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05.01.08 / Weißer Stern auf schwarzem Grund / Der Preuße August Eberstein gründete 1906 mit zwei Partnern den Chronometerhersteller Montblanc

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 01-08 vom 05. Januar 2008

Weißer Stern auf schwarzem Grund
Der Preuße August Eberstein gründete 1906 mit zwei Partnern den Chronometerhersteller Montblanc
von Manuel Ruoff

Ich bin ein Preuße, kennt ihr meine Farben? Die Fahne schwebt mir weiß und schwarz voran!“ beginnt die zum 60. Geburtstag König Friedrich Wilhelms III. vom Gymnasialdirektor Bernhardt Thiersch gedichtete und 1832 vom königlichen Musikdirektor August Heinrich Reithardt vertonte Preußenhymne. Schwarz und Weiß sind auch die Farben des Logos von Montblanc. Aus der Vogelperspektive zeigt es vor schwarzem Hintergrund den schneebedeckten Gipfel des höchsten Berges Europas.

Der führende deutsche Hersteller von Uhren, Schreibgeräten, Büroaccessoires, Schmuck, Lederwaren und Parfüm wird 1906 vom Berliner Ingenieur August Eberstein zusammen mit zwei Hamburgern, dem Schreibwarenhändler Claus-Johannes Voss und dem Bankier Alfred Nehemias, unter dem Namen „Simplizissimus-Füllhalter“ gegründet.

1907 wird der „Hersteller von erstklassigen goldenen Füllfederhaltern“, wie die kleine Gesellschaft sich selbst nennt, in „Simplo Filler Pen Company“ umbenannt. 1909 wird der „Montblanc“-Füllfederhalter ins Programm genommen. Der Name wird als Warenzeichen eingetragen und fortan für sämtliche vom Unternehmen hergestellten Schreibgeräte genutzt. 1913 wird das heutige Firmenlogo, der sogenannte Montblanc Stern, als Markenzeichen der von der Simplo Filler Pen Company hergestellten Schreibgeräte eingeführt. Seit 1924 wird als hochwertigste Produktlinie das „Meisterstück“ hergestellt. Ab 1929 wird in die Feder des „Meisterstücks“ die damals gemessene Höhe des Montblanc in Metern, 4810, graviert. 1934 wird der Produktname in den Firmennamen aufgenommen. Aus der Simplo Füllfedergesellschaft wird die „Montblanc-Simplo GmbH“. Seit 1935 werden unter dem Namen „Montblanc“ außer Schreibgeräten auch Büroaccessoires und Lederwaren hergestellt.

Trotz der Kriegszerstörungen gelingt es dem Unternehmen an den Vorkriegserfolg anzuknüpfen. Seit den 50er Jahren wird der 149er, das heute bekannteste „Meisterstück“ hergestellt. Mit diesem deutschen Produkt hilft der US-amerikanische Präsident John F. Kennedy dem deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer im Jahre 1963 bei einer zu leistenden Unterschrift aus. Seit 1986 gibt es das „Meisterstück“ auch in einer Edelmetall-Ausführung. 1995 wird die „Montblanc Meisterstück Kollektion“ eingeführt. Exklusive Großlederwaren für den täglichen Einsatz im Büro und auf Reisen ergänzen fortan die bereits bestehende Kollektion an Kleinlederwaren. Seit 1996 befindet sich auch Schmuck in der Produktpalette, erst nur für die Herren, seit 2005 auch für die Dame. 2001 präsentiert das Unternehmen sein erstes Parfüm unter dem Namen „Presence“

Inzwischen gibt es auch „Montblanc Meisterstück Uhren“. Im Land der Uhrmacher wird 1997 die „Montblanc Montre S.A.“ in Le Locle gegründet. 2000 kommt die „Meisterstück Sport Kollektion“ mit sieben Sportuhren ins Programm. Auf dem Salon International de la Haute Horlogerie (SIHH) in Genf stellt Montblanc die erste rechteckige Uhr vor – die „Profile Kollektion“. 2003 wird das Uhrenprogramm „Time Walker“ für Puristen komplettiert.

Aus dem 22- ist in den gut 100 Jahren mittlerweile ein 2500-Mann-Unternehmen mit einem geschätzten Umsatz von um die halbe Milliarde Euro geworden.


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