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17.11.07 / Den selbstgestecken Zielen treu geblieben / Lagebericht des Sprechers der LO, Wilhelm v. Gottberg, zur Sitzung der Ostpreußischen Landesvertretung

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46-07 vom 17. November 2007

Den selbstgestecken Zielen treu geblieben
Lagebericht des Sprechers der LO, Wilhelm v. Gottberg, zur Sitzung der Ostpreußischen Landesvertretung

Fortsetzung der Rede Wilhelm v. Gottbergs aus der  Preußischen Allgemeinen Zeitung / Das Ostpreußenblatt (Folge 45).

Liebe Landsleute, jedem Kreisvertreter, ja jedem Ostpreußen ist es unbenommen, mit polnischen Kommunalpolitikern Gespräche zu führen und Freundschaften zu schließen. Der Bundesvorstand begrüßt das. So wird der deutsch-polnische Nachbarschaftsvertrag mit Leben erfüllt. Wenn aber die LO – sie ist eine Organisation der vertriebenen und geflüchteten Ostpreußen – einen Kongreß mit polnischen Kommunalpolitikern durchführt, dann muß bei der Thematik auch ein wenig von unseren Anliegen zur Sprache kommen, die ich eben für unseren Verband vorgetragen habe. Wir müssen die Gegensätze, die uns trennen, wie z. B. das Verschweigen der historischen Wahrheit über Flucht und Vertreibung durch Polen, das Verschweigen der großartigen zivilisatorischen Leistung unserer Ahnen in Ostpreußen oder seien es auch nur die gefühlsmäßigen Gegensätze, wir müssen sie benennen und darüber sprechen. Wir müssen bekennen, daß wir brutal vertrieben wurden und nicht, wie die Polen sagen, umgesiedelt oder still abgewandert sind. Wir müssen uns alles sagen können, hat schon vor 20 Jahren der große polnische Humanist, Jan-Josef Lipski, gefordert. Wenn man mit diesen Kriterien die bisherige Kongreßbewegung bewertet, dann wird die Note nur mangelhaft lauten können. Nur zweimal wurden bei den bisherigen fünf Kongressen freimütig ostpreußische Interessen von den Ostpreußen vertreten. Einmal war es beim 2. Kongreß in Elbing durch den stellv. Sprecher der Westpreußen, Schuch, beim zweiten Mal war ich es beim 4. Kongreß in Allenstein 2004. Für letzteres gibt es hier im Saal noch genug Zeugen. Verehrte Mitglieder der Ostpreußischen Landesvertretung, wenn wir nicht mehr die Kraft aufbringen, bei welchen Gesprächskreisen auch immer, ostpreußische Interessen zu formulieren, dann, ja dann, haben wir uns überlebt. Die Würde der Ostpreußen und der Respekt vor der Leistung unserer Vorfahren und unser Mitgefühl für die Opfer von Flucht und Vertreibung gebieten es, die offiziellen Gespräche der LO mit den Menschen aus den östlichen Nachbarstaaten zu nutzen, um Desinformationen, Geschichtsklitterungen und Ahnungslosigkeit in Bezug auf die Ostprovinzen des früheren Deutschen Reiches zu beseitigen.

Das Europäische Zentrum gegen Vertreibungen nach dem Konzept der von Frau Steinbach gegründeten Stiftung „Zentrum gegen Vertreibungen“ wird es in der angedachten Ausformung nicht geben. Es wird – weil im Koalitionsvertrag so verankert – in Berlin eine Dokumentationsstätte für Vertreibungen in Europa im 20. Jahrhundert geschaffen werden. Diese museale Einrichtung wird im weitesten Sinne als ein sichtbares Zeichen der Deutschen zur Ächtung von Vertreibungen in die Umgangssprache eingehen. Die Dokumentationsstätte wird unter dem Dach des historischen Museums eine abhängige Abteilung sein. Soweit die Details schon bekannt sind, wird der Bund alleine Zuwendungsgeber sein. Für 2008 sind bereits 1,2 Millionen Euro veranschlagt. Das Deutschlandhaus gegenüber dem Anhalterbahnhof in Berlin wird die Einrichtung beherbergen. Um das Deutschlandhaus für die neue Aufgabe herzurichten,  wird es einer zweistelligen Millionensumme bedürfen.

