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05.01.08 / Auszeit / Gebete großer Dichter und Denker

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 01-08 vom 05. Januar 2008

Auszeit
Gebete großer Dichter und Denker

Ich aber würde zu Gott mich wenden und meine Sache vor ihn bringen“, liest man im Buch Hiob des Alten Testaments. „Die Sache vor Gott bringen“, sprich beten – wer macht das heute noch? Dabei ist ein Gebet in der Lage, den Willen des Menschen zu stärken, seine Seele zu läutern und somit eine ganzheitliche Änderung zum Guten zu bewirken, sagen Theologen.

Gebete gibt es in fast allen großen Religionen. Sie sind nicht nur Bestandteil des Gottesdienstes, sie können auch zur Besinnung mitten im Alltag führen oder eine kurze Auszeit geben. Beten, ja gern, aber was soll ich beten? wird der eine oder andere sich fragen. In verzweifelten Situationen ist es meist einfach, Worte zu finden, um seine Not zu beschreiben. Am ergreifendsten hat es wohl Martin Luther ausgedrückt: „Aus tiefer Not schrei ich zu dir, Herr Gott, erhör mein Rufen ...“ Luthers entschiedener Gegner in Glaubensfragen, Thomas Morus, fand geradezu heitere Worte, als er sich an Gott wandte: „Schenke mir eine Seele, der die Langeweile fremd ist ... und laß nicht zu, daß ich mir allzuviel Sorge mache um dieses Etwas, das sich ,Ich‘ nennt ...“ und machte damit deutlich, daß es nicht immer nur zu Klagen gilt, wenn man sich im Gebet an Gott wendet. Schließlich: „Alles hat seine Zeit ...“, erkannte schon der weise Salomo.

Eine Vielzahl von Gebeten großer Dichter und Denker ist in dem Diogenes-Band „Lobet den Herrn!“ (Christian Strich Hrsg., 208 Seiten,  brosch, 8,90 Euro) versammelt, altbekannte Texte, aber auch neue. Ein Buch, in ruhiger Stunde zu lesen, das innehalten läßt im trubeligen Zeitgeschehen, das eine Auszeit möglich macht und dessen Inhalt nachdenklich stimmt.                 Silke Osman


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