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24.11.07 / Ablaß zahlen für Klimasünden

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 47-07 vom 24. November 2007

Ablaß zahlen für Klimasünden

Das Aufkommen eines „Welterrettungs-Kults“ angesichts der Angst vor einer drohenden Klimakatastrophe beobachtet der Trendforscher Matthias Horx. „Die Klima-Religion ist der adäquate Kult einer Konsum- und Medien-Erregungsgesellschaft, die ihrem eigenen Fortschritt nicht mehr traut. Sie ist der neue Fundamentalismus für jedermann“, schreibt Horx. In dem Beitrag mit dem Untertitel „Warum die Rettung des Planeten zur neuen Mainstream-Religion wird“ fragt er: „Haben Sie heute schon Ihren Kohlendioxyd-Ausstoß gezählt? Nein? Das ist schlecht.“ Denn mit jedem Atemzug, dem Betätigen von Lichtschaltern, Fensterklinken, Fernbedienungen sowie Auto-, Zug- und Flugreisen bringe man die Menschheit dem Untergang näher. Aber, so Horx: „Keine Angst, Erlösung ist in Sicht.“ Wer dem kalten Herbst in den Süden „entfliegt“, „der kann Ablaß zahlen“. Dies gehe durch eine Geldspende, mit der in Tasmanien oder Sibirien Bäume gepflanzt werden: „Und schon ist man von allen Öko-Sünden befreit!“ Die Idee, daß die Welt auf den Abgrund zutreibe, sei so alt wie die Menschheit selbst. Die katholische Kirche verlange seit dem Mittelalter stets Reue des Herzens, Bekenntnis und Genugtuung – „eine Choreographie, die man heute unschwer in jeder Weltuntergangs-Talkshow (also praktisch in jeder Talk-Show) erkennen kann“. Die Katastrophenthese sei niemals zu widerlegen, und furchtbares Wetter werde es immer geben. Horx: „Der Kult verheißt Sinn und Drohung, Feindbild, Weltordnung und Ritual. Und Geschäftsmöglichkeiten en masse. Richten wir also unser Leben, unser Geschäftsmodell, unsere Produktpalette, unser Marketing auf das Kohlendioxyd-Zeitalter aus.“ Nach Ansicht des Trendforschers hat auch Merkel „klug erkannt“, daß sie mit dem Besetzen des Klima-Themas „einen Konsensbogen zwischen grünem Bürgertum und dem alten Wertkonservativismus spannen kann, der die neuen Mehrheiten definiert“.         idea


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