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13.10.07 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-07 vom 13. Oktober 2007

MELDUNGEN

Wo Walter Flex sein Leben ließ

Ösel - Am 12. Oktober 1917 begann die einzige amphibische Aktion der deutschen Streitkräfte im Ersten Weltkrieg. Sie entwickelte sich aus dem Kriegsverlauf im Osten. Zunächst hatten die Russen Ostpreußen bedroht, waren dann aber durch die erfolgreichen Schlachten bei Tannenberg und den Masurischen Seen zum Rückzug gezwungen worden. Die Fronten bewegten sich ostwärts. Nachdem im Sommer 1917 Riga, die Hauptstadt Lettlands, von den deutschen Truppen eingenommen worden war, stand der Rigaer Meerbusen mit den drei vorgelagerten Inseln Ösel, Dagö und Moon dem weiteren Vormarsch im Wege. Der Chef der Hochseeflotte, Admiral Reinhard Scheer, sah hier eine willkommene Möglichkeit für seine Schiffe zu einer offensiven Aktion zu gelangen. Das III. und IV. Geschwader mit dem Schlachtkreuzer „Moltke“ als Flaggschiff und zehn weiteren Großkampfschiffen sowie die II. Aufklärungsgruppe mit fünf modernen kleinen Kreuzern, gesichert von 41 Torpedobooten, sollten 19 Frachtdampfer mit zusammen 153664 Bruttoregistertonnen dabei unterstützen, das Übersetzen von 23000 Soldaten samt Gerät und schweren Waffen vom Festland auf die Insel Ösel zu ermöglichen. Am 11. Oktober 1917 waren die Truppen eingeschifft und von Libau aus nahm die Flotte Kurs auf Ösel. Die Landung selbst verzögerte sich wegen der Minengefahr. Die Schlachtschiffe nahmen derweil die Landstellungen der Russen unter Feuer. Auf die Nachricht von der Landung versuchten russische Seestreitkräfte die Flotte anzugreifen. Verfügbar waren aber nur wenige veraltete Kreuzer und Linienschiffe. Sie hatten bei dem Gefecht Verluste und wurden abgewiesen. Um 6 Uhr am Folgetag gingen die ersten Stoßtrupps an Land. Auf Ösel kamen die Landungstruppen gut voran. Am 16. Oktober 1917 fiel bei den Kämpfen um die Ortschaft Poide der Dichter Walter Flex, der als Leutnant und Kompanieführer eingesetzt war. Da Ösel und Moon durch einen Steindamm miteinander verbunden waren, war dort keine gesonderte Landung erforderlich. Am 19. Oktober landeten deutsche Truppen zusätzlich auf der Insel Dagö. Am 20. Oktober 1917 brach der letzte russische Widerstand zusammen. Nun konnte das deutsche Heer Estland mit der Hauptstadt Reval rasch erobern, und von dort aus lag das zu Kriegsbeginn in Petrograd umbenannte St. Petersburg in Reichweite. Aber zur Eroberung der russischen Hauptstadt kam es nicht mehr. Da waren die Bolschewiki vor. Bevor es zum Angriff auf die russische Metropole am Finnischen Meerbusen hätte kommen können, war als Folge der Oktoberrevolution am 15. Dezember 1917 ein deutsch-russischer Waffenstillstand geschlossen worden, dem am 3. März 1918 der Frieden von Brest-Litowsk folgte.

 

Schneller alsder Schall

Washington - Vor 60 Jahren, am 14. Oktober 1947, gelang Captain Charles Yeager mit dem von Theodore von Kármán konstruierten US-amerikanischen Experimental- und Raketenflugzeug Bell X-1 der erste erwiesene bemannte Überschallflug der Geschichte. Die Maschine erreichte eine Geschwindigkeit von Mach 1,015 in etwa 12800 Meter Flughöhe, nachdem sie zuvor in der Luft von einem Mutterflugzeug abgeworfen worden war und den Flug dann alleine mit ihrem eigenen Triebwerk fortgesetzt hatte.


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