29.03.2024

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04.08.07 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-07 vom 04. August 2007

Leserforum

Bewußter Wille
Betr.: „Schäuble schäumt“ (Nr. 29)

Wenn man einen Menschen zum Innenminister machen kann, der bereits in der Eigentumsfrage die Gewährung der Menschenrechte verweigert hat, beweist man als Regierung nur, daß es den Willen gibt, auch weiterhin Menschenrechte zu beschädigen.

Horst Gottschalk, Freiberg

 

 

Kriechgang
Betr.: „Vom Versöhnungsgedanken erstickt“ (Nr. 25)

Klarer kann es gar nicht gesagt werden. Es ist beschämend, daß sich auch die „Gutmenschen“ der EKD den Kriechgang angewöhnt haben.

Ich denke da zum Beispiel an die peinliche und überflüssige Rede von Bischof Huber zum Armenier-Genozid. Mein erster Gedanke war: Austreten aus diesem „Verein“. Aber irgendwie unterließ ich es.

Kürzlich besuchte ich die hübsche alte Paul-Gerhardt-Kirche in Lübben im Spreewald. Auch dort meint man, Geschichte aufarbeiten zu müssen, und sieht die Auslöser der letzten beiden Weltkriege ausschließlich in Berlin. Dargestellt auf der Tafel „Totentanz“.

Falschdarstellungen häufen sich und werden so lange heruntergebetet, bis sie zur angeblichen Wahrheit mutieren.

Dringend erforderlich: Einschlägige Literatur von gewissenhaften Historikern lesen oder sich im hervorragend gestalteten Brandenburg-Preußen-Museum in Wustrau / Brandenburg über Tatsachen informieren, damit die Ereignisse wieder in die richtige Perspektive gerückt werden. Dann wird man feststellen, daß vielerlei Schuld nicht oder nicht nur in Deutschland zu suchen ist.

Hildegard Bothmann, Hamburg

 

 

Uniform ist historisch falsch
Betr.: Tom Cruise als Graf Stauffenberg

Tom Cruise als Graf Stauffenberg. Das ist ein Hingucker. Auf der Uniform als Oberst i. G. Claus Schenk Graf v. Stauffenberg fehlen allerdings drei Orden, die den Hitler-Attentäter nicht nur als politisch, sondern auch militärisch tapfer kennzeichnen: Eisernes Kreuz II. und I. Klasse sowie - und hier wird es wichtig: das Deutsche Kreuz in Gold (welches unterhalb der rechten Brusttasche getragen wurde und aus einer hochkant stehenden Swastika im Strahlenkranz besteht). Jenes Deutsche Kreuz wurde nur sehr selten an überdurchschnittlich tapfere oder strategisch sehr erfahrene Soldaten verliehen. Es wurde Graf Stauffenberg am 8. Mai 1943 bei der 10. Panzer-Division in Afrika verliehen.

Auch der Widerständler Generalmajor Henning v. Tresckow trug übrigens diese hohe Auszeichnung. Bei dessen wie der Ikonografie des Grafen Stauffenberg wird diese hohe Auszeichnung wohl in ganz bewußter politisch korrekter Absicht vorenthalten. Daß man damit Geschichtsfälschung betreibt, wird von den Filmproduzenten fahrlässig hingenommen. Würde man sich hier an die Wahrheit halten, könnte man zugleich jene Stauffenberg-Verächter stumm werden lassen, die von dem Aktentaschenbomber als feigem Hochverräter sprechen. Auch bei der Anzugsordnung sind noch weitere Unstimmigkeiten. Die karmesinrote Grundfarbe (für Offiziere im Generalstab) unter den silbernen Stäben des Kragenspiegels fehlt, sie ist nur unter den Schulterstücken und an der Schirmmütze richtig.

Bei einem 80-Millionen-Euro-Budget und fünf Millionen Euro deutscher Filmförderung hätte man zumindest eine Person beschäftigen können, die solche „Schnitzer“ hätte vermeiden helfen. Peinlich! 

