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11.08.07 / Grundstein für Hipp-Werk in Heiligenbeil / Im Herbst kommenden Jahres will das deutsche Unternehmen mit 50 bis 60 Mitarbeitern die Produktion beginnen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 32-07 vom 11. August 2007

Grundstein für Hipp-Werk in Heiligenbeil
Im Herbst kommenden Jahres will das deutsche Unternehmen mit 50 bis 60 Mitarbeitern die Produktion beginnen
von Armin Matt

Am südwestlichen Stadtrand von Heiligenbeil in der Nähe des Grenzübergangs „Momonowo“ ist der Grundstein zu einem neuen Werk des deutschen Familienunternehmens Hipp gelegt worden. An der Zeremonie nahmen von der Eigentümerfamilie des im bayerischen Pfaffenhofen beheimateten Nahrungsmittel- und Babykostherstellers Prof. Dr. Claus Hipp und sein Sohn Stefan Hipp sowie der Gouverneur des Königsberger Gebietes, Georgij Boos, der deutsche Generalkonsul, Dr. Guido Herz, der Leiter des Königsberger Büros der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Dr. Stefan Stein und der Bürgermeister des Stadtkreises Heiligenbeil, Oleg Schlick, teil – um nur einige der rund 150 anwesenden Festgäste beim Namen zu nennen. In einer der Grundsteinlegung folgenden religiösen Zeremonie wurden das Vorhaben durch die anwesenden Geistlichen der russisch-orthodoxen Kirche sowie der römisch-katholischen Kirche gesegnet und die jeweiligen Kreuzzeichen in den noch frischen Mörtel eingeritzt.

Am Vortag hatte im Deutsch-Russischen Haus in Königsberg eine Präsentation des geplanten Werkes stattgefunden. Seit über 50 Jahren hat sich die Firma Hipp dem organisch-biologischen Anbau verschrieben. Dieses dürfte im nördlichen Ostpreußen aber Schwierigkeiten bereiten, denn weit über die Hälfte der Anbaufläche liegt seit Jahren brach und ist mit Unkraut (Quecke) übersät, so daß es ohne chemische Mittel (Herbizide) schwerfallen dürfte, diese Flächen in kurzer Zeit sauber zu bekommen. Denn auch in Heiligenbeil soll Babynahrung auf der herkömmlich streng kontrollierten Basis hergestellt werden. Deshalb ist geplant, in der Anfangszeit mit insbesondere aus dem südlichen Ostpreußen importierten Rohwaren zu arbeiten. Die Familie Hipp besitzt schon seit einiger Zeit größere Anbauflächen in der Nähe von Wormdit.

Nach Zweigwerken unter anderem in Ungarn, Österreich, der Schweiz und der Ukraine ist das Werk in Ostpreußen das siebte und soll auch vorläufig das letzte sein. Vom Königsberger Gebiet aus soll nun der gesamte russische Markt wie auch der der übrigen GUS-Staaten, die mit Rußland eine Zollunion bilden, beliefert werden. Laut Aussage des deutschen Generalkonsuls ist die Firma Hipp mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von umgerechnet über zehn Millionen Euro der größte deutsche Investor im Königsberger Gebiet.

Für die Inbetriebnahme des Werkes ist der Herbst 2008 geplant. In der Anfangsphase ist eine Jahresproduktion von 35 Millionen Gläschen, mit einer Belegschaft von 50 bis 60 Personen, vorgesehen. Bei einer späteren Erweiterung soll die Produktion auf 200 Millionen Gläschen per anno hochgefahren werden können, wobei die Belegschaft auf 100 bis 120 Mitarbeiter aufgestockt würde.

Claus Hipp ist nicht nur ein erfolgreicher Unternehmer und in seiner Funktion als Präsident der Deutsch-Russischen Gesellschaft auch ein großer Verfechter einer engeren Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Rußland, sondern auch ein international anerkannter Maler. Deshalb fand gleichzeitig im Deutsch-Russischen Haus eine Ausstellung eines Teiles seiner Kunstwerke statt.

Foto: Gegenwart und Zukunftsmusik: Die Präsentation des Hipp-Projektes im Deutsch-Russischen Haus mit (von links) Claus Hipp, Guido Herz, Stefan Stein und dem Hausherrn Peter Wunsch in der ersten Reihe sowie (rechts) das projektierte Werk


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