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11.08.07 / Verhaßtes Volk / Ein Streifzug durch linke Verlogenheiten

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 32-07 vom 11. August 2007

Verhaßtes Volk
Ein Streifzug durch linke Verlogenheiten

Den Lesern der PAZ ist Autor Klaus Rainer Röhl durch seine Kolumne „Moment mal!“ bestens vertraut. Er trifft ins Schwarze, weil er buchstäblich alle Seiten des politischen Nachkriegsdeutschlands kennt. 1928 in Danzig geboren und dort Mitschüler von Günter Grass, wandte sich Röhl nach dem Krieg zunächst nach ganz links.

Als Herausgeber der linken Politzeitschrift „Konkret“ heiratete er die spätere RAF-Terroristin Ulrike Meinhof, mit der er zwei Töchter hat. Nach und nach trennte sich Röhl von seinen linken Irrtümern und nennt sich heute einen demokratischen Rechten.

Sein Lebensweg macht ihn zum Kronzeugen einer bornierten, ihr eigenes Land verachtenden und bekämpfenden Linken. In „Du bist Deutschland“ nimmt Röhl seine Leser in 32 Aufsätzen mit auf eine Streiftour durch die deutsche Wirklichkeit. Manche davon waren bereits in der PAZ erschienen, doch die Zusammenstellung in einem Band fügt die jeweils einzeln verfaßten Essays zu einem manchmal bizarren Gesamtbild: Es entfaltet sich ein Panoptikum der Verlogenheiten und Verbohrtheiten, die Klaus Rainer Röhl in seiner manchmal erfrischend schnoddrigen Art auf ihren machnmal überraschend simplen Kern reduziert: Drogenverherrlichung nach 1968 und Verdummung als Massenproblem, Öko-Hysterie und der Einmarsch der Linksextremen ins grüne Lager, die absurden Blüten der „antifaschistischen“ Vergangenheitsbewältigung und die späte Entzauberung des Günter Grass, das offensichtliche Scheitern der Multikulti-Ideologie und die dennoch unverdrossen fortdauernde Verniedlichung der islamistischen Expansion auf deutschem Boden – Röhl scheut keines der Reizthemen, an welchen sich heutzutage ideologische Kämpfe entzünden.

Klaus Rainer Röhl aber ist nicht das deutsche Pendant zur jüngst verstorbenen italienischen Publizistin Oriana Fallaci, die in ihrem weltbekannten Buch „Die Wut und der Stolz“ – im besten Sinne des Wortes ein „Pamphlet“ – als Reaktion auf den 11. September 2001 nur ihrem Zorn freien Lauf ließ. Röhl will erklären. Woher etwa stammt die rätselhafte Volksverachtung der deutschen Intellektuellen, die sich seit Jahrzehnten in der Ablehnung der eigenen Nation manifestiert? Röhl: „Die deutschen Intellektuellen hatten schon immer ein verkorkstes Verhältnis zum Volk. Zum einfachen Volk. Das war schon seit Jahrhunderten so. Es wäre besser, wenn man ihnen statt dessen nachsagen könnte, daß sie ein schlechtes Verhältnis zum Adel, zu den regierenden Eliten, zum großen Geld gehabt hätten. Denen aber krochen sie immer hinten rein, wenn man sie ließ. Meist glückte es nicht, dann empfanden sie sich später als Opfer des Systems, das sie ausgeschlossen und verschmäht hätte, weil sie zu kritisch gewesen seien. Das stimmte nie, bis auf einige Ausnahmen.“

So sei es folgerichtig gewesen, daß die Meinungsführer im Land auf den Ausbruch des volkstümlichen Patriotismus während der WM 2006 derart konsterniert reagiert hätten.

Daß dieses große Deutschland-Fest von 2006 nur eine Eintagsfliege gewesen sei, wie manche fürchten (und andere hoffen), will Röhl nicht gelten lassen. Das Wartburgfest und das am Hambacher Schloß seien auch nur „Feste“ gewesen, und doch hätten sie alles verändert.         Hans Heckel

Klaus Rainer Röhl: „Du bist Deutschland“, Universitas Verlag, München 2007, geb., 237 Seiten, 19,90 Euro, Best.-Nr. 6287


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