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08.12.07 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 49-07 vom 08. Dezember 2007

Leserforum

Mächtige füttern
Betr.: „Rupert Neudeck: Entwicklungshilfe einstellen“ (Nr. 46)

Es ist recht überzeugend, was K. R. Röhl schreibt und Neudeck meint, daß die rote Heidi ihrer Aufgabe in keiner Weise gewachsen ist und Steuergelder verschleudert. Das spricht für die Auflösung des Ministeriums und seine Eingliederung in das Außenministerium, das am besten übersehen und beurteilen kann, wo wir helfen können, ohne mehr Schaden als Nutzen anzurichten und nur die Mächtigen füttern.

Norbert Englert, Minden

 

 

Vorsicht bei Tusk
Betr.: „Nett, aber unnachgiebig“ (Nr. 45)

Die Polen sowie Tusk sind leider noch nicht so weit in der westlichen moralischen Auffassung fortgeschritten, daß sie bis heute Vertreibungen und Genozid als abscheuliche Eigenschaften bei ihrer eigenen Nation verurteilen. Allerdings sind sie dabei, dem deutschen Volk diese Eigenschaft kollektiv zu Unrecht anzulasten, um daraufhin ihre Grausamkeit in diesen Angelegenheiten als berechtigt anzusehen. Mit unehrlichen Partnern dieser Art sollte man nur vorsichtig verhandeln oder Bündnisse schließen.

Peter P. Haase, Boca Raton, Florida, USA

 

 

Milliarden-Hilfe
Betr.: „Rupert Neudeck: Entwicklungshilfe einstellen!“ (Nr. 47)

Noch eine interessante Zahl zum Artikel Entwicklungshilfe: Die Zahlungen, die aus der ersten in die dritte Welt über Western Union abgewickelt werden, liegen bei etwa 150 Milliarden Dollar. Die regierungsamtliche (Gießkannen-)Entwicklungshilfe alimentiert nur die „Regierungen“, was für die Betroffenen recht angenehm ist!

Anders bei der Finanzierung konkreter Projekte. Zum Beispiel der neue Airport in Iloilo auf

den Philippinen (www.iloiloairport.com). Hier wurde mit japanischen Ingenieuren, koreanischer Manpower und deutscher Finanzierung (Kreditanstalt Frankfurt) ein neuer Flugplatz für über eine Milliarde fertiggestellt. Eine richtungsweisende Investition für die Region.

Michael C. Douglas, Calgary, Kanada

 

 

Atmung für das Klima einstellen
Betr.: „Als ob wir die Welt alleine retten könnten“ (Folge 45)

Mit Recht prangert Herr Schmidt an, daß hierzulande durchgeführte und noch eingeleitete Maßnahmen zum sogenannten Klimaschutz große Geldsummen mit zweifelhaftem Erfolg verschlingen.

Unsere Politiker sollten auf den Boden der Tatsachen zurückkehren, die da sind:

Wasserdampf und die anderen Treibhausgase bewirken, daß die mittlere Temperatur an der Erdoberfläche bei 15° C statt bei Minus 18° C liegt: der sogenannte Treibhauseffekt.

Nun sind aber Erdoberfläche und Atmosphäre kein geschlossenes System, denn zu jedem Zeitpunkt sind nur zwei Drittel des Himmels wolkenbedeckt, während auf einer Fläche von 170 Millionen Quadratkilometern der freie vertikale Luftaustausch bis in große Höhen gegeben ist!

Der entscheidende Wärmetransporteur ist Wasserdampf, der 88 Prozent der Sonnenenergie absorbiert und für rund 20,6° C der genannten 33° C Temperaturdifferenz verantwortlich ist, während CO2 nur mit 7° C zu Buche schlägt.

Von den verschiedenen Treibhausgasen beträgt der Anteil von CO2 an der Atmosphäre gerade einmal 0,037 Prozent.

Hiervon entfallen auf die Natur durch die Atmung aller Tiere und aller Menschen, verrottendes organisches Material und auch verdunstendes Meerwasser 97 Prozent!

Der Verbrennung fossiler Energiequellen sind lediglich drei Prozent zuzuschreiben.

