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22.09.07 / Antisemitismus in Israel

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 38-07 vom 22. September 2007

Antisemitismus in Israel

Antisemitische Straftaten sind in Israel ein größeres Problem als in Deutschland. Das ergibt ein Vergleich der Kriminalstatistik der beiden Länder. In Deutschland hat der Verfassungsschutz 2006 insgesamt 1636 Straftaten mit rechtsextremistischem und antisemitischem Hintergrund registriert. Bei einer Bevölkerung von 82,5 Millionen Einwohnern sind das etwa zwei Straftaten pro 100000 Einwohner. In Israel werden laut einem Bericht der „Financial Times Deutschland“ pro Jahr rund 500 antisemitische Vergehen gezählt. Bei einer Bevölkerung von 6,8 Millionen Einwohnern sind das über sieben Straftaten pro 100000 Einwohner. Nicht berücksichtigt ist dabei, daß es in Deutschland ein Verbrechen ist, Nazisymbole in der Öffentlichkeit zu verwenden. Entsprechende Vergehen tauchen in der Kriminalstatistik auf. In Israel existiert ein solches Verbot nicht.

Der Antisemitismus ist in Israel in die Schlagzeilen geraten, weil ein Prozeß gegen acht Jugendliche und junge Erwachsene wegen neonazistischen Aktivitäten begonnen hat. Den Beschuldigten werden Hakenkreuz-Schmierereien, gewalttätige Überfälle auf orthodoxe Juden, unerlaubter Waffenbesitz und die Verbreitung rassistischer Propaganda vorgeworfen. Die Angeklagten – alle Zuwanderer aus der früheren Sowjetunion – bezeichnen sich selbst nicht als Juden. Aufgrund der israelischen Einwanderungspolitik können Ausländer einen israelischen Paß bekommen, wenn mindestens ein Großelternteil jüdischen Glaubens ist. Seit 1990 sind rund eine Million Menschen aus der ehemaligen UdSSR ins Heilige Land eingewandert. Der Fall hat in Israel zu einer Debatte über die Einwanderungspolitik geführt. Innenminister Meir Sheetrit fordert nun, Einwanderer sollten Hebräisch lernen und sich auf die Werte des jüdischen Staates verpflichten.   idea


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