Peter Hild, Potsdam

 

 

NSDAP und SED schufen Unrecht
Betr.: „Flakhelfer im Visier“ (Nr. 26)

Ein Sturm im Wasserglas entsteht, wenn man vernimmt, daß bekannte Personen als Jugendliche Mitglieder der NSDAP waren. Sie waren bei Kriegsende noch nicht volljährig, fielen später (1945/46) unter die Jugendamnestie und hatten keine Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen. Sie durften in den Gefangenenlagern schuften, hungern, dahinvegetieren und auf den Rheinwiesen in Erdlöchern hausen. Dieser Jugend ihre angebliche NSDAP-Mitgliedschaft vorzuwerfen, empfinde ich als unpassend. Sie hatte Hitler nicht gewählt. Ausgegraben hat alles vermutlich wieder ein „Herr vom Suchdienst“, der 1945 noch beim Klapperstorch war und alles aus dem getrübten Blickwinkel des Ahnungslosen betrachtet. Es gibt doch einen Datenschutz. Wieso kann dann jeder kleine Pinscher in den persönlichen Daten eines anderen herumschnüffeln, die ihn nichts angehen? Über Leute mit SED-Vergangenheit, die in Behörden, Parlamenten und im Bundestag stets eine große Lippe riskieren, schweigt man sich aus, waren die weltweiten Verbrechen des Kommunismus und des Stalinismus nicht auch ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit? Die Überlebenden der elf russischen Speziallager in Ostdeutschland, die künftig bei Bedürftigkeit mit 250 Euro Opferrente abgespeist werden sollen, könnten den ahnungslosen NSDAP-Jäger aufklären, wie es dort zuging. Alles Unrecht geschah in der SBZ schließlich mit Wissen und Willen der SED, der Partei, die auch „immer Recht hatte“. Wo ist der Unterschied? 

Marg.-Elfriede Krause, Pattensen

 

 

Nicht die Rechte der Deutschen
Betr.: „Wieder ,daheim‘“ (Nr. 28)

Der arme Wulff, er kann nicht anders. Das zuständige Gericht für solche Klagen wäre dort, wo die Grundstücke liegen, und in jenen Ländern - Rußland, Polen, Tschechien - gelten Gesetze, nach denen unsere Eigentumsrechte erloschen sind. Eine Klage bringt nur Kosten, Ärger und aufgebauschte internationale Mißstimmung.

Klagen vor internationalen Gerichten werden mit dem Hinweis auf die „Feindklausel“ in Art. 53 und 107 der Uno-Charta und auf die Verträge der Bundesrepublik mit diesen Ländern abgewiesen.

Nach diesen Gesetzen und Verträgen sind wir Deutsche Menschen minderen Rechts, Menschen zweiter Klasse. Dies sollte sich die Bundesregierung nicht länger gefallen lassen.

Verweigert die Bundesregierung ihre Zahlungen an die UN bis die diskriminierenden Artikel 53 und 107 der Charta ersatzlos gestrichen werden (wir sind die größten Zahler und haben die geringsten Rechte - das allein ist schon ein Skandal !), dann müßte die Bundesregierung bei den Internationalen Gerichten auf Feststellung klagen, daß die diskriminierenden Teile der Verträge (zum Teil abgedruckt im Bundesgesetzblatt 1999 II, S. 885 ff, S. 1385 ff, und II 1955, vom 30. März 1955) wegen rassistischer Diskriminierung und wegen Verstoßes gegen die Menschenrechte, gegen den Grundsatz der Gleichbehandlung und wegen Verstoßes gegen die Haager Landkriegsordnung von 1910 nichtig sind.

Dann müßte vor denselben Gerichten gegen die Länder Rußland, Polen und Tschechien auf Feststellung geklagt werden, daß die Gesetze, die in den jeweiligen Ländern den Deutschen ihre Rechte nehmen, ebenfalls aus den angegebenen Gründen nichtig sind.