Die Klimakatastrophenapostel pflegen die Rolle der Sonnenenergie, der Sonnenflecken, der Meeresströmungen mit ihren Einwirkungen auf das Klima über den Weltmeeren, immerhin 71 Prozent der Erdoberfläche, die Vulkanausbrüche mit ihren Gas- und Rauchwolken und die Gewitter mit ihrer Freisetzung gewaltiger Energien völlig zu unterschätzen.

Die Unzulänglichkeit der Klimamodelle selbst der Uno-Klimabehörde zeigt sich darin, daß sie ihre Prognose des bis zum Jahre 2100 zu erwartenden Meeresspiegelanstiegs von 67 Zentimeter (um 1980) auf 38,5 Zentimeter (2007) revidierte, eine Fehlerquote von 42,5 Prozent!

Prof. em. Dr. B. Hofmeister, Bad Reichenhall

 

 

Entwicklungshilfe häufig in die falschen Taschen
Betr.: „Rupert Neudeck: Entwicklungshilfe einstellen!“ (Nr. 47)

Entwicklungshilfe ist keine Nothilfe. Darüber sollte man gut nachdenken, wenn man helfen will. Ist es nicht so, daß der eigene Staat die erste Verantwortung für seine Bürger hat und damit auch für die Entwicklung des Landes all das tun muß, was angemessen oder notwendig ist? Die Entwicklung eines Landes hängt doch nicht von einem nach europäischen oder westlichen gesetzten Standard ab. Die Bedürfnisse eines Volkes kann man doch nicht globalisieren oder, wie gesagt, gleichschalten. Schon aus diesem Grund müssen Entwicklungshilfen nur unter ganz besonderen Voraussetzungen vergeben werden, die durch Staatsverträge festgeschrieben sind und dessen Ausführung man unbehindert und termingemäß bestätigen kann. In Ländern, in denen Krieg und Anarchie herrschen, kann man mit Entwicklungshilfen überhaupt nicht helfen, sondern höchstens noch Waffenkäufe unterstützen. Ganz anders ist es mit Nothilfen. Not kann immer dann entstehen, wenn Naturkatastrophen die Versorgung eines Landes überfordern. Da gibt es genug Beispiele, und kaum jemand wird Hilfe versagen wollen. Der Einsatz dieser Hilfe wird oft von vielen Staaten und auch von privater Seite unterstützt. Leider gehen auch da die Gelder vielmehr in die Taschen derjenigen, die von der Not nicht betroffen sind.     

Hans Kewitsch, Winnipeg, Kanada

 

 

Sind wir das willige Werkzeug anderer?
Betr.: „Die 68er: Noch heute tragen wir die Folgen“ (Nr. 45)

Können Sie sich nun in meinen zerrissenen Zustand hineinversetzten? Von mir glaube ich, ein guter deutscher Bürger zu sein. Ganz normal. Seit 1948 habe ich gearbeitet, geheiratet, zwei Söhne gezeugt, nicht an Altersversorgung gedacht, nicht dem Vaterland auf der Tasche gelegen, die Euphorie der 50er / 60er Jahre genossen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Und kein bißchen politisch. Bis 1995, ich glaube, da wachte ich auf. Ich wurde kritisch. Warum, weiß ich nicht mehr. Sicher kam vieles zusammen: mein beruflicher Werdegang, meine inzwischen fast erwachsenen Söhne, deren unterschiedliche schulische Entwicklung, deren Liebschaften, das Zusammenleben mit meiner Frau, der Beginn meines Rentnerdaseins und so weiter.

