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11.08.07 / Auszug ins Ungewisse / Isabel Allende über eine der ersten Frauen, die Chile besiedelten

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 32-07 vom 11. August 2007

Auszug ins Ungewisse
Isabel Allende über eine der ersten Frauen, die Chile besiedelten

Mit Inés Suárez hat die Autorin Isabel Allende – international bekannt durch „Das Geisterhaus“ – wie für ihre Romane typisch, die Figur einer willensstarken, ganz einzigartigen Frau erschaffen.

Jedoch hat Isabel Allende diese faszinierende Person, die in der Zeit der Eroberung Südamerikas tapfer „ihre Frau“ steht, nicht völlig frei erfunden, sondern sich in dem Roman „Inés meines Herzens“ auf die abenteuerliche Lebensgeschichte einer historisch belegten Figur bezogen.

„Ich bin Inés Suárez, Bürgerin der königstreuen Stadt Santiago de la Nueva Extremadura im Königreich Chile. Wir schreiben das Jahr des Herrn 1580. Wann genau ich geboren wurde, weiß ich nicht ... Beginnen wir bei meinen frühesten Erinnerungen. Ich bin in Plasencia geboren, einer wehrhaften und gottesfürchtigen Grenzstadt im Norden der Extremadura ...“

So beginnt die beeindruckende Geschichte einer Frau, die in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs, und sich nach einer enttäuschenden, kinderlosen Ehe mit einem umtriebigen Schönling auf die abenteuerliche und für eine Frau zur damaligen Zeiten sehr gefahrvollen Reise nach Peru begab.

Voller Spannung begleitet der Leser die junge Frau auf der Suche nach ihrem Mann, der auf der Jagd nach dem goldverheißenden El Dorado eines Nachts auf Nimmerwiedersehen verschwunden ist.

Ohne wirkliches Bedauern nimmt Inés in Peru die Botschaft des Todes ihres Gatten entgegen, um sich einige Jahre später unsterblich in den charismatischen Pedro de Valdivia, Feldherr im Dienste des Francisco Pizarro, zu verlieben. Gemeinsam nehmen sie das Wagnis der Eroberung Chiles, der einzigen bis dato von den Spaniern unbesiedelten Gegend auf dem südamerikanischen Kontinent, auf sich.

„Azurblau strahlte der Himmel, als wir Cuzco und die mächtige Feste von Sacsayhuamán hinter uns ließen. Beim Auszug aus der Stadt hatte Pedro unüberhörbar für den Gouverneur und sein Gefolge, für den Bischof und die ganze Bevölkerung Cuzcos, die zu unserem Abschied versammelt war, mit fester und herausfordernder Stimme gerufen: ,An meiner Seite, Dona Inés Suárez!‘ Und als ich an den Soldaten vorbei zu ihm aufschloß und mein Pferd neben seinem war, fügte er leise hinzu: ,Auf nach Chile, Inés meines Herzens ...‘“

Voller Gefühl und eingebettet in geschichtliche Daten und Fakten erzählt Isabel Allende 500 Jahre nach dem Tod der Inés Suárez die spannende Geschichte ihres Lebens, ihrer Liebe und ihres Leidens.             A. Ney

Isabel Allende: „Inés meines Herzens“, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2007, geb., 394 Seiten, 19,80 Euro, Best.-Nr. 6286


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