Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-07 vom 10. November 2007
Der Mann vom 20. Juli Claus Schenk Graf von Stauffenberg, der Mann, der nicht nur den Tyrannenmord, sondern auch den Staatsstreich gewagte hatte, wurde vor 100 Jahren am 15. November 1907 geboren. Zahllose Artikel und Bücher sind über ihn, sein Leben und Wirken bereits geschrieben worden: sein Eintritt in die Kavallerietruppe der Reichswehr 1926, seine Hochzeit 1933, seine Kritik an den Ereignissen des 9. November 1938, aber auch seine Zustimmung zur Revision des Versailler Friedensvertrags, der eigentlich Diktat heißen müßte, seine Freude über die militärischen Erfolge gegen Polen und im Westen. Später nach Beginn des Rußlandfeldzuges wurden die Gegensätzlichkeiten zur Staatsführung deutlicher. Der Umgang mit den Kriegsgefangenen und Zivilisten in Rußland widerten ihn an. Er wollte die Menschen gewinnen und sie nicht versklaven. Von Stauffenbergs Verständnis von Gegner und Kriegsführung entsprach dem, was in Deutschland im Ersten Weltkrieg gegolten hatte. Versklavung oder Ermordung ganzer Volksgruppen waren Begriffe, die in Stauffenbergs Gedankenwelt keinen Platz fanden. In dem Maße, in dem Stauffenberg Einblick in das Morden gewann, ging er auf Distanz zum Regime. Es war eine kontinuierliche Entwicklung bis zum Entschluß zur Tat, deren Tragik darin bestand, daß er das Attentat selbst ausführen und gleichzeitig auch den Staatsstreich leiten mußte. Das Scheitern des Attentats ändert nichts an der Größe der Tat. Stauffenberg selbst hielt ein solches Scheitern durchaus für möglich. Ihm kam es darauf an, Deutschland und der Welt zu zeigen, daß die Verbrechen in Deutschland nicht ohne Widerspruch blieben. |
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