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23.06.07 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25-07 vom 23. Juni 2007

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Fall Ermyas M: "Pieps" macht Nehm Vorwürfe

Potsdam - Der fälschlich wegen des Angriffs auf Ermyas Mulugeta festgenommene Björn Liebscher, wegen seiner hohen Stimme "Pieps" genannt, ist freigesprochen worden. Im "Focus" sagte Liebscher, er fühle sich nach den gemachten Erfahrungen "alleingelassen und betrogen - um mein Leben, meine Freiheit, meinen Ruf". Schuld daran sei Ex-Generalbundesanwalt Kay Nehm.

 

Käßmann: Kritiker bestraft

Hannover - Wegen Kritik an der hannoverschen Landesbischöfin Margot Käßmann ist der Theologische Oberkirchenrat von Schaumburg-Lippe, Werner Führer, von seinem Dienst suspendiert worden. Führer hatte die Ehescheidung von Frau Käßmann bemängelt. Die Landesbischöfin wirbt in der evangelischen Kirche Hannovers um Toleranz für die Entscheidung, sich von ihrem Mann zu trennen, und will ihr hohes Amt behalten.

 

"Sir Salman": Muslime toben

Der indisch-britische Schriftsteller Salman Rushdie ist am vergangenen Sonnabend zum Ritter geschlagen worden. "Ich bin sehr dankbar, das mein Werk auf diese Weise geehrt wird." Die Ehrung erfolgte anläßlich der traditionellen Geburtstagsparade für Königin Elisabeth II. Rushdie wird künftig "Sir Salman" heißen.

Gegen den Autor hatte der iranische Revolutionsführer Ayatollah Khomeini 1989 nach der Veröffentlichung seines Bestsellers "Satanische Verse" einen Aufruf zum Mord (Fatwa) ausgesprochen, weil sich Muslime durch das Buch beleidigt fühlten. Der Literat lebte jahrelang unter starkem Polizeischutz in Verstecken in London und New York. Salman Rushdie feierte am 19. Juni seinen 60. Geburtstag.

Der Ritterschlag stieß auf heftige Kritik beim "Moslemrat von Britannien", den die britische Regierung bislang als Gesprächpartner hofierte. Der Rat nennt Rushdie "beleidigend und blasphemisch" und droht, die Ehrung werde das Ansehen Großbritanniens "bei Hunderten Millionen von Moslems schwer beschädigen". Auch die iranische Regierung grollt: "Eine der meistgehaßten Personen der islamischen Welt auszuzeichnen, zeigt Großbritanniens Feindschaft gegenüber dem Islam", so ein Sprecher des iranischen Außenministeriums. Iranische Geistliche haben erneut ein Kopfgeld auf den Autor ausgesetzt. Das pakistanische Parlament hat die Rücknahme des Ritterschlags für Rushdie gefordert. Die Auszeichnung sei eine Beleidigung für die Muslime.

Sir Salman Rushdie kam im Alter von 14 Jahren nach England. In Cambridge studierte der junge Salman Geschichte, arbeitete am Theater und als freier Journalist. Seit 1964 ist Rushdie britischer Staatsbürger. M.A.


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