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24.11.07 / Kein Geld vom Staat

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 47-07 vom 24. November 2007

Kein Geld vom Staat

Unter den nichtstaatlichen gemeinnützigen Organisationen stellt Amnesty International  (AI) zweifelsfrei eine seltene Ausnahme dar. Die Menschenrechtsorganisation ist in Deutschland als gemeinnütziger Verein anerkannt und finanziert sich ausschließlich aus selbst generierten Einnahmen. Staatliche Gelder werden auch in der weltweiten Arbeit grundsätzlich abgelehnt. Die Organisation will politisch unabhängig sein, bei der Finanzierung gelingt ihr das.

Trotz interner Unstimmigkeiten in der inhaltlichen Ausrichtung erfreut sich AI in der Außendarstellung einer weltweit hohen und steigenden Akzeptanz und Beliebtheit. Das drückt sich in der Finanzierung durch Spender, Sponsoren und Mitglieder aus. Hatte die Organisation im Jahr 2002 noch Gesamteinnahmen in Höhe von 8655000 Euro, so konnten im Abrechnungsjahr 2006 10821000 Euro verzeichnet werden, eine Steigerung um 8,7 Prozent. Neben den Mitgliedsbeiträgen, die im Jahr 2006 über neun Millionen Euro ausmachten, finanziert sich AI auch über Spendensammlungen, Publikationen wie den Jahresbericht, aber auch Erlöse aus Benefizkonzerten, wie das von der deutschen Teenieband Tokio Hotel. Rund eine Million Euro wurden Amnesty International aus Erbschaften hinterlassen. Selbst unter zu Geldbußen verdonnerten Bürgern hat Amnesty indirekte Förderer. Ob Ordnungswidrigkeit oder Geldstrafe, häufig verpflichten Gerichte und Ordnungsämter Sünder zur Zahlung einer Strafe an gemeinnützige Organisationen, darunter auch Amnesty. 116000 Euro flossen so der Menschenrechtsorganisation zu. Doch was passiert mit dem Geld?

Neben der Arbeit des Londoner Sekretariats, die mit rund 2,8 Millionen Euro zu Buche schlägt, gab Amnesty 2006 auch rund drei Millionen Euro für Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit, Technik und die Betreuung von ehrenamtlichen Mitarbeitern aus. Aktions-, Informations- und Bildungsarbeit kostete die Organisation 2,8 Millionen Euro. Mit 138000 Euro unterstützte Amnesty International gewaltlose politische Gefangene und Flüchtlinge in Form von Hilfszahlungen. Insgesamt gab AI im vergangenen Jahr 10,53 Millionen Euro aus. Den jährlichen Rechenschaftsbericht macht Amnesty der Öffentlichkeit zugänglich.       M. A.


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