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21.07.07 / Die Schöne und das Ungeheuer / Die Residenzgalerie Salzburg zeigt Meisterwerke um Geschichten ungewöhnlicher Liebespaare

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 29-07 vom 21. Juli 2007

Die Schöne und das Ungeheuer
Die Residenzgalerie Salzburg zeigt Meisterwerke um Geschichten ungewöhnlicher Liebespaare

Die heute bekannte Version des französisch-italienischen Feenmärchens "La Belle et la Bête", das auf der antiken Erzählung von "Amor und Psyche" basiert, verfaßte die Schriftstellerin Jeanne-Marie Leprince de Beaumont und publizierte sie 1756. Als Erziehungsroman für junge Mädchen gedacht, beschreibt es die demütige und geduldige Liebe eines wunderschönen Mädchens zu einem äußerlich gräßlich erscheinenden Untier. Das Märchen thematisiert die immer wieder gestellte Frage und die nicht enden wollende Suche nach dem wahren Schönen. Nur die Liebe ermöglicht die Erkenntnis innerer Schönheit und entlarvt die optischen Verwirrungen, Täuschungen und Verführungen, welche die äußerlich ästhetischen und sinnlichen Reize der irdischen Welt bieten. Es ist ein kulturgeschichtlich brisantes Thema abendländischer Kunst. Nicht nur das opulente 17. und 18. Jahrhundert liebte die Schönheit des Scheins, im gleichzeitigen Wissen um deren Vergänglichkeit und Verblendung. Auch heute werden Schönheit beziehungsweise Häßlichkeit kontrastiv aufeinander bezogen. Sie steigern sich wechselseitig zur makellosen Engelhaftigkeit einerseits und moralisch verdammenswerten Monstrosität andererseits. Schönheit und Häßlichkeit werden meist durch ungleiche Paare, oft nach Vorbild antiker mythologischer Götter, veranschaulicht. Sie ziehen einander an und bekämpfen sich zugleich. Diese Interaktion erzeugt harte Kontraste (Schein und Sein, Begehren und Zurückweisung, Devotion und Verachtung, Tugend und Bosheit).

Die Residenzgalerie in Salzburg hat sich dieses Themas jetzt mit einer opulenten Ausstellung angenommen. Unter dem Titel "Die Schöne und das Ungeheuer - Geschichten ungewöhnlicher Liebespaare" werden mythologische Szenen, Allegorien und Alltagsszenen gezeigt, welche die unterschiedlichsten Beziehungen zwischen den so kontrastierenden Gegensätzen verdeutlichen. Der Bogen der ausgewählten Werke, ausgehend vom 16. Jahrhundert bis zur zeitgenössischen Kunst, reicht von mythologischen Götterlieben über die "femme fatale" des 19. Jahrhunderts bis zu den Sex-idolen unserer Zeit. Werke aus dem Sammlungsbestand sowie zahlreiche Leihgaben aus dem In- und Ausland, darunter Gemälde und Graphiken namhafter Künstler wie Eugen Delacroix, Max Klinger, Lovis Corinth, Hannah Höch, Pablo Picasso und Marc Chagall verdeutlichen die Vielfalt des Themas.

Vor allem das Medium Film bedient(e) sich der faszinierenden Wirkung der Schönen und des Ungeheuers. So wird die Schau durch originale Filmplakate dieses Genres aus dem Wiener und dem Deutschen Filmmuseum ergänzt. Die Klasse für Mediendesign der HTL Salzburg setzt in virtueller Form einen individuellen Gestaltungsschwerpunkt in dieser Ausstellung.             rs

Die Ausstellung "Die Schöne und das Ungeheuer" in der Residenzgalerie Salzburg, ist täglich von 10 bis 17 Uhr zu sehen, montags geschlossen außer während der Festspiele (16. Juli bis 27. August) und am Rupertitag (24. September), Eintritt für Erwachsene ab 18 Jahre 6 Euro, bis 4. November.

Foto: Carl Joseph Agricola (1779-1852): Boreas und Oreithya, nach Peter Paul Rubens (Öl, Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien)


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