19.04.2024

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10.11.07 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-07 vom 10. November 2007

MELDUNGEN

»Geographische Analphabeten«

Königsberg / Wilna – „Kaliningradskie Russkie“ (Königsberger Russen) fühlen sich als Elite und sind es auch – notgedrungen: Was im stets hysterischen Moskau kollektive Panik auslösen würde, wird hier mit geistvoller Gelassenheit abgewinkt. Im Osten grenzt das Königsberger Gebiet an die Republik Litauen, im Westen an die Republik Polen, zwei EU-Staaten, welche die russische Exklave sozusagen in den Schengener Schwitzkasten nehmen könnten, wenn sie die Vorschriften für EU-Außengrenzen strikt anwendeten. Vermutlich werden sie es nicht, denn sie sind „geographische Analphabeten“. So höhnisch kommentiert dieser Tage die Königsberger Presse den neuen litauischen Reiseführer „Wilna in deiner Tasche“. In dem finden sich zu Hauf Karten Litauens, der Ostsee-Region etc., wobei auf allen das Königsberger Gebiet fehlt. Die Königsberger staunten nur: „Wo einmal Gusew (Gumbinnen) und Polesk (Labiau) waren, da plätschert die Ostsee.“ Die Litauer entschuldigten sich umgehend für den „technischen Fehler“, verwiesen darauf, daß sogar das litauische Stück der Kurischen Nehrung fehlt, aber Königsberger Duma-Abgeordnete glauben ihnen nicht. Die ergriffen die Gelegenheit, vor den anstehenden Wahlen Flagge zu zeigen, Königsberger Flagge: „Das haben die Litauer absichtlich getan, um Königsberg für Westtouristen zu verstecken. Die sollen nicht mehr nach Königsberg kommen, um sich vor dem Grab von Kant zu verneigen.“      Wolf Oschlies

 

Spott und Hohn Richtung Minsk

Königsberg / Minsk – Noch mehr Königsberger Watschen bekommt „Batjka“ (Väterchen) Alexander Lukaschenko, der Präsident Weißrußlands. Dieses Land ist mit Königsberg nur über die Memel (Neman) verbunden, an deren Ufern Lukaschenko vor zwei Jahren eine Schweinefarm für 200000 Tiere bauen ließ. Deren Mist fließt nach Königsberg, was den dortigen Einwohnern buchstäblich „stinkt“. Das lassen sie Lukaschenko spüren, indem sie dessen Brandreden spöttisch zerpflücken. Weißrußland habe Königsberg „genährt und getränkt und durch die Luft versorgt, als Polen und Litauen es abriegelten“, behauptet der Präsident, aber von der Gegenseite tönt’s höhnisch zurück: „Davon haben wir in Königsberg nichts gemerkt!“ Das war im Februar, und Anfang Oktober griff Lukaschenko noch kräftiger in die Saiten: „Das Königsberger Gebiet ist ein Teil Weißrußlands, es hängt von uns ab.“ Das war etwas für Königsberger Esprit: „Ach, Väterchen, bisher hast du doch mit der Ausrede, von uns hängt Königsberg ab, die Bezahlung deiner Gasschulden bei Rußland verzögert. Wenn du jetzt aggressiv wirst, kann sich Königsberg von Weißrußland lossagen, und dann freu’ dich auf die nächste Gaskrise!“  Wolf Oschlies


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