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27.10.07 / Deutsche sind Technikmuffel / Das Interesse ist durchwachsen – »Nanotechnologie« kann nur jeder zweite definieren

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 43-07 vom 27. Oktober 2007

Deutsche sind Technikmuffel
Das Interesse ist durchwachsen – »Nanotechnologie« kann nur jeder zweite definieren

Technik, die begeistert!“ Die Mehrheit der Deutschen würde diesen Werbespruch wohl nicht zu ihrem Motto machen. Staat und Unternehmen investierten im Jahr 2004 rund 70 Milliarden Euro, um den technischen Fortschritt und die Forschung im Land zu fördern. Was sich schlaue Köpfe ausgedacht haben, damit der Alltag angenehmer wird, läßt allerdings viele Bundesbürger völlig kalt.

„Wie sehr interessieren Sie sich für Fragen von Wissenschaft und Technik?“ hatten das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und TNS Infratest Sozialforschung über 1000 Deutsche ab 16 Jahren bereits 2006 gefragt. Ein Neuntel antwortete mit: „gar nicht“. Knapp ein Drittel gab „sehr stark“ oder „stark“ an.

Dabei ist die unterschiedliche Einstellung der Geschlechter besonders auffällig. Technikfreaks sind nämlich weitaus häufiger unter den Männern zu finden: Jeder zweite männliche Befragte verfolgt die beiden Gebiete mindestens mit starker Aufmerksamkeit. Von den Frauen konnten sich gerade 16 Prozent für Quarks und Co. erwärmen. Auch wenn die Umfrage einem alten Vorurteil über Frauen und Technik neuen Nährboden gibt: Ein zweites Klischee hat die Erhebung widerlegt.

Die Jugend, also die 16- bis 29jährigen, ist Wissenschaft und Technik gegenüber nicht aufgeschlossener als die Befragten zwischen 50 und 65 Jahren. Sehr starkes beziehungsweise starkes Interesse zeigen unter Letztgenannten 38 Prozent – das sind fast vier Prozentpunkte mehr als bei den unter 30jährigen.

Das Interesse für Wissenschaft und Technik hängt eng mit dem Schulabschluß zusammen. So bekundete gut jeder Zweite mit Abitur oder Fachhochschulreife, sein Interesse an den beiden Themen sei „stark“ oder „sehr stark“. Dieselben Antworten gab aber nur rund ein Fünftel derjenigen mit Hauptschulabschluß. Gefragt wurde auch, ob die beiden Bereiche nach Einschätzung der Umfrageteilnehmer Probleme in der Zukunft eher schaffen oder lösen?

Die größte Gruppe – 41 Prozent – glaubt: „weder noch“. Die Optimisten, die denken, daß Wissenschaft und Technik mehr Lösungen liefern werden, folgen mit 38 Prozent relativ knapp. Probleme fürchten nur 17 Prozent. Bei den unter 30jährigen ist das Vertrauen größer als im Schnitt der Befragten. Über Einstellungen und Einschätzungen hinaus wollten die Interviewer von den Befragten auch noch wissen, ob sie schon etwas von „Nanotechnologie“ gehört hätten. Sie umfaßt Technologien, mit deren Hilfe Gegenstände, die kleiner als 100 Nanometer (ein milliardelstel Meter) sind, erforscht, produziert und bearbeitet werden. Es überrascht nicht, daß im Schnitt aller Befragten nur jeder zweite etwas mit dem Begriff „Nanotechnologie“ anzufangen wußte.        IW


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