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04.08.07 / »Er ist eine Ausnahme« / Ehrung der Vertriebenen für Johannes Petersen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-07 vom 04. August 2007

»Er ist eine Ausnahme«
Ehrung der Vertriebenen für Johannes Petersen

Im Rahmen einer Feierstunde im Ostdeutschen Heimatmuseum Schleswig erhielt Johannes Petersen die Goldene Ehrennadel des Bundes der Vertriebenen (BdV). Im Namen der BdV-Vorsitzenden Erika Steinbach würdigte Brigitte Kinzel vom Landesvorstand „... die großen Verdienste des Kreispräsidenten für Völkerverständigung und die kulturelle und soziale Arbeit der Landsmannschaften“. Kreisvorsitzender Wilhelm Kühl dankte Petersen „... für viele Jahre eines teilweise kritischen, aber immer fairen und konstruktiven Dialoges.“

In der Begründung der Ehrung wird Petersen als „treibende Kraft einer gelebten Partnerschaft zwischen den Kreisen Schleswig-Flensburg und Johannisburg“ genannt. Er habe Polen und Deutsche auf offizieller, wie privater Ebene zusammengeführt, unermüdlich für Verständnis geworben und den Meinungsaustausch gefördert. Besonders die Möglichkeit für junge Polen ein Jahr in deutschen Gastfamilien zu leben und ihre Ausbildung vor Ort zu ergänzen, sei nachahmenswert, heißt es in der Begründung.

Auch die Förderung der kulturellen und sozialen Arbeit fand beim BdV hohe Anerkennung. Petersen informiere sich regelmäßig in Gesprächen über die Arbeit und Ziele der Landsmannschaften und ihres Heimatmuseums im Schleswiger Präsidentenkloster. Er habe die ehrenamtlichen Museumsführer ermutigt und mit Rat unterstützt. Er rege Ausstellungen und Präsentationen an und beteilige sich mit Vorträgen und Informationen an den Veranstaltungen.

Landesschatzmeisterin Kinzel wies darauf hin, daß die Goldene Ehrennadel üblicherweise nur an Mitglieder verliehen werde. Daß der Bundesvorstand für Petersen eine Ausnahme mache, zeige die besondere Wertschätzung seines Beitrages für den Erhalt überlieferten Brauchtums und die Völkerverständigung.

In seiner Erwiderung zeigte sich der Kreispräsident überrascht davon, daß man ihn als Glücksburger ausgewählt habe. Für ihn sei die Zusammenarbeit mit dem Kreisverband der Vertriebenen aus dem gemeinsamen Interesse an Kultur und dem Wunsch, Brücken zu bauen zwischen den Menschen, „... ganz selbstverständlich entstanden“.

Er habe schon in jungen Jahren Kontakte mit Vertriebenen als Nachbarn gehabt. Einladungen habe er immer gerne angenommen, außer es wurde „Schwarzsauer nach Ostpreußischer Art“ gegessen. Bei seinen Fahrten nach Ostpreußen erinnere er sich an die Gespräche von damals. Heute freue er sich, an „gelebter Brauchtumspflege mit Liedern, Tänzen und Geschichten“ und bemühe sich Deutsche und Polen zusammenzuführen. Zwischen den Menschen funktioniere zumeist die gute Nachbarschaft. EB

Ein ehrlicher Makler: Herbert Schaak, Hanns-Peter Arp, Johannes Petersen, Wilhelm Kühl, Brigitte Kinzel (v.l.) Foto: privat


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