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24.11.07 / Ein kaum gefeierter Feiertag / In Königsberg fand die Zentralveranstaltung zum Tag der Russischen Einheit auf dem Siegesplatz statt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 47-07 vom 24. November 2007

Ein kaum gefeierter Feiertag
In Königsberg fand die Zentralveranstaltung zum Tag der Russischen Einheit auf dem Siegesplatz statt
von Jurij Tschernyschew

Wie in Rußland so wurde auch in Königsberg am 4. November der Tag der Russischen Einheit feierlich begangen. Gleich drei Tage gab es frei. Dieser neue Feiertag existiert erst seit drei Jahren, er wurde im Jahr 2004 eingeführt. Dabei macht man den gefeierten Beginn der nationalen Einheit daran fest, daß Anfang November 1612 ein von Kusma Minin und Dmitri Poscharski angeführter Volksaufstand zur Vertreibung der Polen und zur Befreiung Moskaus führte. Mit diesem Ereignis und mit der Wahl von Michail Fjodorowitsch Romanow zum Zaren im Jahre 1613 ging die sogenannte Smuta, die Zeit der Wirren, zu Ende. Der neue Zar begründete die Dynastie der Romanows, die bis zur Oktoberrevolution in Rußland herrschte. Übrigens befinden sich die Denkmäler Minins und Poscharskis in Moskau auf dem Roten Platz vor der Basiliuskathedrale und sind vielen Touristen bestens bekannt, welche die russische Hauptstadt besuchen.

Die Veranstaltungen anläßlich der Feiertage fanden in Königsberg auf dem zentralen Siegesplatz (Hansaplatz) statt. Viele Künstlergruppen waren an den Vorbereitungen beteiligt. Ungeachtet des großen finanziellen und organisatorischen Aufwands waren nur einige Dutzend Russen auf den Platz gekommen, unter ihnen eine Gruppe Jugendlicher, die den jungen Flügel der Partei „Einiges Rußland“ unter der Bezeichnung „Junge Garde“ vorstellte. Vom frühen Morgen bis zum Ende der Feier liefen sie mit Flaggen herum, auf denen die Embleme der Partei „Einiges Rußland“ und der „Jungen Garde“ zu sehen waren. Erst nach 20 Uhr fanden sich am Ort der Feierlichkeiten Jugendliche in größerer Zahl ein, weil der Auftritt der im Land populären Musikgruppe „Na Na“ begann. Anschließend gab es noch ein Feuerwerk.

Viele Königsberger feierten den Tag überhaupt nicht, sondern freuten sich nur über die zusätzlichen freien Tage. Darin unterscheiden sie sich nicht von den Russen in anderen Regionen der Russischen Föderation. Nach jüngsten Meinungsumfragen ist der Feiertag bei einem Großteil der Bevölkerung nicht populär – obwohl viel dafür geworben wird –, weil er einfach noch zu jung ist.

Foto: „Junge Garde“: Angehörige der Jugendorganisation von Wladimir Putins Partei „Einiges Rußland“ nutzten die Feierlichkeiten auf dem Siegesplatz (Hansaplatz), um Präsenz zu zeigen.


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