Aus heutiger Sicht gibt es zu dem Projekt – wie es nun verwirklicht werden soll – viele offene Fragen. Wird dem BdV ein nennenswertes Mitspracherecht bei der Einrichtung der Gedenkstätte eingeräumt? Welchen Einfluß bekommen Historiker und Parlamentarier aus den östlichen Nachbarstaaten bei der Erstellung des Dokumentationskonzeptes? Daß sie Einfluß bekommen, ist keine Frage mehr. Was geschieht mit der bestehenden Stiftung „Europäisches Zentrum gegen Vertreibungen“? Bleibt es bei der Zusage der süddeutschen Länder, der bestehenden Stiftung Finanzmittel zuzuweisen? Wenn die bestehende Stiftung beim Projekt „Sichtbares Zeichen“ nicht zum Zuge kommt, welche neue Aufgabe müßte für sie gefunden werden?

Liebe Landsleute, ich bin ratlos. In mindestens einem Dutzend Artikel der PAZ habe ich für die BdV-Konzeption des Europäischen Zentrums gegen Vertreibungen geworben. Ich habe freimütig und mit Nachdruck in Ansprachen und Diskussionen vor polnischen Kommunalpolitikern und bei meinen Reden bei den Sommerfesten in Ostpreußen um Verständnis für die Einrichtung des Zentrums gebeten. Dabei hatte ich auch bei Polen graduell Erfolg. War das alles umsonst? Kommt jetzt erneut eine museale Einrichtung nach Berlin, bezahlt mit dem Geld der deutschen Steuerzahler, in der aufgerechnet wird? Aufgerechnet, weil vermittelt wird, daß die von Deutschen zu verantwortenden ungeheuerlichen Verbrechen der NS-Diktatur am Ende des Krieges auf die Deutschen zurückgeschlagen seien und sie somit „Heimatverlust und Aussiedlung“ sich selbst zuzuschreiben hätten? Wir wissen, von wo der Zeitgeist weht. Aber wir kennen auch die historische Wahrheit. Nichts rechtfertigt Landwegnahme und Vertreibung der Ostpreußen!

Das Ostheim bleibt ein Sorgenkind für den Verband. 2005 mußten wir erstmalig seit 1993 ein Minusergebnis hinnehmen. Vor 1993 kam das häufiger vor, jedoch will ich die frühere Mißwirtschaft im Ostheim jetzt nicht erneut thematisieren. 2006 konnten wir im Ergebnis eine schwarze Null erreichen. 2007 sollte es deutlich besser werden. Von der Belegung her hätte es besser sein müssen.

Herr Winkler hat mich vor vier Wochen informiert, daß wir nur noch mit großem Glück ein ausgeglichenes Ergebnis für 2007 erreichen werden. Die Gründe: Die angemeldeten Gruppen erscheinen kaum noch mit der vorgesehenen Teilnehmerzahl, weil wegen Krankheit oder anderer Gründe kurzfristig Absagen erfolgen. Auch werden gebuchte Veranstaltungen vier oder sechs Wochen vorher wegen zahlreicher Ausfälle ganz abgesagt. Die Sommer-, Advents- und Weihnachtsfreizeiten werden schon lange nicht mehr in der Stärke besucht, wie das früher der Fall war. Es konnten bei den genannten Freizeiten niemals alle Anmeldungen Berücksichtigung finden.