Unsere Regierung vertritt nicht die Rechte von uns Deutschen gegen die Alliierten, sondern sie muß, durch die Verträge gezwungen, die Interessen der Alliierten gegen uns deutsche Bundesbürger (wir haben sie auch noch gewählt - nackter Hohn!) vertreten. Der SPD-Vorsitzende und Oppositionsführer Kurt Schumacher nannte damals Adenauer verächtlich „Kanzler der Alliierten“.

Wie oben schon gesagt, der arme Wulff - und alle anderen Politiker auch - können nicht anders; es fehlt ihnen aber der Mut, uns planmäßig dumm gehaltenen Wählern die Wahrheit zu sagen.

Dr. Ferdinand v. Pfeffer, Lünen

 

 

»Freiwillig« in die Waffen-SS oder Strafbataillon
Betr.: „Flakhelfer im Visier“ (Nr. 26)

Welche Zeitzeugen hat Klaus D. Voss gesprochen oder kennt sie?

Schon zu Beginn des Krieges marschierten wir zur Musterung der Waffen-SS. Sie hat mich dreimal gemustert. Ich hörte: „Schade, daß der Kerl Brillenträger ist.“

Bevor ich zur Wehrmacht einberufen wurde, mußte ich einen Antrag unterschreiben, daß ich nach siegreichem Kriegsende Mitglied der NSDAP werde. November 42 wurde ich Soldat.

Die PAZ hat das Buch von Otto-Ernst Duscheleit „Von der Waffen-SS zum Friedensdienst“ im Februar sehr ausführlich besprochen. Er kam zum Arbeitsdienst nach Lettland. Vor seiner Arbeitsbrigade sprach ein SS-Offizier. Danach der Befehl „Freiwillige vortreten“. Niemand trat vor. Die Drohung: „Entweder ihr meldet euch jetzt freiwillig zur Waffen-SS oder ihr kommt ins Strafbataillon.“ Aus Angst vor dem Strafbataillon unterschrieb Duscheleit.

Günther Ruddat, Glücksburg

 

 

Große Parteien können Wähler nicht bei der Stange halten
Betr.: „Gefährliche Wahlkampf-Knüller“ (Nr. 27)

Wer den Bericht von Hans Heckel aufmerksam liest, dem stellt sich zwangsläufig die Frage, wie die alte, ehrwürdige Partei der deutschen Sozialdemokraten, die SPD also, die Kurt Schumacher nach dem Kriege wieder gegründet hat, in einen so desolaten Zustand abgestürzt ist. Ob man mit ihr sympathisiert oder sie aus Überzeugung ablehnt, den aufrechten Demokraten kann diese Entwicklung nicht gleichgültig sein. Für einen unpolitischen Zeitgenossen ist es schwer, die Ursachen hierfür zu ergründen. Hans Heckel bezeichnet den Altbundeskanzler Gerhard Schröder als „begnadeten“ Demagogen. Diesem Adjektiv kann ich mich beim besten Willen nicht anschließen. Gewiß, Herr Schröder mußte sich mit einer kaum vorstellbaren Arbeitslosigkeit auseinandersetzen. Diese war vor allem durch die fast unbemerkte Globalisierung entstanden. Dazu kam der ungebremste Zuzug von Ausländern, die nicht nur die Anzahl der Arbeitslosen drastisch steigerte, sondern dem Fiskus enorme finanzielle Leistungen abverlangte. Dem wollte der Altkanzler mit seiner Agenda 2010 entgegenwirken, doch damit traf er auch viele deutsche Wähler, die noch immer ihrer Partei, der SPD, treu geblieben waren. Hinzu kamen unvorstellbare Querelen in der obersten Führungsriege. Ein alter Fahrensmann, der einst seinen Parteivorsitzenden aus dem Sattel warf und selbst den Vorsitz übernahm, zog sich Knall auf Fall aus allen verantwortlichen politischen Aufgaben zurück. Und dieser Politiker mit dem französisch klingenden Namen, der auch als kleiner Napoleon bekannt ist, macht nun seiner ehemaligen Partei als Vorsitzender einer von ihm gegründeten neuen Partei mit seinen demagogischen Vorstellungen die größten Sorgen. Er verspricht den enttäuschten Wählern den Himmel auf Erden, indem er die arbeitende Schicht, die noch immer für den Wohlstand sorgt, richtig zur Kasse bitten will. Das kommt vor allem bei denen an, die am meisten durch die Agenda 2010 zu leiden haben. Die derzeitige Riege der führenden SPD-Politiker kann dem nur staunend zusehen. Ihre Vorschläge, Abhilfe zu schaffen, zeugen nicht gerade von Weitsicht. Man kann ihnen nur wünschen, zu plausiblen und für alle Wähler verständlichen Vorschlägen zu kommen.