Fortan wurde ich konservativer. Ich wollte, daß auch an herkömmlichen Werten und Verhaltensweisen festgehalten würde. Immer mehr fragte ich mich, ob denn alles zukunftstauglich sei, was wir, meine Frau und ich, Jahrgang 1930 und 1935, in all den Jahren so aufgesaugt haben. Erst heute ist uns bewußt, daß unsere Eltern 1933 und 1945 die Last der Politik und des Krieges trugen. Für uns gestalteten sie das Leben lastenfrei. Herr Röhl hat recht. Wir, die Deutschen, haben ihre Kraft verbraucht. Wir und unsere Eltern waren nicht mehr in der Lage, Werte, Liebe zum Vaterland, Erhalt des Ganzen, nunmehr mit friedlicher Kraft weiterzugeben. Nun müssen wir uns fortwährend opfern, quälen, anfeinden, selbst bemitleiden, spenden, bezahlen, was auch immer. Wir kommen niemals mehr raus aus diesem Teufelskreis. Oder anders gefragt: Wer hält uns denn ständig darinnen? Das können doch nicht nur die 68er sein. Sind die vielleicht nicht auch die Verführten? Das willige Werkzeug anderer. Ist denen nicht bewußt, daß sie nicht grün, sondern rot sind? Und die Linken? Wer treibt die?

Karl Heinz Pape, Bremen

 

 

Viele Farben
Betr.: Leserbrief „Hätte Eva Herman doch auf Kempowski gehört“ (Nr. 45)

Für die Debatten um Eva Herman ist die Aussage eines Zeitzeugen aufschlußreich. Alexander von Stauffenberg, Bruder des Hitler-Attentäters, erklärte 1955: „Ein echtes Bild der damaligen Zeit müßte in vielen Farben schillern. Man darf nicht den häufig begangenen Fehler wiederholen, es in einer kruden Schwarz-weiß-Technik nachzumalen. Es ist ein grober Unfug, sich heute vorzumachen, als ob die Anhänger des Nazi-Systems damals alle Teufel, seine Gegner durchweg Engel gewesen wären.“

Friedrich Karl Pohl, Lüneburg

 

 

Erst Staatsbahnlinien, dann erst private Investoren in Ostpreußen
Betr.: „Eisenbahn war nicht immer Staatssache“ (Nr. 45)

Zu dem Artikel sei angemerkt: Die „Ostbahn“ (hier: Berlin–Königsberg) wurde nicht wegen der Militärs gebaut, sondern weil die preußische Regierung sie aus staatspolitischen Gründen wollte. Zwar wurde auch Danzig angeschlossen, die Hauptlinie wurde aber von vorneherein über Küstrin–Schneidemühl–Dirschau–

Elbing geplant, was neben einem kürzeren Weg auch die Anbindung der dünn besiedelten Gebiete Westpreußens (zum Beispiel Tucheler Heide) bewirkte. Da die Strecke nicht rentabel sein konnte, stand auch kein privates Kapital für den Bau zur Verfügung. Die im Artikel genannte Streckenlänge (740 km) bezieht sich auf die Entfernung Berlin–Eydtkuhnen über Schneidemühl, nicht über Danzig! Auch das Eröffnungsjahr ist falsch angegeben: Nicht 1867, sondern bereits 1860 wurde der durchgehende Verkehr mit Rußland über Eydtkuhnen–Wirballen aufgenommen, die direkte Verbindung Berlins mit Königsberg war schon 1857 hergestellt.

Privatbahnen wurden in den preußischen Ostprovinzen erst nach Bau der Staatsbahnlinien interessant, und auch hier ging der Anstoß meist auf interessierte und dem Gemeinwohl verpflichtete Bürger zurück (zum Beispiel Insterburg–Tilsit).

Der gebürtige Neidenburger Strousberg, zeitweilig „Eisenbahnkönig“ genannt, eröffnete von 1865 bis 1871 alleine in Ostpreußen mehrere Linien, seine Firmen in Deutschland und Rumänien krachten jedoch in der Wirtschaftskrise 1873 wegen der windigen Finanzierung zusammen. Daraufhin prüfte ein Ausschuß die Notlage der Eisenbahnen und stellte 1876 fest, das Privatbahnsystem habe mehr Nach- als Vorteile. Erst jetzt verlangte Bismarck die Verstaatlichung der bedeutenderen Bahnen; durchgeführt wurde sie vom ab 1878 amtierenden Handels- und Finanzminister Albert von Maybach und war 1903 abgeschlossen.

