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01.09.07 / Brandenburgs »höchste Anerkennung« / Als 53. Bürger wird Jörg Schönbohm zu seinem 70. Geburtstag mit dem Verdienstorden des Bundeslandes ausgezeichnet

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 35-07 vom 01. September 2007

Brandenburgs »höchste Anerkennung«
Als 53. Bürger wird Jörg Schönbohm zu seinem 70. Geburtstag mit dem Verdienstorden des Bundeslandes ausgezeichnet
von Manuel Ruoff

Wenn Jörg Schönbohm einen Tag nach seinem 70. Geburtstag der Verdienstorden des Landes Brandenburg verliehen wird, wird er der 53. sein, dem diese hohe Ehrung zuteil wird. Der Orden ist erst wenige Jahre alt. Das „Gesetz über den Verdienstorden des Landes Brandenburg“ stammt vom 10. Juli 2003, die „Verwaltungsvorschrift des Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg zur Ausführung des Brandenburgischen Ordensgesetzes“ vom 26. Juni 2004. „Der Verdienstorden ist die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung und somit höchste Anerkennung, die das Land Brandenburg für außerordentliche Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht.“ „In einem Kalenderjahr sollen in der Regel nicht mehr als 20 Verdienstorden verliehen werden. Die Zahl der Ordensinhaber soll nicht höher als 300 sein. Der Ministerpräsident ist kraft Amtes Inhaber des Verdienstordens.“ Er ist es auch, der die Auszeichnung verleiht. „Vorschlagsberechtigt sind der Präsident des Landtages für den Landtag und die Mitglieder der Landesregierung für ihre Geschäftsbereiche.“ Im Falle der am 3. September 2007 erfolgenden Ehrung des brandenburgischen Innenministers war dessen Ministerpräsident Matthias Platzeck höchstpersönlich initiativ geworden.

Am 13. Jahrestag des Volksentscheids über die Verfassung des Landes Brandenburg, am 14. Juni 2005, erfolgten die ersten Verleihungen. Seitdem wurden der Autor Günter de Bruyn, der Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, Hans-Joachim Giersberg, und der Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirates des Hauses der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte, das Ehrenmitglied der Landesgeschichtlichen Vereinigung für die Mark Brandenburg Gerd Heinrich, ebenso mit dem Orden ausgezeichnet wie der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr Hans-Peter von Kirchbach, der ostpreußische Komponist Siegfried Matthus, der ostpreußische Autor und Naturforscher Heinz Sielmann sowie der Historiker und Mitbegründer der Stiftung Genshagen Rudolf von Thadden. Zu den so Geehrten gehört aber auch Manfred Stolpe. Platzecks Vorgänger an der Spitze des Bundeslandes Brandenburg erhielt den Verdienstorden am 14. Juni 2006 und damit 28 Jahre nach der Verdienstmedaille der Deutschen Demokratischen Republik.

Da das Mittelstück des brandenburgischen Verdienstordens auf der Vorderseite das Wappentier, den roten Adler, trägt, spricht man auch gerne vom Roten Adlerorden. Mit dieser umgangssprachlichen Bezeichnung wird mehr oder weniger augenzwinkernd an eine Tradition angeknüpft, die ungleich älter ist als das Bundesland Brandenburg und dessen Verdienstorden. Die offiziell Roter Adlerorden genannte brandenburgische und preußische Auszeichnung wurde bereits 1705 durch Erbprinz Georg Wilhelm von Brandenburg-Bayreuth gestiftet. Als Christian Friedrich Karl Alexander 1791 Brandenburg-Bayreuth zusammen mit seinem zweiten fränkisches Markgraftum, Brandenburg-Ansbach, an Preußen verkaufte, wurde auch der Orden preußisch. König Friedrich Wilhelm II. erhob ihn nach dem 1701 gestifteten Schwarzen Adlerorden zum zweiten Ritterorden des Königreichs. Im Gegensatz zum Verdienstorden des Landes Brandenburg, der nur in einer Klasse verliehen wird, war der Rote Adlerorden der deutsche Orden mit den vielfältigsten Abstufungen. Mit der preußischen Monarchie hat auch die Verleihung des Roten Adlerordens 1918 ein Ende gefunden. Insofern kann der Verdienstorden des Landes Brandenburg seine Nachfolge antreten.

Fotos: Der 53. Träger des Verdienstordens: Voller Symbolik zeigte sich Jörg Schönbohm zu Beginn der konstituierenden Sitzung der CDU-Grundsatzprogramm-Kommission in Potsdam vor einer Statue Friedrich des Großen und mit Wilhelm von Humboldts Werk „Ideen, zu einem Versuch die Grenzen der Wirksamkeit des Staates zu bestimmen" in der Hand; Verdienstorden des Landes Brandenburg: Die Ausführung für Herren


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