26.04.2024

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10.11.07 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-07 vom 10. November 2007

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Jaruzelski soll nur noch Schütze sein

Warschau – Der frühere polnische Präsident und General a. D. Wojciech Jaruzelski (84) soll nach dem Willen des Warschauer     Verteidigungsministeriums zum Schützen, dem niedrigsten Rang im Militär, degradiert werden. Dies sei die gerechte Strafe für die Verhängung des Kriegsrechts, mit dem der damalige Präsident 1981 die Gewerkschaft „Solidarität“ zerschlagen wollte.

 

Protest gegen Presseball

Stuttgart – Der Zentralrat der Juden hat den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Günther Oettinger aufgefordert, die Schirmherrschaft für den Landespresseball abzugeben, weil der  diesjährige Termin auf den 9. November fällt. Oettinger hatte im Vorfeld mit den Veranstaltern beschlossen, auf Musik und Tanz zu verzichten. Das geht dem Generalsekretär des Zentralrats, Stephan Kramer, nicht weit genug. 1990 wurde der Ball ohne Proteste am 9. November gefeiert.

 

Eiserner Philosoph

Sein Hobby ist Denken, wenn er anderen zuhört wirkt er meist abwesend. Und wenn er knallhart verhandelt, so tut er dies stets mit einem Lächeln. So beschreiben Freunde wie Gegner den neuen IG-Metall-Chef Berthold Huber. Der 1950 in Ulm geborene gelernte Werkzeugmacher löst Jürgen Peters als Vorsitzenden der größten deutschen Einzelgewerkschaft ab.

Seit 1971 in der Gewerkschaft, stieg Huber bereits mit 27 Jahren zum Betriebsratsvorsitzenden beim Ulmer Bushersteller Kässbohrer auf. Bis 1979 soll er Berichten zufolge Mitglied im „Kommunistischen Arbeiterbund“ gewesen sein, aus dem er wegen seiner gewerkschaftlichen Funktion und der damit verbundenen Privilegien ausgeschlossen worden sei.

1985 bis 1990 studierte er Geschichte und Philosophie, was ihm bei seiner späteren hauptamtlichen Arbeit für die IG Metall, den Spitznamen Philosoph einbrachte. 1990 holte ihn der damalige IG-Metall-Chef Franz Steinkühler in die Gewerkschaftszentrale, wenig später ging Huber als Aufbauhelfer in die neuen Bundesländer und organisierte dort gewerkschaftliche Wahlen.

Die Hinterlassenschaften von SED und Stasi bewirkten seine Abkehr von kommunistischen Ideen, Huber trat der SPD bei und bewegte sich politisch in die Mitte. Mit dem Tarifabschluß über 4,5 Prozent machte er sich 1999 auch bei den Arbeitgebern einen Namen und erntete Respekt: „Huber hat gewonnen, aber nicht triumphiert“, kommentierte ein Beteiligter den teuren Abschluß.

Beim Arbeitgeberverband Gesamtmetall ist man nicht unglücklich über den neuen Gegner, „er hat ein Auge für das Ganze“, heißt es dort anerkennend.       M.A.


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