Aber auch die andere große Volkspartei, die CDU/CSU, muß sich vorsehen, um nicht vom hohen Roß zu fallen. Die letzten außenpolitischen Ergebnisse sind noch keine Garanten für einen festen Wählerstamm. Auch hat die Parteivorsitzende ihre treuen Stammwähler durch unverständliche Personalquerelen verprellt. Es sei nur an den CDU-Mann Martin Hohmann erinnert, der aus der Partei ausgeschlossen wurde, obwohl ihm keine politischen Verfehlungen vorgeworfen werden konnten. Ebenso zeugt der Fall des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Oettinger nicht gerade von Fingerspitzengefühl der Kanzlerin. So werden sowohl die SPD als auch die CDU/CSU bei der nächsten Wahl zum Bundestag Schwierigkeiten haben, ihre Wähler bei der Stange zu halten. Im übrigen hat die Politikverdrossenheit bedrohliche Formen angenommen. Die Bundesrepublik geht also einer düsteren Zukunft entgegen.

Walter Grubert, Hannover

 

 

Überführung von der Hitler-Jugend in die Partei war offenbar gängige Praxis
Betr.: „Flakhelfer im Visier“ (Nr. 26)

Die nahtlose Überführung von der HJ zur Partei kann in Ostpreußen durchaus gängige Praxis gewesen sein. Wahrscheinlich bei mir (geb. 1921) schon 1939/40. Ich erfuhr davon, als ich für die Bewerbung für den „Höheren Forstdienst“ den arischen Nachweis, den Status Reserveoffizier und die Parteizugehörigkeit nachweisen mußte. Auf meine Nachfrage in Tilsit wurde mir letztere bescheinigt. Daraufhin wurde ich im Frühjahr 1943 an der „Forstl. Hochschule“ in Eberswalde immatrikuliert.

Wie verrückt die Zeiten damals waren, belegt ein noch vorhandener Brief des Landesforstamtes Gumbinnen vom 4. November 1943. Nachfrage: „..., ob Sie bereits einer (student.) Kameradschaft (NSD+B) angehören. Wenn nicht, warum nicht?“ Und das, obwohl ich seit Beginn des Krieges an der Ostfront war.

Nach der Gefangennahme im Juni 1944 habe ich beim Verhör in Moskau die Parteizugehörigkeit aus Trotz nicht geleugnet. Mir passierte nichts, während Verneiner Prügel bezogen. Was ebenso kurios ist. 

Horst Redetzky, Delmenhorst

 

 

Vatikan: Seit 1563 hat sich nichts geändert
Betr.: „Brüskiert der Papst die Protestanten“ (Nr. 29)

Wenn Benedikt XVI. den evangelischen Glaubensgemeinschaften das Recht abspricht, sich Kirchen zu nennen, dann stützt er sich auf die katholische Rechtslage. So hat das Konzil von Trient auf seiner 23. Sitzung im Jahre 1563 unter anderem beschlossen: „Außerdem lehrt die heilige Kirchenversammlung, daß bei der Weihe von Bischöfen, Priestern und der übrigen Rangstufen niemals die Zustimmung, Berufung oder Bevollmächtigung durch das Volk oder irgendeine weltliche Macht und Regierung in dem Sinne erforderlich ist, daß bei ihrem Fehlen die Weihe ungültig wäre. Im Gegenteil entscheidet sie, daß alle, die nur vom Volk oder von einer weltlichen Macht und Regierung berufen und eingesetzt sind und zur Verwaltung dieses Amtes aufsteigen, und alle, die es aus eigener Vermessenheit ergreifen, nicht Diener der Kirche sind, sondern als Diebe und Räuber betrachtet werden müssen, die nicht durch das Tor eingetreten sind.“