Das Ostheim ist immer noch für tausend und mehr Landsleute ein Stück Ostpreußen in der Bundesrepublik und die Brücke zur Landsmannschaft Ostpreußen. Ein wesentlicher Teil der Landsleute, die in das Ostheim kommen, spenden auch für Bruderhilfe und Treuespende. Meine Damen und Herren, bitte versuchen Sie, bei Ihren Kreisgemeinschaften und Landesgruppen obligatorische Veranstaltungen, die ohnehin jedes Jahr anfallen, im Ostheim abzuhalten. Bei 39 Kreisgemeinschaften und 15 Landesgruppen, bei zahlreichen Kirchspiel- und Schultreffen muß es doch möglich sein, acht bis zehn Gruppen zusätzlich im Jahr in dieses schöne Haus zu bekommen. Vorbildlich mit der Inanspruchnahme des Ostheims ist die Kreisgemeinschaft Lyck, aber auch Heiligenbeil, Pr. Eylau und Gerdauen sind zu nennen. Im aktuellen Sensburger Heimatbrief erscheint ein dringender Appell an die Untergliederungen der Kreisgemeinschaft Sensburg, das Ostheim für Tagungen zu nutzen. Als Vorsitzender des Vereins Ostheim sage ich Dir besten Dank, lieber Siegbert Nadolny. Vielleicht kann dies ein Beispiel auch für andere Mitglieder der OLV sein.

Zur Preußischen Allgemeinen Zeitung: Leider ist es uns bisher nicht gelungen, die bezahlte Auflage der PAZ zu stabilisieren. Die Hoffnung, daß sich der Trend der ständig abnehmenden Abonnentenzahl umkehren läßt, ist vermutlich eine Illusion. Der Trend der Abbestellungen bleibt beständig. In diesem Jahr haben wir nicht so viele Neuabonnenten gewinnen können, wie im Jahresdurchschnitt der vergangenen zehn Jahre.

Liebe Landsleute, die Ostpreußische Landesvertretung wird heute einen neuen Bundesvorstand wählen, da die dreijährige Amtszeit des noch amtierenden Vorstandes abgelaufen ist. Ihnen liegt ein Antrag des Ortelsburger Kreisvertreters vor, den Vorstand wieder zu wählen, da er gut gearbeitet habe. Auch andere Mitglieder der OLV haben mir gegenüber den Wunsch geäußert, daß sich der Vorstand erneut der Verantwortung für die LO stellen möge. Tatsächlich hat dieser Bundesvorstand sehr erfolgreich gewirkt. Wir haben die Landsmannschaft hinsichtlich ihrer Zukunftsfähigkeit ordentlich vorangebracht. Gottfried Hufenbach hat Ihnen einen Zwischenbericht vorgelegt, der ausweist, daß wir vier Punkte zur Erreichung der Zukunftsfähigkeit abgearbeitet haben. Offen sind noch die zukünftigen Strukturen der Kreisgemeinschaften und der Landesgruppen. Damit hat sich der Bundesvorstand noch nicht befaßt, aber das Thema ist unter Hufenbachs Leitung mit den Kreisvertretern und Landesgruppenvorsitzenden bereits diskutiert worden. Von den Landesgruppen haben wir mehrheitlich die Rückmeldung bekommen, daß für eine Neustrukturierung die Zeit noch nicht gekommen sei. Das ist dann auch eine Erklärung auf die Ihnen vorliegende Anfrage der Landesgruppe NRW, wann mit der Umsetzung der Regionalgliederung bei den Landesgruppen zu rechnen sei. Bei den Kreisgemeinschaften hat ein Konzentrationsprozeß seinen Anfang genommen, der später zu Zusammenschlüssen von Kreisgemeinschaften führen wird. Das gemeinsame Hauptkreistreffen der Kreisgemeinschaften Tilsit, Tilsit-Ragnit und Elchniederung bzw. von Ebenrode und Schloßberg belegt dies. Die Kreisgemeinschaften des Memellandes kennen ohnehin kein Hauptkreistreffen, sondern halten gemeinsam nur einen Vertretertag ab.