Von einem Vorgänger Maybachs, David Hansemann, stammte das Verdikt, das Wegenetz aus Schienen, Straßen und Kanälen bilde eine Einheit, und Infrastrukturmaßnahmen seien eben grundsätzlich Staatsaufgaben. Die Behauptung, es habe keine Preußische Staatsbahn gegeben, ist ebenfalls unrichtig, wie der Blick ins Reichskursbuch von 1914 zeigt: die Preußische Staatsbahn war gegliedert in die Direktionen Altona, Berlin, Breslau, Bromberg, Cassel, Cöln, Danzig, Elberfeld, Erfurt, Essen, Frankfurt (Main), Halle, Hannover, Kattowitz, Königsberg, Magdeburg, Münster, Posen, Saarbrücken und Stettin, außerdem die preußisch-hessische Eisenbahndirektion Mainz (Hessen gehörte dazu, Bremen, Mecklenburg und Oldenburg hingegen nicht, Braunschweig nur teilweise, von Sachsen nur Leipzig, die Militäreisenbahnen mit öffentlichem Verkehr waren als solche ausgewiesen!); die Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen waren eigenständig.

Rainer Claaßen, Bund Junges Ostpreußen, Regionalverband Süd

Anmerkung der Redaktion: Das Fritz-Heft „Eisenbahnen in Ostpreußen“ (2005), das sich mit diesem Sachverhalt beschäftigt, ist über den PMD zu beziehen.

 

 

Geld für DDR-Spätheimkehrer
Betr.: „Bitter“ (Nr. 46)

Es ist mehr als nur bitter, wenn man sich vor Augen führt, wie die deutsche politische Klasse mit den überlebenden deutschen Opfern umgegangen ist und wie sie sich jetzt ein bißchen bemüht, für die letzten noch Lebenden etwas zu tun. Gerade wird laut, daß die in die DDR heimgekehrten deutschen Kriegsgefangenen, 12000 sollen es noch sein, nach den in der Gefangenschaft verbrachten Jahren eine Entschädigung von 500 bis 1500 Euro erhalten sollen.

Im Gegensatz zu den damals in die Bundesrepublik Heimgekehrten, die eine Entschädigung erhalten hatten, wurden die letzten Spätheimkehrer in der DDR nur neu eingekleidet. Um aber auch die Entschädigung der ehemals Westdeutschen einordnen zu können, sei gesagt, daß ein über zehn Jahre festgehaltener Spätheimkehrer auf eine Entschädigung von zwei D-Mark pro Tag gekommen ist. So großartig ist das wirklich nicht, vor allem, wenn man bedenkt, was die Kriegsgefangenen zu erdulden hatten. Noch bis Ende 1949 wurden sie widerrechtlich, was Rehabilitierungen belegen, zu 25 Jahren Arbeitslager verurteilt. Die letzten kamen 1955 zurück.

Was wäre, wenn die deutsche Einheitspresse sich einmal bemühte, auch die Leiden und Qualen und auch den Tod ihrer Landsleute zu schildern? Vielleicht würde das ja den einen oder anderen Politiker etwas aufmerken lassen. Ich habe heute vergeblich in der „Welt“ und einer Lokalzeitung nach einer Information über die im Teletext aufgeführte Entschädigung gesucht.             

Niklas Jörgson, Tübingen

 

 

Wir stehen in der Pflicht
Betr.: „Die 68er: Noch heute tragen wir die Folgen“ (Nr. 45)

Bravo Herr Röhl! Mit aller Deutlichkeit nennen Sie Roß und Reiter. Einmal mehr wird klargestellt, in wessen Staat, in was für einem Staat wir leben.

Den Organisationen der Vertriebenen mit ihrem Bund der Vertriebenen mache ich den Vorwurf, sich nicht schon längst zur Rettung des deutschen Volkes und Landes an die Spitze einer nationalen Bewegung gesetzt zu haben. Gewiß, es wäre leichter gewesen, als noch viele Millionen dazugehörten. Aber auch heute noch stehen wir in dieser Pflicht.

Dr. Horst Hüttenbach, Bonn

 

 

Protest erwünscht
Betr.: „Illegale sind Märtyrer“ (Nr. 47)

Der Rat der Religionsgelehrten der Kairorer Al-Azhar-Universität hat allen Moslems, die bei der illegalen Einreise in Europa ums Leben kommen, den Status von Märtyrern verliehen, weil sie für die Ausbreitung des islamischen Weltreiches gestorben sind.

