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13.10.07 / Luisenverehrung in Memel / Dank Maja Ehlermann-Mollenhauer scheint der Aufbau eines Museums über die Königin machbar

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-07 vom 13. Oktober 2007

Luisenverehrung in Memel
Dank Maja Ehlermann-Mollenhauer scheint der Aufbau eines Museums über die Königin machbar
von Wolfgang Stribrny

In Memel ist die Erinnerung an die preußische Königin Luise lebendiger als irgendwo sonst, sieht man von ihrer Sommerfrische (Paretz, nördlich von Potsdam) und ihrem Sterbeort Hohenzieritz ab. Seit 2006 planen die Litauer dort ein Luisenmuseum! Es soll im damaligen Wohnhaus des Königspaares, dem Haus Consentius-Lorch, später Rathaus, heute Kreisverwaltung, eingerichtet werden. Da Maja Ehlermann-Mollenhauer, die Tochter des Malers Ernst Mollenhauer, dieses Projekt unterstützt, darf man sicher sein: Das Luisenmuseum in Memel kommt! 1999 wurde vor dem Haus eine große Tafel mit Halbrelief der Königin und deutscher wie litauischer Inschrift enthüllt. Dahinter stand selbstverständlich „Maja“, wie sie im Memelland genannt wird. Es gab einen gewaltigen Medienrummel. Schauspieler des Memeler Theaters posierten dabei zwar in Kostümen des 17. Jahrhunderts - aber wen störte das?

 Woher kommt diese Liebe der deutsch und litauisch sprechenden Memelländer zu Luise bis zum heutigen Tage? Luise interessierte sich in ihrem Memeler Jahr lebhaft für die litauisch sprechenden Landbevölkerung und suchte den Kontakt. Mehrfach in der Woche ließ sie sich nach dem nördlich von Memel gelegenen Tauerlauken fahren. Wenn man das Gut heute betritt, erinnert nichts an Luise. Aber dort, wo ihrer einst gedacht wurde, am Hochufer der Dange, hat man den gleichen Blick wie zu ihren Tagen. Die ungebändigte Dange (sprich „Danje“) mäandert zwischen den tief eingeschnittenen breiten Ufern des alten Entwässerungstales. Das, was Schriftsteller wie Ulla Lachauer uns vom Fortleben der Luisen-Verehrung bis heute berichten, kann man in Piktupönen zwischen Tilsit und Tauroggen erleben. Dort weilte Luise im evangelischen Pfarrhaus in der Zeit der Tilsiter Friedensverhandlungen. Von hier brach sie auf zu dem vergeblichen Gespräch mit Napoleon in Tilsit im Juli 1807. Eine Kirche gibt es in dem kleinen Dorf nicht mehr. Auch das alte Pfarrhaus ist längst verschwunden - an seiner Stelle steht ein neueres Privathaus. Aber die Luisenlinde kennt man im Dorf, und man sieht die Stelle, an der einst eine Tafel an Luise erinnerte. Die sollte erneuert werden. Vielleicht schaffen es die Memeler Luisenfreunde. 1999 hatten sie eine Luisen-Ausstellung organisiert, die nicht besser hätte sein können. Also können Sie die Tafel in Piktupönen und dank deutscher Hilfe auch das Museum schaffen.


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