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06.10.07 / »Nicht weit vom Führer entfernt« / Polen diffamieren Stauffenberg und machen ihn zum Anti-Helden

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 40-07 vom 06. Oktober 2007

»Nicht weit vom Führer entfernt«
Polen diffamieren Stauffenberg und machen ihn zum Anti-Helden
von Joachim Görlich

Nachdem sich die antideutsche Warschauer Postille „Wprost“, das Organ der meisten Nationalisten zwischen Bug und Oder, der Reihe nach mit der BdV-Präsidentin Erika Steinbach und der Bundeskanzlerin Angela Merkel im Schmuddelergüssen befaßt hat, ist nun Hitler-Attentäter Oberst Claus Schenk Graf v. Stauffenberg an der Reihe.

An der Weichsel vermuten die Auguren, daß nun bald der „Deutsche Papst“, Benedikt XVI, in die Schußlinie geraten wird. Man vermutet ferner, daß ungewollt die Vorlage von Grass und Hildebrandt gekommen sei. Erster will ja als gefangener SSler Karten mit dem späteren Pontifex gedroschen haben, ergo im selben Lager gewesen sein. Zweiter meinte, daß man vielleicht auch den jungen Ratzinger gegen seinen Willen als NSDAP-Mitglied geführt habe.

Wie dem auch sei: In „Wprost“, zu deutsch „Direkt“, heißt es: „Der Urheber des Attentats gegen Hitler hatte Anschauungen, die nicht weit vom Gedankengut des Führers entfernt waren.“ Die Memoiren des Obersten seien genauso verlogen wie die von Albert Speer. Im Christentum habe Stauffenberg - wie Hitler - „nichts Kreatives gesehen“. Er habe mit seinem Bruder unter dem Einfluß von Stefan George gestanden, wie in den 20er Jahren Joseph Goebbels. So eine Art von heidnischer Nationalist sei dieser Claus von Stauffenberg gewesen.

Polen und Juden habe er verachtet. Und daß er als junger Offizier im polnischen Wielun einen Feldwebel vors Feldgericht stellen ließ, weil dieser zwei Polinnen erschießen ließ, dafür habe der deutsche „Experte für Wehrmachtsverbrechen“, Jochen Böhler, keinen Beweis gefunden.

Überhaupt: Stauffenberg, der heute wie ein Held vergöttert werde, sei nicht auf Befehl der Nazis festgenommen und erschossen worden, sondern auf Befehl eines Mitattentäters, General Friedrich Fromm.

Die deutsche Linke rechnet, vermutlich absichtlich, „Wprost“ dem nationalkonservativen Lager zu. Dagegen spricht allein schon die Aufmachung des Magazins, die dem des „Spiegels“ ähnlich ist. Chefredakteur ist der smarte letzte KP-Chef Polens, Marek Król, der auch für die Medienpolitik der Partei verantwortlich war. Zwar gibt es die KP nicht mehr, aber immerhin befinden sich noch 80 Prozent der polnischen Print-Medien in postkommunistischer Hand.

Zuerst gab sich das Magazin einen europäisch-liberalen Anstrich, um als Vorbote der Kaczynski-Ära dann auf antideutschen Nationalismus umzuschalten. Wobei die erste „Feuerprobe“ dieser Richtung die Ausgabe mit dem Titelbild mit der BdV-Präsidentin Erika Steinbach war! In der Galamontur eines SS-Offiziers.

Nun mehrten sich unter den Mitarbeitern jene, die zwar nicht unbedingt Ex-KP-Mitglieder waren, aber fast ausschließlich Absolventen rot-journalistischer Uni- und Hochschulfakultäten. Die antideutsche Front wurde bald angeführt durch Krystyna Grzybowska. In „Wprost“ wurden bei ihr bald die „bösen Deutschen“ und „die Steinbach“ zum Leib- und Magenthema. Aber schon während ihrer Zeit, als sie noch Zuflucht im Rheinland fand, machte sie in den polnischen Exilmedien durch ätzende Artikel gegen die Vertriebenen und deren politisches Umfeld aufmerksam.


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