Clinton hat kürzlich seine Empörung über die Strafe für ein saudisches 19jähriges Vergewaltigungsopfer verkündet, das in einem Berufungsverfahren zu 200 Peitschenhieben und sechs Monaten Haft verurteilt worden ist. Abgesehen davon, daß ich mich frage, warum sich an Clintons Protest nicht die gesamte zivilisierte Welt beteiligt (auch die Steinmeiers, die den Chinesen trotz Tibet die Füße küssen), machen diese beiden Meldungen deutlich, daß wir gegenüber der Ausbreitung des Islams zur Wachsamkeit aufgerufen sind. Wer mit uns in Frieden und Toleranz leben will, sei uns willkommen. Wer uns aber den Islam aufzwingen will, dem haben wir entgegenzutreten. Wir können nicht für Öl unsere Selbstachtung aufgeben.

H.-P. Steding, Neunkirchen

 

 

Wie wäre es mit Proberauchen?
Betr.: „Politik soll für gutes Haschisch sorgen“ (Nr. 46)

Es ist einfach zu lieb, wie sich die Grünen um uns sorgen. Da soll sich doch jeder Haushalt fünf Haschischpflanzen in die Fenster stellen dürfen, um den möglichen Eigenbedarf leichter befriedigen zu können. Wer diese Grünen ernst nimmt, ist selber schuld, und so schlug denn auch ein Berliner Leser vor, daß die Fraktion der Grünen zum Zählen der Haschischpflanzen einzusetzen sei, wozu auch Qualitätskontrollen mit Proberauchen gehören sollte.

Sigrun Holzer, Ludwigshafen

 

 

Bonbons verteilen
Betr.: „Alles nach Schema Beck“ (Nr. 46)

Inzwischen mußte Müntefering seiner Frau helfend zur Seite stehen. Die SPD mußte ihn ersetzen, was sehr schnell ging, aber zeigte, wie der Parteivorsitzende Beck seine Zukunft sieht. Sich nicht in der Regierung verschleißen lassen, den biederen Landesvater mimen und die Bundesbürger mit Bonbons verwöhnen, egal, was dafür über den Haufen geworfen werden muß. Und da es wie immer genügend Bürger gibt, denen das Hemd näher liegt als der Rock, kann Beck punkten.

Karl Fabian, Heilbronn

 

 

Mund aufmachen
Betr.: „Geschichte vergällt“ (Nr. 46)

Das Geschichtswissen der jungen wie der älteren Deutschen ist katastrophal, weil der Holocaust alles beherrscht. Und das soll wohl auch so sein. Nicht einmal der Regierende Bürgermeister Berlins war in der Lage, den Zweiten Weltkrieg einzuordnen. Die Folge dieses Unwissens ist auch, daß die Identifikation mit dem eigenen Volk und Staat mangelhaft ist, denn wer will schon mit der Bürde des Holocaust durch sein Leben gehen. Ich habe Abiturienten gesprochen, die in jedem Schuljahr mit dem Holocaust konfrontiert worden sind. Der älteren Generation ist dazu vorzuwerfen, daß sie oft geschwiegen hat, wo sie besser den Mund aufgemacht hätte, um das Gute nicht im Schlechten ersticken

zu lassen. Und dann dürfen wir auch nicht vergessen, daß die DDR ihre Freunde in der Bundesrepublik hatte und noch heute hat, und wir mit der Wiedervereinigung ja auch die Staatspartei und die Schergen des Systems geerbt haben. Da gibt es Geschichtsfälscher und Verdränger am laufenden Band.