Was wurde auf den Weg gebracht? – Der Bundesvorstand wurde verkleinert und hat eine neue Struktur bekommen. – Die Satzung der LO wurde den schlankeren Führungsstrukturen angepaßt. – Die Immobilie Parkallee wurde weisungsgemäß verkauft, ein Zwischendomizil zur Anmietung wurde gefunden. – Die Bundesgeschäftsstelle mitsamt der EDV wurde reorganisiert. – Das Deutschlandtreffen wurde in der Grobplanung vorbereitet und die dazu erforderlichen Mietverträge abgeschlossen. – Die Ostpreußische Landesvertretung hat im vorigen Jahr einem Antrag des Bundesvorstandes zugestimmt, eine gemeinnützige rechtsfähige Stiftung privaten Rechtes zu begründen. Die Stiftungssatzung wurde im Entwurf konzipiert. Die Feinabstimmung mit der Finanzverwaltung und der Stiftungsaufsicht wird zur Zeit vorgenommen. Ich gehe davon aus, daß die Stiftung im ersten Halbjahr 2008 arbeitsfähig sein wird. – Die LO hat in 2006 erstmals wieder seit 1997 Förderung aus Bundesmitteln erhalten; 2007 sind wir ebenfalls in einer Höhe gefördert worden, die deutlich über 20000 Euro liegt. – Durch Gespräche mit dem Vorsitzenden der Arbeitsgruppe Vertriebene der CDU / CSU-Bundestagsfraktion konnte erreicht werden, daß die Halbtagsstelle der Kulturreferentin am Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg ab 2008 zur Ganztagsstelle aufgestockt wird. Damit steht die Kulturreferentin auch für die kulturelle Breitenarbeit der LO zur Verfügung. – Der Schulterschluß der LO mit der politischen Spitze des Patenlandes Bayern konnte nochmals intensiviert werden. Der nun aus dem Amt geschiedene Ministerpräsident Stoiber hatte den Bundesvorstand am 12. September zum Bayerischen Oktoberfest nach Berlin eingeladen. Bei der Veranstaltung kam er an unseren Tisch und hat sich mit dem Bundesvorstand rund 25 Minuten intensiv unterhalten. Soweit wir feststellen konnten, ist er zu den anderen Tischen nicht gegangen. Es waren immerhin 200 Tische im Festzelt aufgestellt. Mit der neuen Spitze des Freistaates bin ich bereits im Rahmen der Veranstaltung 50 Jahre BdV zusammengetroffen. Ein vertiefendes Gespräch sowohl mit dem Parteivorsitzenden wie auch mit dem Ministerpräsidenten ist für die nächsten drei Monate vorgesehen.

Liebe Landsleute, die entscheidende Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit der Landsmannschaft Ostpreußen hat der Bundesvorstand bereits vor zwei Jahren geschaffen. Ich will daran noch einmal erinnern. Vor drei Jahren bei der letzten Neuwahl des Vorstandes mußten wir Ihnen von einer gigantischen Steuernachforderung der Finanzverwaltung unserem Verband gegenüber berichten. Wir hatten damals unterschiedliche Meinungen, wie dem zu begegnen sei. Der Schatzmeister hat mit mir gemeinsam nachdrücklich für eine Zusammenarbeit mit dem Finanzamt geworben, in diesem Rahmen haben wir auch die Gemeinnützigkeit wieder angestrebt. Andere waren dagegen, auch der damalige stellvertretende Sprecher Bernd Hinz. Die Ostpreußische Landesvertretung ist uns gefolgt,  und so hat dieser Vorstand in sehr langwierigen Gesprächen mit dem Leiter des zuständigen Finanzamtes und seinen Mitarbeitern das drohende Aus der LO vermeiden können. Zu diesen Gesprächen hatte ich Hubertus Hilgendorff dazu gebeten. Auch diese Episode gehört zum erfolgreichen Wirken des Vorstandes. Ich will daran erinnern, daß der Vorstand in der ersten Hälfte seiner Amtszeit zunächst Reibungsverluste durch das Ausscheiden von drei Vorstandsmitgliedern hinnehmen mußte. Im Verlaufe der Sitzung der OLV erklärte Bernd Hinz seinen Rücktritt als stellvertretender Sprecher. Infolge seines Amtsverlustes sind zwei weitere Vorstandsmitglieder zurückgetreten. Jedoch hat es sich dann gezeigt, was mir bekannt war und eine Lebenserfahrung ist: Kleinere Vorstände, schlankere Führungsstrukturen arbeiten allemal effektiver als große Führungsorgane. Der Bundesvorstand wird für eine erneute Kandidatur zur Verfügung stehen. Was meine Person angeht, werde ich mich vor dem Wahlgang erklären.

