© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25-07 vom 23. Juni 2007

MELDUNGEN

Anteilig mehr Abtreibungen

Köln - Gegen den Eindruck, in Deutschland werde immer weniger abgetrieben, hat sich die "Aktion Lebensrecht für Alle" (ALfA) gewandt. Vielmehr nehme die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche im Verhältnis zu den Lebendgeburten zu. Dazu erklärte die ALfA-Bundesvorsitzende, die Ärztin Claudia Kaminski: "Weil in einer stark schrumpfenden Bevölkerung auch die Zahl der Lebendgeburten massiv zurückgeht, ist es falsch, anzunehmen, mittlerweile entschieden sich mehr Paare bei einer ungewollten Schwangerschaft für ihr Kind." Dies belegten Angaben des Statistischen Bundesamts. Danach sei die Zahl der gemeldeten jährlichen Abtreibungen von 130899 (1996) auf 124034 (2005) gesunken. Im gleichen Zeitraum seien jedoch auch die Lebendgeburten von 796013 (1996) auf 685795 (2005) zurückgegangen. Folglich stieg die Zahl der Abtreibungen, die auf 100 Lebendgeburten kommen, zwischen 1996 und 2005 von 16,4 auf 18,1 Prozent. Idea

"Amnesty boykottieren!"

Rom - Wegen ihres Kurswechsels in Sachen Abtreibung stößt die Menschenrechtsorganisation amnesty international (ai) auf schroffe Ablehnung bei der römisch-katholischen Kirche. Kurienkardinal Renato Martino rief die Katholiken zum Finanzboykott der Organisation auf. Mit ihrem beabsichtigten Eintreten für straffreie Abtreibungen verrate die Menschenrechtsorganisation ihre Aufgabe, so Martino. In einem internen Papier drängt das ai-Exekutivkomitee auf eine "Entkriminalisierung" der Schwangerschaftsabbrüche. Zudem will amnesty Frauen unterstützen, die nach Vergewaltigungen, Inzest oder bei drohenden schweren Gesundheitsschäden oder gar Lebensgefahr für die Schwangere Abtreibungen vornehmen lassen wollen. So würden beispielsweise Vergewaltigungen gezielt in kriegerischen Konflikten eingesetzt. Idea