nur durch Mission, sondern auch durch Kriege. In zwei mächtigen militärischen Eroberungszügen drang der Islam, nachdem er im Nahen Osten und in Afrika gesiegt hatte, zuerst, 711 nach Spanien, später, ab 1453 über Konstantinopel bis nach Wien vor. Getreu den angeblichen Worten des Propheten oder der Auslegung des Korans durch die jeweiligen Kalifen und Sultane wurden die fremden Völker entweder zwangsislamisiert, mit allen Folgen für die besonders unterdrückten Frauen, oder zu Untertanen zweiter Klasse gemacht, mit erheblich eingeschränkten Menschenrechten.

Es besteht kein wirklich begründeter Anlaß zu der Vermutung, daß sich an dem Welteroberungs-Auftrag des Islam irgend etwas geändert hat. Während der eine Mullah oder Iman mit Engelszungen zu uns redet und der andere Geistliche mit haßverzerrter Stimme, oft in der gleichen Moschee (!), zum bewaffneten Kampf aufruft, breitet sich die islamische Bevölkerung in Europa explosionsartig aus. In Spanien, in England, in Frankreich, in den Niederlanden und in Deutschland. Die Gäste sind still und freundlich. Die große Menge ist fruchtbar und mehret sich, verkauft Gemüse, Yoghurt und Lammfleisch an uns, und nur selten ziehen ihre mißratenen und arbeitslosen Halbstarken los, um Autos abzufackeln, mit Messern zu drohen oder "Deutsche zu klatschen" wie in Neukölln. Mörderische Gewalt trifft nur Abweichler in den eigenen Reihen, vornehmlich Frauen, deren Unterdrückung und weitgehende Rechtlosigkeit sich seit dem siebenten Jahrhundert nicht verändert hat, trotz der Reformen des türkischen Staatsgründers Atatürk von 1922. Gerade diese Reformen werden zur Zeit von einer breiten Welle des Fundamentalismus überrollt. Er fordert die Wiedereinführung der "Scharia", die heute noch die Steinigung einer Frau wegen Ehebruchs erlaubt - und in einigen Ländern auch durchführt. Das Tragen der von Kemal Atatürk abgeschafften Kopftücher ist ein Ausdruck dieses neuen Fundamentalismus. Auch in Deutschland haben sich Kopftuch und Vermummung seit etwa zehn Jahren unter den Muslimfrauen lawinenartig ausgebreitet, auch unter Schülerinnen und Studentinnen. Eine klare, unmißverständliche Demonstration, keine Mode, wie blauäugige deutsche Mitschüler und Lehrer meinen.

Die weniger blauäugigen Deutschen, die jetzt beispielsweise in Köln gegen den Bau der sogenannten "Großmoschee" eintreten (sie wäre das größte Sakralgebäude nach dem Kölner Dom), treibt die Sorge um, daß der Islam längst, so der Kölner Schriftsteller Dieter Wellershoff in der "FAZ", "zu einer kriegführenden Macht geworden ist, indem er offenbar in beliebiger Anzahl junge Männer mit dem phantastischen Versprechen einer sofortigen Ankunft in einer himmlischen Existenz zu Bombenattentaten motivieren kann, bei denen sie gemeinsam mit ihren namenlosen Opfern als zerrissene Körper in die Luft fliegen."

Nachdem in Köln das Stadtparlament schon einmal vorab dem Bau der Großmoschee zugestimmt hatte, einschließlich der CDU-Fraktion, aber gegen fünf Stimmen der als populistisch verschrieenen Protestpartei "pro Köln", trat ein einziger Mann, der 84jährige Schriftsteller Ralph Giordano ("Die Bertinis"), zum Kampf gegen die Großmoschee an, mit überraschendem Echo: Giordano beklagte sich in einem Fernseh-Interview: "Auf dem Weg hierher mußte ich einen Anblick ertragen, der meine Ästhetik beschädigt hat - eine von oben bis unten verhüllte Frau, ein menschlicher Pinguin." Gemeint war die sogar das Gesicht verhüllende sackartige "Burka", wie wir sie bisher nur aus Afghanistan kannten. Das Wort von den Pinguinen machte schnell die Runde und die "FAZ" berichtete über die geplante Großmoschee in Köln, und Giordano legte in der "Bild"-Zeitung noch nach. Die Diskussion war entfacht. Nun beschloß auch der Kreisvorstand der Kölner CDU, dem Bau der Moschee nur unter erheblichen Auflagen zuzustimmen: So sei der Entwurf vor allem hinsichtlich seiner Dimensionierung zu überarbeiten. Um nämlich die 35 Meter hohe Riesenkuppel - eine Art Halle des Volkes à la Speer - und zwei über den Rhein sichtbare 55 Meter hohen Minarette hochziehen zu können, müßte der Bebauungsplan von Köln-Ehrenfeld geändert werden, der nur eine vierstöckige Bebauung vorsieht.

Warum diese Gigantomanie? Was diese riesigen Minarette für den militanten Islam bedeutet haben und noch heute bedeuten, erläuterte der stellvertretende Bezirksbürgermeister von Ehrenfeld: Die Minarette, eine Weiterentwicklung der Obelisken der altägyptischen Gottheit Maat, wurden nach der Eroberung von Konstantinopel der christlichen Kirche Hagia Sophia hinzugefügt, als Symbol für die siegreiche islamische Religion. Soll der lautsprecherverstärkte Ruf des Muezzin von den Minaretten alle vier Stunden weithin über Köln erschallen? Das wird von der Kölner CDU verneint. Durch einen Vertrag sei sicherzustellen, daß der Gebetsruf des Muezzin bei der Großmoschee nur innerhalb des Gebäudes zu hören sei. Außerdem verlangt die CDU, daß sowohl bei den Predigten in der Moschee wie auch in dem angeschlossenen Kulturzentrum Deutsch gesprochen wird.

So ist die Diskussion erst einmal wieder offen. Ralph Giordano und die schon jahrelang tätige Bürgerpartei haben einen Etappensieg errungen. Für pro Köln ist die Etikettierung als "populistisch" kein Schimpfwort, und auch Giordano, der kämpferische Schriftsteller mit jüdischen Vorfahren, der um Himmels Willen nichts mit pro Köln zu tun haben möchte, sprach von "Volkes Stimme", die die Politiker nicht mißachten dürften.

Holzauge sei wachsam. Selbst der türkische Ministerpräsident Erdogan, den wir jeden zweiten Abend auf dem Bildschirm als gemäßigten Reformpolitiker präsentiert bekommen, äußerte noch 1998: "Die Demokratie ist nur ein Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen sind unsere Soldaten". Deutlicher geht es eigentlich nicht.

Foto: Gehört für Ralph Giordano nicht ins deutsche Straßenbild: Eine fast völlig verschleierte Türkin


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