Ich danke den Damen und Herren des Vorstandes für ihren Einsatz bei der Vorstandsarbeit. Frau Lüttich bringt die sehr bedeutsame Arbeit der ostpreußischen Frauenkreise im Bundesvorstand zur Geltung. Sie übt außerdem das Amt der Landesgruppenvorsitzenden in Baden-Württemberg aus. Sie trägt ohne Klagen schon seit längerer Zeit eine Doppelbelastung. Frau Stramm vertritt im Bundesvorstand die Interessen der Kreisgemeinschaften des Königsberger Gebietes, aber auch die Kreisgemeinschaften allgemein. Herr Böld ist ein kompetenter Schatzmeister. Er ist immer ansprechbar, wenn erforderlich, reist er auch kurzfristig von Augsburg nach Hamburg. Ich danke ihm für manchen klugen Rat. Mit mir gemeinsam hält er den Kontakt zur politischen Spitze Bayerns. Stephan Grigat ist für den Bundesvorstand unverzichtbar, nicht nur als Jurist, sondern auch als sehr erfahrener Kreisvertreter. Er hat sich in den Vorstand nachwählen lassen, wofür ich ihm an dieser Stelle nochmals danke. Gottfried Hufenbach hat mit Elan, aber auch mit dem scharfen Intellekt eines Generalstabsoffiziers die Federführung bei der Reorganisation der LO übernommen. Wenn der Bundesvorstand dabei erfolgreich war – ich hab das ja eben vorgetragen – dann ist das in erster Linie das Verdienst Hufenbachs. Im übrigen hat er das Arbeitsgebiet südliches Ostpreußen. Er hält für den Bundesvorstand die Verbindung zu den Deutschen Vereinen, im südlichen Ostpreußen zum Allensteiner Stadtpräsidenten und zu Persönlichkeiten der Woijewodschaft. Ich danke an dieser Stelle Hufenbach für die enorme Mühe, die er sich bei der Konzipierung der angedachten Gelsenkirchener Veranstaltung gemacht hat.

Ich danke auch meinem Freund und Stellvertreter Wolfgang Thüne für seine Mitwirkung im Vorstand. Thüne hat stets mit klarer Sprache die Interessen der Ostpreußen benannt und vertreten. Nach mir ist Thüne mit Abstand derjenige, der am meisten Ansprachen vor den Untergliederungen der LO hält. Er hatte in diesem Jahr eine Operation und konnte deshalb längere Zeit im Vorstand nicht präsent sein. Die Zusammenarbeit im Vorstand war von Offenheit und Vertrauen getragen. Dafür danke ich Ihnen, meine Damen und Herren auf dem Podium. Der Dank des Vorstandes gilt unseren Mitarbeitern in der Redaktion und in der Bundesgeschäftsstelle für ihren Einsatz. Die Zusammenarbeit mit Herrn Voss war fair. Gelegentliche kontroverse Auffassungen liegen in der Natur der Sache. Die Interessen des Chefredakteurs und des Herausgebers sind nicht immer deckungsgleich.

