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08.09.07 / Königliche Kirchen / Potsdam-Reiseführer nimmt sich Gotteshäusern an

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 36-07 vom 08. September 2007

Königliche Kirchen
Potsdam-Reiseführer nimmt sich Gotteshäusern an

Mit ihren „Gehschichte“-Reiseführern hat die edition q schon so manche historische Sehenswürdigkeit unter neuen Aspekten beleuchtet. So auch dieses Mal: „Potsdamer Gehschichte – Gottes Häuser“ wird der Leser dazu animiert, durch Potsdam zu schlendern und die verschiedenen Kirchen vor Ort zu bestaunen, denn die brandenburgische Hauptstadt hat nicht nur Schlösser und Gärten aus der Regierungszeit der Hohenzollern zu bieten, sondern auch zahlreiche Gotteshäuser, die allerdings in den meisten Fällen auch eng mit den preußischen Monarchen zusammenhängen. Grund: Sie waren meistens die Initiatoren, Bauerherren und Finanziers.

Auch bekannte Namen aus der Architektur und Kunst tauchen auf: Karl Friedrich Schinkel, Friedrich Gilly, Antoine Pesne, Johann Phillip Gerlach und Ludwig Persius, sie alle waren irgendwie immer involviert.

„Die Garnisonkirche in Potsdam existiert nicht mehr und ist doch die bekannteste Kirche der Stadt.“ Doch nicht nur über die Geschichte der Garnisonkirche schreiben die verschiedenen Autoren. Auch über die Sacrower Heilandskirche, die Friedenskirche, St. Peter und Paul, St. Nikolai, die Französische Kirche und die Alexander-Newski-Kirche wird berichtet.

Historische und aktuelle Fotos belegen das sich wandelnde Umfeld der Gotteshäuser, wobei vor allem ein Foto der Französischen Kirche nach der Potsdamer Bombennacht fasziniert. Außer der Kirche steht in der Straße nichts mehr, alles sieht aus wie eine antike Ruinenlandschaft.

Auch die Geschichte der Hoffbauer-Stiftung auf Hermannswerder ist sehr interessant, zumal wohl auch nicht allen bekannt. So baute eine reiche Industriellenwitwe hier 1891 ein Krankenhaus, Waisenhaus und Internat, in deren Zentrum eine Backsteinkirche stand. Schul- und Internatsbetrieb wurde von Diakonissen geführt. Heute steht hier wieder ein Internat, doch bis dahin wurde das Gelände zweckentfremdet.

Auch die Entstehungsgeschichte der Sternkirche, die nach langem Widerstand zu DDR-Zeiten ihren ersten Spatenstich erlebte, spiegelt ein Stück deutscher Vergangenheit.

Und wieder ist der edition q mit „Potsdamer Gehschichte – Gottes Häuser“ ein kurzweiliger Reiseführer gelungen.      Bel

„Potsdamer Gehschichte – Gottes Häuser“, edition q, Berlin 2007, broschiert, 120 Seiten, 9,9 Euro, Best.-Nr. 6332


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