© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 05-08 vom 02. Februar 2008

Vom Weben alter Jostenbänder

Tuch und Technik“, unter diesem Motto hat kürzlich ein neues Museum in Neumünster seine Pforten geöffnet. Das Textilmuseum gibt auf fast 2000 Quadratmetern Einblick in die Geschichte der Textilherstellung. Für die Besucher gilt es, spannende Ausstellungsstücke zu entdecken und einige davon selbst auszuprobieren.

Ein Handweber hat im Museum seine Werkstatt eingerichtet und zeigt, wie ein Webstuhl funktioniert. Maschinenmeister führen die industriellen Textilmaschinen vor. In Medienstationen sind historische Lehrfilme zu sehen, Interviews mit Neumünsteraner Textilarbeitern und -fabrikanten zu hören und Hintergrundinformationen zu lesen. An Spinnrädern, Webstühlen und Laborexperimenten können sich die Besucher selbst als Weberei-Experten versuchen.

Wer selbst einmal weben möchte, der kann vielleicht mit einem Jostenband beginnen, diesem farbenfrohen Band, das man einst als Trageriemen, als Gürtel oder Hosenträger, aber auch nur zur Zierde verwendete. Irene Burchert, Handweberin aus Allenstein, hat jetzt eine Broschüre herausgegeben, in der sie konkrete Anleitungen zum Weben eigener Bänder gibt und nicht zuletzt auch auf die alte Tradition der Jostenbänder in Ostpreußen eingeht (Husum Verlag 2007, 32 Seiten, zahlr. Abb., 6,95 Euro).        Os