20.04.2024

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01.09.07 / Der Wochenrückblick mit Hans Heckel

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 35-07 vom 01. September 2007

Stäbchen? / Warum wir unsere Kanzlerin genau beobachten sollten, wie wir den Mond befreien, und wozu wir noch »richtige« Deutsche benötigen
Der Wochenrückblick mit Hans Heckel

Dem Himmel sei Dank sind die Chinesen nicht bloß fleißige Leute, sondern auch ordnungsliebend. Sonst hätte es noch passieren können, daß Ministerpräsident Wen Jiabao die Zettel vertauscht, und seinen Gast aus Deutschland mit dessen eigener Rede begrüßt. Wie kurz vor dem Merkel-Besuch in China bekanntwurde, sind die Chinesen über das, was in deutschen Regierungscomputern an Wissenswertem gespeichert ist, besser informiert, als man es unter „Freunden“ sein sollte.

Seine Neugier auf alles, was andere geheimhalten wollen, hat das Milliardenvolk in ein denkbar schlechtes Licht getaucht. Die Beteuerungen Wens, man wolle beim Spionieren und Kopieren künftig etwas kürzer treten, haben etwas von den Menschenrechtsversprechen eines Erich Honecker. Der „Welt“ ist ein wunderbarer Schnitzer passiert. Als die Zeitung die Zusage des chinesischen Regierungschefs wiedergeben wollte, der eigenen Produktpiraterie das Handwerk zu legen, schrieb der Korrespondent aus Versehen, was er wirklich dachte, nämlich: „Der chinesische Ministerpräsident sagte zu, man werde den Schutz des geistigen Eigentums mit allen Mitteln bekämpfen.“ Bei Wens Dreistigkeit stößt selbst die Geduld von Papier an ihre Grenzen.

Hoffentlich haben die deutschen Geheimdienstler unsere Kanzlerin nach ihrer Rückkehr nach Berlin genau untersucht. Schließlich muß sichergestellt werden, daß es die echte ist und nicht ein eiligst hergestelltes chinesisches Plagiat. Angela Merkel wäre nicht das erste deutsche Spitzenprodukt, daß im Reich der Mitte beinahe originalgetreu nachgebaut würde.

Wir werden  genau auf ihre Aussprache achten, Sie wissen schon, die chinesische Malaise mit dem „r“. Auf jeden Fall: Wenn die „Kanzlerin“ in einem Moment der Unachtsamkeit Stäbchen verlangen sollte oder dabei erwischt wird, wie sie heimlich Nudeln aus einem Schälchen schlürft, wissen wir Bescheid und die Falle kann zuschnappen: Der deutsche Zoll wird die Billigkopie umgehend sicherstellen und unter den Augen der deutschen Öffentlichkeit im hellen Sonnenlicht verschrotten!

Oder unter gleißenden Scheinwerfern, denn mit Sonne geizt das Jahr 2007 ja ziemlich. Das mag der Grund sein, warum die Deutschen gerade jetzt einen anderen alten Himmelsfreund wiederentdeckt haben, den Mond. Mit seinem leicht geneigten, melancholischen Blick sieht der ohnehin aus wie ein Deutscher. Auch ist er spröde und etwas blaß, wie viele andere Deutsche auch. Zudem ist der Mond ein treuer Gefährte, der in guten wie in schlechten Tagen bei uns blieb. Und Loyalität gehört ja zu den hervorragenden Eigenschaften der Deutschen, die ihnen selbst ihre Feinde nicht absprechen, wenn sie ausnahmsweise ehrlich sind.

Allerdings waren die Erddeutschen für den Mond bislang eine herbe Enttäuschung. Schon vor Jahrzehnten, mochte er sich freuen, daß wir ihn bald besuchen kommen, da ja eine Deutscher namens Wernher von Braun das notwendige Verkehrsmittel entwickelte. Ausgestiegen sind dann aber lauter Amis, die nur Steine geklaut und einen beflaggten Schrotthaufen hinterlassen haben. Eine galaktische Enttäuschung!

Nun aber naht die Erlösung. Schon 2012 sollen zwei deutsche Satelliten den Trabanten zärtlich umstreicheln, und 2018 wird der erste Landsmann mit ein bißchen europäischer Verwandtschaft im Schlepptau persönlich zu Besuch kommen. So sehen es Pläne unserer Raumfahrer vor.

Es könnte natürlich auch ganz anders kommen. Niemand sollte sich wundern, wenn kurz vor der europäischen eine chinesische Mission auf dem Erdbegleiter landet, in einer Rakete herangebraust, nennen wir sie „Aliane“, die der unseren verblüffend ähnlich sieht.