Wir haben im nächsten Jahr schwierige Aufgaben zu lösen. Ich nenne den Umzug von Redaktion und Bundesgeschäftsstelle in ein neues Domizil. Wir müssen eine geeignete Immobilie zum Ankauf finden. Zu Pfingsten steht das Deutschlandtreffen auf dem Terminplan. Ich hatte Ihnen schon am 27. September gesagt, daß das Deutschlandtreffen durch den Umzug leider beeinträchtigt wird. Außerdem wird im nächsten Jahr eine Veranstaltung aus Anlaß des 60jährigen Bestehens der LO durchzuführen sein Turnusmäßig fällt in 2008 auch wieder die Organisation eines Sommerfestes durch die LO an, entweder im Ermland oder in Masuren. In den nächsten Monaten wird endlich auch die Entscheidung über die bauliche Erweiterung des Ostpreußischen Landesmuseums fallen. Die Entscheidung ist eigentlich gefallen, aber es steht noch nicht fest, wieviel Erweiterungsfläche unser Museum abbekommt. Da gilt es, wachsam zu sein und zeitaufwendig Präsenz bei den anstehenden Sitzungen zu zeigen. Daraus wird erkennbar, daß die Wahl in den Bundesvorstand mit Arbeit verbunden ist und die Bereitschaft erfordert, Verantwortung für die weltweite Ostpreußenfamilie zu übernehmen.

Ich will zum Abschluß noch ein Problem ansprechen, das der Landsmannschaft zunehmend Sorge macht. Dieses Problem stellt sich auch für die meisten anderen Organisationen und Vereinigungen. Es wird zunehmend schwerer, geeignete Führungspersönlichkeiten zu finden. Das gilt für die örtliche Stadtebene, das gilt für die Landesgruppen und auch für die Bundesebene. Auf der örtlichen Ebene beobachten wir, daß sich Gruppen auflösen, weil niemand Bereitschaft zeigt in die Spitze zu gehen. Dies geschieht, obwohl die Gruppen von der Zahl her durchaus lebensfähig wären. Frau Lüttich würde sicher gerne das Amt der Landesvorsitzenden in Baden-Württemberg abgeben. Es hat sich bisher niemand gefunden, der dies Amt schultern möchte. Ich denke noch mit Unbehagen an den Kurzzeitvorsitzenden, der Frau Lüttich vorausgegangen ist. Es stand schon bei seiner Wahl fest, daß er ungeeignet war. In Berlin hatten wir im Frühjahr ein großes Nachfolgeproblem, weil der Vorsitzende dort kurzfristig alles niederlegte. Glücklicherweise wurde ich rechtzeitig über die prekäre Lage in der Landesgruppe Berlin informiert. Zwei Reisen nach Berlin meinerseits wurden fällig, dann war ein neuer Landesvorstand installiert. Wir haben eine gute Lösung gefunden. In Berlin sagten mir vor 14 Tagen Vorstandsmitglieder, bei ihnen sei Aufbruchstimmung aufgekommen, es mache wieder Spaß, im Vorstand zu arbeiten. Dank an Herrn Jakesch, dem neuen Landesgruppenvorsitzenden Berlins. Für die Mitarbeit im Bundesvorstand wird es ebenfalls zunehmend schwieriger, geeignete Persönlichkeiten zu finden. Wir brauchen auf dieser Ebene Persönlichkeiten, die bereit sind, der Sache Ostpreußen zu dienen, Problemlösungskompetenz besitzen, sowie eine schnelle Auffassungsgabe haben und Charakterfestigkeit besitzen. Weil diese Kriterien nicht immer ausreichend beachtet wurden, haben wir im Bundesvorstand so unsere Erfahrungen machen müssen.

Der Bundesvorstand bittet Sie alle, informieren Sie die Bundesgeschäftsstelle, wenn die Besetzung von Führungspositionen Schwierigkeiten macht. Der Bundesvorstand wird versuchen, zu helfen. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.


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