© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 34-07 vom 25. August 2007
Giftspielzeug
Das allermeiste Spielzeug kommt
aus China, wie wir hören,
und daß es Kindern wenig frommt –
bislang schien’s nicht zu stören.
Erst jetzt ertönt ein lauter Schrei:
Im Plunder nämlich stecken
Substanzen ungesund wie Blei
und mancher andre Schrecken!
Doch sei die Sorge noch so groß,
wir sollten weiter denken,
bedroht ja nicht den Körper bloß
gedankenloses Schenken:
Das ärgste Gift heißt Vielzuviel!
Es leitet Kinderseelen
zum Tun und Lassen ohne Ziel,
denn Wertbegriffe fehlen.
Das Kind darf wohl gefordert sein –
nur muß es auch verdauen,
um spielend gleichsam Stein auf Stein
ein Weltbild sich zu bauen!
Der bunte Kram im Übermaß
ist heute Sinnbild aber:
Statt Freude billig-kurzer Spaß,
statt Manneswort Gelaber.
Und keinen drückt mehr das Problem,
fürs Kind nicht Zeit zu haben,
denn übertüncht wird’s ganz bequem
mit liebelosen Gaben.
So wächst heran – berechnet schon
durch Börse-Konsulenten –
die nächste Generation
von Wegwerf-Konsumenten.
Pannonicus
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