Diese diskriminierende, wohl nur aus dem Geist der Gegenreformation zu erklärende Aussage ist durch die beiden nachfolgenden Konzile (I. und II. Vatikanum) nicht aufgehoben worden. Das nachzuholen wäre die Aufgabe eines III. Vatikanums, auf das noch weitere Aufgaben warten, wie Weihepriestertum der Frauen und Zölibat.

Wolfgang W. Knott, Gütersloh

 

 

Anglizismen
Betr.: „Eingliederung abgelehnt“ (Nr. 29)

Ich bin begeisterte Leserin der PAZ. Ich möchte Sie auf einen Anglizismus hinweisen, der sich immer häufiger in die deutsche Sprache einschleicht. Es handelt sich um das im Deutschen intransitive Verb „kommunizieren“. Dieses wird immer öfter transitiv, das heißt mit einem Akkusativobjekt gebraucht: „etwas kommunizieren“. Entdeckt habe ich diesen Fehler in der Ausgabe Nr. 29 in dem Beitrag „Eingliederung abgelehnt“. Dort heißt es: „… ist von Projekten die Rede, die auf Deutsch nicht kommuniziert wurden …“

Gleiches gilt für das Verb „sich (an etwas) erinnern“. Auf gar keinen Fall heißt es „etwas erinnern“! Diese Ausdrucksweise fand ich in der in dem Beitrag „Gewollt vergessen, um sich zu erinnern“: Dort steht: „Nicht alle traumatischen Ereignisse werden gleich gut erinnert“. Ansonsten habe ich nichts auszusetzen, weiter so!

Dipl.-Ing. agr. Silvia Perbandt, Lehrte

 

 

Liegt Tilsit im Sperrgebiet
Betr.: Nordgrenze Ostpreußen

Soeben kommen meine Frau und ich aus dem Kreis Elchniederung zurück. Wir waren wegen einer dringenden Familienangelegenheit dort. Ich hatte des öfteren im benachbarten Tilsit Besorgungen zu erledigen. Verwunderlich war für mich, nicht einen einzigen Deutschen dort anzutreffen. Mich selbst hat man offenbar für einen Litauer gehalten, ich habe die Leute selbstverständlich im Glauben belassen.

Als wir eine befreundete Familie kurz hinter Lasdehnen besuchten, fragten unsere Bekannten, ob wir auf der Fahrt durch Tilsit Probleme bekommen hätten. Ich fragte, warum? Darauf erklärten sie mir, daß die Grenzzone entlang des gesamten Gebietes auf 7,5 Kilometer Breite ausgedehnt sei. Jedermann müsse im Besitz eines Passierscheines sein, wenn er dieses Gebiet betrete oder durchfahre. Das gelte auch, wenn (wie fast überall) keine Schilder vorhanden seien.

Somit liegt Tilsit also im Sperrgebiet. Ich habe allerdings weder eine Grenzstreife gesehen noch bin ich von irgend jemand angehalten worden. Selbst an der Gilgebrücke in Sköpen waren diesmal keine Soldaten zugegen. Dem Vernehmen nach sollen sogar - russische - Angler von Grenzern aus dem Gebiet verwiesen worden sein.

Wem ist Näheres zu dem Thema bekannt? Für Heimatreisende dürfte das von größtem Interesse sein. 

Ralf Möllering, Melle

 

 

Aufgabe der Polizei
Betr.: „Schäuble schäumt“ (Nr. 29)

Es bleibt dabei, für die innere Sicherheit ist die Polizei zuständig!

