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22.09.07 / Baby an Bord / Urlaubssaison für Eltern mit Kleinkindern – Teure Extras nötig

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 38-07 vom 22. September 2007

Baby an Bord
Urlaubssaison für Eltern mit Kleinkindern – Teure Extras nötig

Wenn die ganze Familie abheben soll, gibt es einiges zu bedenken. Doch auch mit Kleinkindern ist eine Flugreise im Prinzip kein Problem. „Ab der fünften Lebenswoche spricht nichts gegen einen Flug. Vorausgesetzt natürlich, das Kind ist gesund“, sagt der Kinderarzt Andreas Busse. Beim Start und bei der Landung sollte die Mutter das Baby stillen oder ihm das Fläschchen geben. Durch das Schlucken falle der Druckausgleich leichter. Ansonsten gelten die gleichen Regeln wie für Erwachsene: „Auch kleine Kinder sollten während des Fluges viel trinken“, mahnt Busse. Spezielle Kinder- oder Meersalznasentropfen können helfen, die Schleimhäute in den Atemwegen feucht zu halten.

Trotz vieler Angebote ist das Fliegen für Familien meist teuer. So haben einige Airlines Vergünstigungen für Familien komplett gestrichen. Selbst die Möglichkeit, als erste ins Flugzeug einzusteigen, ist nicht mehr selbstverständlich und bei manchen Billigfliegern nur gegen Bares zu haben. „Nicht nur Familien sind davon betroffen, daß heute für Leistungen zusätzliche Kosten anfallen, die früher im Preis enthalten waren“, hat Beate Wagner von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen beobachtet. Für Familien seien diese Auswirkungen aber besonders spürbar: Mal wurde das Freigepäck für Kleinkinder deutlich herabgesetzt oder für Kinder unter zwei Jahren ganz gestrichen. Ein anders Mal gelten die als Freigepäck angegebenen Kilogramm nur pro Gepäckstück. Der große Familienkoffer kann dann schnell die erlaubte Gewichtsgrenze überschreiten – und zusätzliche Kilos müssen extra bezahlt werden.

„Die Eltern sollten sich vor einer Flugbuchung ganz genau informieren, welche Kosten außer dem Ticketpreis noch auf sie zukommen“, rät Wagner.

Auch Sitzplatzreservierungen für Kinder sind für Familien nicht mehr umsonst. Gerade wer mit jüngeren Kindern fliegt, ist jedoch darauf angewiesen. Nur so läßt sich sicherstellen, daß auch alle zusammensitzen. Vor allem, wer sein Baby mit an Bord nimmt, sollte möglichst früh reservieren. Denn die Plätze hinter den Trennwänden mit Platz für eine Babytragetasche sind sehr begehrt.

Das gilt auch für alle, die ihr Kind sicher in einem Autokindersitz unterbringen möchten. Die Fluggesellschaften Condor, LTU, TUIfly und Air Berlin haben ein Prüfverfahren des TÜV Rheinland durchlaufen und bieten die Möglichkeit, zertifizierte Autokindersitze zu nutzen. Allerdings wird dann selbst für ein Kind unter zwei Jahren der volle Kinder-Ticketpreis fällig.

Für Kinderarzt Busse lassen sich diese Kosten jedoch ganz einfach vermeiden: „Für Kleinkinder ist nicht so sehr der Flug das Anstrengende, sondern der Aufenthalt im Urlaubsland. Sie brauchen viel länger, um sich an eine ungewohnte Umgebung und ein anderes, meistens viel wärmeres Klima zu gewöhnen.“ Die Folge sei, daß Kinder im Urlaub oft krank würden. Da sei es sinnvoller, als Urlaubsziel eine Region in der näheren Umgebung zu wählen.        ddp


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