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17.11.07 / Was ist ein stiller Feiertag?

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46-07 vom 17. November 2007

Was ist ein stiller Feiertag?

Von den in Deutschland heute geltenden gesetzlichen Feiertagen wurden nur zwei vom Reich beziehungsweise vom Bund eingeführt: Der 1. Mai ist seit 1933 arbeitsfrei, der 3. Oktober seit 1990, als die DDR als Abschluß der Revolution von 1989 der Bundesrepublik beitrat. Bis einschließlich 1990 war der 17. Juni in Erinnerung an den Volksaufstand in der DDR 1953 bundesweit frei. Sein Titel „Tag der deutschen Einheit“ ging 1990 auf den 3. Oktober über.

Alle übrigen gesetzlichen Feiertage gehen auf die Länder zurück, wobei neben den bundesgesetzlichen weitere sieben Feiertage in allen Bundesländern gleich sind.

Eine besondere Stellung nehmen die „stillen Feiertage“ ein, zu denen auch Volkstrauertag und Totensonntag zählen. Hier gelten besondere Bestimmungen, um die Würde des Tages zu schützen – so etwa das in fast allen Bundesländern übliche Verbot von Tanz und lauter Musik am Karfreitag.

Zu den „stillen Feiertagen“ gehört auch noch immer der Buß- und Bettag. Als arbeitsfreier Tag wurde er zwar 1995 abgeschafft, blieb jedoch weiterhin geschützt. Die Abschaffung als arbeitsfreier Tag stieß seinerzeit auf heftige Kritik.

In Sachsen ist er weiterhin arbeitsfrei – allerdings auf Kosten der sächsischen Arbeitnehmer, die einen entsprechend höheren Beitrag zur Pflegeversicherung zahlen müssen. Bundesweit steht es überdies jedem Arbeitnehmer offen, am Buß- und Bettag unbezahlt freizunehmen, was ihm der Arbeitgeber nur im Ausnahmefall verweigern darf.

Zu den stillen Feiertagen zählen neben den genannten noch  Aschermittwoch, Gründonnerstag, Oster- und Pfingstsonntag, Allerheiligen sowie der Heilige Abend.

Bundesweit arbeitsfrei sind zudem Neujahr, Ostermontag, Christi Himmelfahrt, Pfingstmontag sowie die beiden Weihnachtsfeiertage.

Andere freie Tage auf Länderebene orientieren sich daran, ob das jeweilige Land eher protestantisch (Reformationstag in den neuen Ländern) oder katholisch (Fronleichnahm im Süden und Westen) geprägt ist. H.H.


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