Das Terrorproblem ist ein hausgemachtes, weil sich die BRD außenpolitisch entgegen dem GG „zu weit aus dem Fenster lehnt“, sich also in Dinge einmischt beziehungsweise sie mitträgt und befürwortet, die den Interessen unseres Volkes nicht entsprechen. Man sollte das Pferd nicht von hinten satteln!

Daß die Linken das Thema aufgreifen, heißt nicht, daß es falsch ist, sondern lediglich, daß es populistisch erfaßt wurde.

Karl Greve, Sankt Augustin

 

 

Bürger bekommen EU-Entscheidungen per TV präsentiert - Polen spielt sich bewußt auf
Betr.: „Warschauer Entgleisung“ (Nr. 26)

Ei der Daus - Zufälle gibt es im Leben.

Hat sich die jetzige polnische Regierung etwa durch Gogols Buch „Die toten Seelen“ inspirieren lassen und den listigen Tschitschikow als Paten in ihre Pläne einbezogen, um die Deutschen wieder zur Brust nehmen zu können.

Apropos Brust: Haben alle mitbekommen, wie verballhornisiert Bundeskanzlerin Merkel dargestellt wurde?

Im Gespräch mit der Nachrichtensprecherin Slomka zeigte sich Frau Merkel sehr tolerant, sie verwies auf die Pressefreiheit! „Auf in den Kampf deutsche Presse!“ - (bloß keine Geschmacklosigkeiten, das entspricht nicht unserer Mentalität). Aber wo bleibt ein Veto von Angelas Freund Bush, dem Interessenvertreter?

Mich erinnert alles an eine ruhmreiche Vergangenheit - Polen bleibt Polen - von wegen Assimilierung, die zeigen, wenn es um ihre eigenen Interessen geht, ohne Pardon, anderen ganz ungeniert die rote Karte! Auch durch die Bekenntnisse von Frau Merkel als „ehemaliger Ratspräsidentin“ in dem Interview mit Frau Slomka: ,,Nationalstaaten sind passee“, wird sich seitens der Polen nichts ändern. Monate und Jahre wurde hinter verschlossenen Türen geheimnisvoll gerangelt um ein vereinigtes Europa und für eine europäische Verfassung, und nun werden einfach im Vorbeigehen uns, dem „souveränen Volk“, per TV Beschlüsse oder Resultate kommentarlos als Knallbonbon serviert.

Kein Wunder, wenn bei dieser Methode andere Staaten uns ihren Hochmut spüren lassen.

Der Titel eines Artikels in Ihrer Zeitung „Das Denken anderen überlassen“ paßt gut zur obigen Darstellung. Es ist mühselig, überhaupt noch ein Wort zu verlieren, die Mehrheit resigniert und begnügt sich, zunächst noch hinter vorgehaltener Hand, mit Spöttereien; nur ein paar mutige Kabarettisten reden Tacheles, ganz Hartgesottenes durch die Blume.

Margot Mahner, Bremen

 

 

Fraktionszwang in der evangelischen Kirche?
Betr.: „Käßmann: Kritiker bestraft“ (Nr. 25)

Eine glückliche Ehe ist gewiß von jedem wünschenswert. Gründe für eine Scheidung, obwohl immer schlimm, sind vielschichtig: Egoismus, Untreue, Dominanz, seelische Zurückweisungen ... Vor diesem Hintergrund ist auch einem Theologen nicht zumutbar, ein Leben unter genannter oder ähnlicher Folter fortzuführen. Eine Beurteilung oder gar Verurteilung der Margot Käßmann steht uns von daher nicht zu, gleichwohl aber ist trotz Scheidung das Festhalten an ihrem herausragenden Amt als Landesbischöfin stark zu kritisieren. Die damit verbundene akzentuiert überregionale Beispielfunktion für christlich-ethische Werte verliert ihre Glaubwürdigkeit, sowohl bei den Kirchenmitgliedern als auch bei der Vielzahl „ihrer“ nachgeordneten Diensttuenden. In keiner Weise wird Einsicht und Demut erkennbar. Das evangelische Amtsverständnis ist damit umgestoßen, denn nicht mit dem Maßstab der profanen Rechtsmaterie ist dieses Verhalten letztendlich zu beurteilen. Die Kirche verfügt über weit mehr Werte gebende Maßstäbe, über viel mehr! Sie schöpft sie für ihre Entscheidung aus der Tiefe des Evangeliums.