Gisela Klopein, Berlin

 

 

Einen Mehdorn, der seine eigenen Bezüge um 300 Prozent steigert, nicht unterstützen
Betr.: Leserbrief „Verantwortungslose Lokführer: Heizer Schell vernichtet ihre Jobs“ (Nr. 47)

Als sehr regelmäßiger Nutzer der Deutschen Bahn (Wochenendheimfahrer über eine Entfernung von rund 600 Kilometern, überwiegend östlich der zum Glück nicht mehr vorhandenen innerdeutschen Grenze) bin ich äußerst interessiert an einem baldigen Ende des Streiks, und zwar zugunsten der Lokführer. Denn ich muß sagen, daß ich angesichts ihrer im EU-Vergleich miserablen Bezahlung vollstes Verständnis sowohl für ihre Forderungen als auch ihre Maßnahmen habe und dafür auch bereit bin, Unbequemlichkeiten in Kauf zu nehmen. Auch hier erweist sich wieder, daß es nicht nur unmoralisch ist, bei entsprechender Gelegenheit andere „über den Tisch zu ziehen“, sondern langfristig auch nicht lohnend.

Am schlimmsten aber finde ich, daß all dies ausgeht von Leuten wie einem Herrn Mehdorn, der seine Millionenbezüge (Verdienst will ich es keinesfalls nennen), wie ich kürzlich in einer Fernsehsendung mitbekam, in den letzten drei Jahren um rund 300 Prozent gesteigert erhielt, womit er den Großteil der geforderten Zulagen aus eigener (!) Tasche bezahlen und noch mehr zum Leben übrig behalten könnte als die meisten von uns.

Die Lokführergewerkschaft GDL täte gut daran, zu signalisieren, daß sie sofort bereit wäre, ihre Aktionen einzustellen, sobald die Angehörigen des Filzes aus Industriemanagement und Politik mit gutem Beispiel vorangingen und sich bereit fänden, ihren empörenden, in einer Welt voller Elend, Krankheit, Orientierungslosigkeit und Armut geradezu obszönen Selbstbedienungsladen dichtzumachen mittels klarer und verhältnismäßiger Besoldungsregeln, angepaßt an ihr Wasserpredigen.

Gerade weil diese Herrschaften mit ihrer auf kaltherzige Art durchgeführten Vollstreckung des Bankrotts der DDR-Führung und damit verbundenen Abwicklung unnötig vieler intakter Arbeitsplätze und Produktionskapazitäten im Auftrag der internationalen Finanzcliquen, ganz abgesehen von deren Greueln, auch der gesamtdeutschen Sache unermeßlichen Schaden zugefügt haben, muß ich meine Anregungen solange als berechtigt ansehen, wie ich nicht davon überzeugt werde, daß die meisten von ihnen den ganz überwiegenden Teil ihrer Einkünfte für gemeinnützige und christusgemäßen Grundsätzen von Recht und Menschenwürde verpflichtete Hilfsaktionen heimlich spenden.

(Meine Buchempfehlung: Jim Wallis: „Wer, wenn nicht wir?“, Brendow Verlag, Moers 2007!) Jeder rechtsstaatlich gesinnte Bürger sollte sich meines Ermessens fragen, ob es nicht seine Pflicht wäre, einer in diesem Sinne argumentierenden GDL äußerstenfalls mit dem Mittel des Generalstreiks beizuspringen!

Dr. Holger Tubbesing, Guben

 

 

Ausländer müssen kommunal wählen dürfen
Betr.: „Wer ist das Volk?“ (Nr. 44)

Herrn Hollands Aussagen zum Plan nicht nur der Linken, ein Ausländerwahlrecht auf kommunaler Ebene beschließen zu lassen, sind sehr aufschlußreich. Wenn auch Herr Holland bombastische Begriffe gebraucht, überzeugend ist er nicht. Sie wollen Beispiele? Hier sind sie: SED-PDS-„Linkspartei“. Hat nicht auch die CDU eine Vorgeschichte? Völlig absurd ist da das Wort „Linksextreme“. Jede politische Partei bemüht sich um Wählerstimmen. Geht es aber der Linkspartei wirklich nur um Stimmen, wenn sie das Wahlrecht auch die Ausländer fordert? Dieser Gruppe des Volkes das Wahlrecht zu enthalten, könnte von dem Gedanken inspiriert sein: Für uns Deutsche arbeiten dürft ihr, aber sonst habt ihr nichts zu sagen. Also Herr und Kuli. Die Forderung der Linkspartei und anderer Parteien als populistisch abzutun, reizt mich zu sagen: Geben nicht andere Parteien vor den Wahlen die Parole aus „Freiheit oder Sozialismus“ oder propagierte die SPD kürzlich in Hamburg nicht „Demokratischen Sozialismus“? Ach ja, Herr Thierse stellte fest, daß dieser Begriff von der Linkspartei mißbraucht werde.

