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01.09.07 / Partnersuche / Pakistans Musharraf kämpft um Machterhalt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 35-07 vom 01. September 2007

Partnersuche
Pakistans Musharraf kämpft um Machterhalt

Der pakistanische Präsident Perves Muscharraf mußte eine weitere Niederlage einstecken: Der oberste Gerichtshof entschied, daß der frühere Premierminister Nawas Scharif aus dem Exil in Saudi-Arabien heimkehren und damit auch bei den noch für dieses Jahr geplanten Parlamentswahlen antreten darf. Die Entscheidung erfolgte unter Vorsitz jenes Richters, den Muscharraf im März aus dem Amt gejagt hatte, aber auf Geheiß des höchsten Gerichts wieder einsetzen mußte.

Als Premierminister hatte Scharif 1998 Muscharraf an die Spitze der Armee berufen. Zwischen den beiden kam es aber bald zu Zerwürfnissen. Scharif versuchte 1999, Muscharraf an der Rückkehr von einer Auslandsreise zu hindern, indem er seinem Flugzeug die Landeerlaubnis verweigerte. Daraufhin wurde er in einem unblutigen Putsch von Muscharraf abgesetzt und inhaftiert. Nach Verurteilung zu lebenslänglichem Kerker wegen Korruption und „versuchter Flugzeugentführung“ durfte er aber wenige Monate später ins Exil gehen. Die Regierung hat angekündigt, ihn bei allfälliger Einreise neuerlich zu verhaften. Scharif ist Chef der Pakistanischen Muslim-Liga – einst das Gegenstück zur indischen Kongreßpartei. Er gilt als erbitterter Gegner der in Dubai lebenden früheren Premierministerin Benasir Bhutto, die neuerdings bei den USA hoch im Kurs steht. Denn Washington hat im „Krieg gegen den Terror“ kein Vertrauen mehr zu Muscharraf, findet jedoch keine Alternative und möchte, daß Muscharraf Bhutto zur Premierministerin macht. Daß Bhutto 1996 die Taliban-Regierung in Afghanistan anerkannte, ist offenbar verziehen.

Da Musharraf sich von einer Zusammenarbeit mit Bhutto mehr erhofft, hat er bereits Vertreter zu ihr geschickt, um mit ihr Bedingungen für eine mögliche Koalition auszuhandeln. Da sich die liberale Bhutto genau wie Musharraf offen gegen militante Islamisten stellt, gilt sie als natürliche Verbündete des pakistanischen Präsidenten.

Der nun zurückkehrende Nawaz Sharif hingegen gilt als religiöser Hardliner.    RGK / Bel


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