Wenn dann noch ein Mitarbeiter des Oberkirchenrates (Schaumburg-Lippe), Werner Führer, wegen Kritik an dem Verhalten der Landesbischöfin vom Dienst suspendiert wird, ist das der Gipfel der Selbstgerechtigkeit. Die Glaubensgemeinschaft der evangelischen Kirche wird damit auf das politische Parteienniveau gestuft. Man hat sich dem Fraktionszwang zu beugen.

Übrigens, wer selbstgerecht ist, akzeptiert nur die eigenen Argumente und ist insoweit ungerecht und das entspricht keineswegs dem Christsein. Die Christenlehre wird zur Farce. 

Berthold Hirsch, Großenkneten

 

 

Dank der PAZ für die guten Artikel
Betr.: „Albern, öde und sehr, sehr teuer“ und „Schulfunk für Erwachsene“ (Nr. 29)

Meine große Anerkennung für Ihre Artikel über den RBB und Herrn Röhls Glosse „Schulfunk für Erwachsene“. Bezüglich des RBB möchte ich noch hinzufügen: Unsere Medien sind ja fast alle links gepolt. Aber der RBB trägt die rote Krone.

Es vergeht tatsächlich kaum ein Tag, an dem nicht wacker gegen rechts gekämpft wird.

Ich sehe jeden Abend die „Berliner Abendschau“ (Nachrichtensendung), und ich weiß, worüber ich rede.

Zum Gipfel in Heiligendamm wurde vom Sender verständnisvoll und freundlich einer der Unterbosse der Randalierer begleitet. Linke Gewaltaktionen in Berlin werden heruntergespielt und finden kaum Erwähnung. Nur im Kampf gegen rechts ist man sich immer einig, und sogar der von mir verehrte Herr Schönbohm macht mit, wenn es darum geht, dem Soldatenfriedhof in Halbe „rechts“frei zu halten.

Was Herrn Röhls Anmerkungen anbelangt: In der 3Sat-Sendung „Kulturzeit“ ist Tina Mendelsohn eine der typischen Vertreterinnen, die offensichtlich völlig davon überzeugt sind, daß sie in der NS-Zeit tapfer gegen Hitler gekämpft hätten. Jedenfalls könnte man zu dem Schluß kommen, wenn sie so selbstgerecht über Menschen dieser Zeit redet und sie verurteilt.

Ihre Zeitung jeden Freitag zu lesen und sich von den gleichgeschalteten Medien zu erholen ist immer ein Höhepunkt der Woche für mich. Danke!

Knut Wuntke, Milow

 

 

Bitte um Hinweis
Betr.: Tannenberg

Im Sommer 1943 besuchte ich als damals Zehnjähriger das Tannenberg-Denkmal, und unvergeßlich ist mir unter anderem ein mehrere Quadratmeter großer „Sandkasten“, der das gesamte Gebiet der Schlacht von 1914 maßstabsgetreu zeigte.

Ein Hinweis darauf, wo eine Abbildung dieses Reliefs erhältlich wäre, würde mich sehr glücklich machen.

Helge Jan Schmodde, Bad Soden

 

 

Pflüger stärkt Wowi
Betr.: „,Wowereit übergeht Volksbegehren‘“ (Nr. 28)

Wenn man die Berliner Umfragen kennt, wundert es nicht, daß sich der Wowereit-Senat alles leisten kann.

Die Berliner CDU hat nicht den Rang einer Opposition, die die dunkelrote Koalition aus dem Sattel heben könnte.

Ihr Spitzenkandidat Pflüger weckt mit Ampelsympathien keine Begeisterung, er kommt schlecht an.

So hat die Schwäche der Union das Schicksal des traditionsreichen Flughafens Tempelhof besiegelt. 

Anton Matzke, Berlin


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