Wenn Ausländer jahrelang in dieser Republik auf Dauer leben und arbeiten dürfen, warum sollten sie dann nicht auch wählen dürfen? Herr Holland, bin ich nun auch ein Linksextremist?

Günther Montkowski, Neubrandenburg

 

 

Bei Nächstenliebe denke ich an meine Nächsten
Betr.: „Verbotene Trauer, verdrängte Erinnerung“ (Nr. 43)

Der Beitrag von Klaus Rainer Röhl traf den Kern des deutschen Leides unserer Zeit. Obwohl gebürtiger Badener, ist mir durch jahrelange Lektüre des Ostpreußenblatts beziehungsweise der Preußischen Allgemeinen Zeitung das schwere Schicksal meiner ostdeutschen Landsleute wohl vertraut. Tragödien wie die von Nemmersdorf oder der Flüchtlingsschiffe auf der Ostsee haben sich mir durch die Bücher von Heinz Schön tief eingeprägt. Wenn heute allseits Nächstenliebe eingefordert wird oder vom „Nächsten“ die Rede ist, denke ich dabei nicht an Bewohner ferner Erdteile, sondern bewußt an die vielen Millionen Flüchtlinge und Heimatvertriebenen unseres Volkes, deren Andenken heute auf politischer Ebene durch Kaltherzigkeit oder gar Hohn beschädigt wird.

Einem Volk und insbesondere den unmittelbar oder mittelbar Betroffenen die Trauer und das öffentliche gemeinschaftliche Gedenken ihres Leides an würdiger Stätte mit Hinweis auf Selbstverschuldung absprechen zu wollen, ist weiter nichts als eine ideologische Finte. Was fürchtet man denn? Klar, wo Leid betrauert wird, tritt auch der Verursacher dieses Leides in Erscheinung. Dies gilt’s zu verhindern und von der Schuld aller Welt allein die deutsche auf ewig zu zementieren. Wie sagte doch Bundespräsident Richard v. Weizsäcker in seiner Rede zum 8. Mai 1985 (zitiert aus: Heinz Nawratil, „Der Kult mit der Schuld“): „Wer vor der Vergangenheit die Augen schließt, wird blind für die Gegenwart. Wer sich der Unmenschlichkeit nicht erinnern will, der wird wieder anfällig für neue Ansteckungsgefahren.“ Und sieben Jahre später sagte er in Wunsiedel / Bayern im Zusammenhang mit einem deutsch-tschechischen Nachbarschaftsvertrag, bei dem es um deutsche Vertreibungsopfer ging: „Der Blick nach vorne heilt die Wunden der Vergangenheit viel besser, als in den Wunden herumzurühren.“ – Ja, so einfach ist das.

Wilfried Sprenger, Neuenbürg

 

 

Ehrbeschmutzung
Betr.: Guido Knopp „Die Wehrmacht – Eine Bilanz“

„Man muß die Lüge nur immer ständig wiederholen, damit sie in das Unterbewußtsein der Menschen eingeht und die Wahrheit keine Chance erhält, sich auszubreiten.“ Nach diesem Motto war auch die neue Folge von Guido Knopp „Die Wehrmacht – Eine Bilanz“ im ZDF aufgemacht. Kein Wort über die Ursachen zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, über die Folgen des Versailler Diktats, über die Anerkennung israelischer Militärhistoriker, „die Wehrmacht sei die disziplinierteste Armee des Zweiten Weltkrieges gewesen“. Ob Herr Knopp auch einmal den Mut hat, im Fernsehen Filme über Verbrechen der alliierten Streitkräfte gegen Deutsche zu zeigen? Mit einer ständigen Beschmutzung der Ehre und des Ansehens der Väter und Großväter des eigenen Volkes läßt sich herrlich Geld verdienen.

D. v. Gottberg, Kiel


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