Ist aber unwahrscheinlich. Warum? Nun, mit den Plagiaten ist das ja so eine Sache: Die sehen zwar gut aus, taugen aber nichts. Nicht umsonst pilgern jedes Jahr mehr Chinesen nach Deutschland, um hiesige Markenprodukte zu kaufen, nachdem sie der abgekupferte Küchenmixer zu Hause fast skalpiert hätte. Wir dürfen also davon ausgehen, daß „Aliane“ schon kurz nach dem Start zu bollern anfängt, hoffnungslos im All herumeiert und die chinesischen Astronauten statt auf dem Mond auf dem brütend heißen Merkur absetzt, wo sie sich bitte schön die Flossen verbrennen sollen. Wir können es kaum erwarten.

Bis 2012 sind es allerdings noch fünf lange Jahre, von 2018 ganz zu schweigen. Womit beschäftigen wir uns in der Zwischenzeit? Mit Mügeln natürlich. Dort haben … ach, das wissen Sie ja alles längst.

Ursula von der Leyen weiß sogar, warum es östlich der früheren Zonengrenze immer wieder zu solch abscheulichen Taten kommt. Die Leute da sind nicht zivilgesellig genug, hat uns die Familienministerin aufgeklärt. Kaum einer weiß so genau, was sie damit meint, aber es klingt außerordentlich soziologisch und muß daher als wissenschaftlich gesichert angesehen werden.

Andere erläutern uns den Nachteil der „Ossis“ ein bißchen volksnäher: Es gebe da eben zuwenig Ausländer, oder, wie wir heute hauchen: zuwenig Leute mit „Migrationshintergund“ – deshalb der grassierende Rassismus.

Das klingt einleuchtend. Man stelle sich nur eine Keilerei im Festzelt einer westdeutschen Kleinstadt vor. Da messen für gewöhnlich Gangs von Zuwandererkindern ihre Kräfte oder gehen auf die verhuschten Restbestände von Jugendlichen los, deren familiäre Wurzeln noch am Ort des Geschehens liegen. Die Eingeborenen räumen, ganz zivilgesellig, rechtzeitig das Feld oder … – na, dann sind sie eben selber schuld.

Wie soll sich hier also Rassismus ausbreiten? Der ist schließlich ausnahmslos deutsch. Wenn junge Türken auf Deutsche losgehen und sie dabei mit Kosenamen wie „Scheißdeutscher“ oder „Schweinefleischfresser“ belegen, ist das nämlich kein Rassismus, sondern das Resultat „unserer ungenügenden Integrationsbemühungen“ und der „Tatsache, daß junge Migranten von der deutschen Mehrheitsgesellschaft benachteiligt werden“.

Der Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln, der Sozialdemokrat Heinz Buschkowsky, verriet einmal, daß etwa 80 Prozent der Gewalttäter in seinem Bezirk Ausländer und rund 85 Prozent ihrer Opfer Deutsche seien. Die zusammengeschlagenen Deutschen sollten sich was schämen, so bei der Integration versagt zu haben. Aber einen Trost hat die CDU-Familienministerin immerhin für sie: Die Neuköllner dürfen sich freuen, in einer funktionierenden Zivilgesellschaft zu leben, auch wenn sie das komplizierte Wort der herausgehauenen Zähne wegen nur noch lispeln können. Das Gegenteil von „zivil“ lautet bekanntlich „uniformiert“. Und Unformierte, Polizisten also, trauen sich schon seit langem nicht mehr (es sei denn, in Kompaniestärke) in gewisse Ecken der deutschen Hauptstadt.

Dem Kampf gegen Rechts, der so vielen Menschen Lohn und Brot beschert, könnte allerdings irgendwann das Pulver ausgehen. Die Kämpfer müssen schon bald in immer entlegenere Käffer pilgern, um eine angemessene Zahl „reinrassiger“ Deutscher aufzuspüren, die für eine kräftige Antifa-Suppe unerläßlich ist. In Städten wie Hamburg, wo mittlerweile fast jedes zweite Neugeborene einen „Migrationshintergrund“ vorweisen kann, gibt es für sie kaum noch etwas zu ernten.

Man stelle sich die Blamage vor: Da haben sie nach langer Suche endlich einen 16jährigen Rassisten gestellt und der rückt plötzlich mit seinem brasilianischen Vater raus! Völlig gleichgültig, wen er warum zur Minna geprügelt hat, als „Rassist“ geht der in keinem Falle mehr durch!

Wahrscheinlich starten um die Zukunft besorgte Stadtregierungen deshalb Programme zur ethnischen Durchmischung sogenannter Ausländerghettos: Man benötigt eben immer noch ein paar „richtige“ Deutsche – für Vorführzwecke sozusagen, im Sinne des Wortes.


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