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02.02.08 / Küstenschutz in Rauschen / Als Pilotprojekt soll der Ostseestrand auf 1200 Metern Länge mit neuer Technik vorm Meer gesichert werden

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 05-08 vom 02. Februar 2008

Küstenschutz in Rauschen
Als Pilotprojekt soll der Ostseestrand auf 1200 Metern Länge mit neuer Technik vorm Meer gesichert werden
von Jurij Tschernyschew

Das Problem des Strandschwunds an den Küsten des Königsberger Gebiets besteht schon seit längerer Zeit. Im Laufe der Jahrzehnte haben Stürme einen Erosionsprozeß an der Samlandküste, der Kurischen Nehrung und dem Frischen Haff in Gang gesetzt, der an einigen Stellen den Strand schon völlig weggespült hat. Ungefähr ein Drittel des gesamten Strandes ist schon weg. An einigen Stellen der Küste wird der Strand um drei bis vier Meter schmaler pro Jahr. Solch ein Zustand der Strände bedroht die Entwicklung der Kurorte, worüber in letzter Zeit viel in der regionalen Duma beraten wurde.

Rauschen ist einer der Kurorte des Königsberger Gebiet, die sich am dynamischsten entwickeln. Deshalb hat man beschlossen, zuerst ein Stück Steilküste in der Höhe von Rauschen zu befestigen. Insgesamt werden in diesem Jahr 112 Millionen Rubel (über drei Millionen Euro) für den Küstenschutz zur Verfügung gestellt. Die Arbeiten für die Errichtung einer Gittermauer haben bereits begonnen. Diese Konstruktion soll die Küste vor Zerstörung bewahren. Ähnliche Vorrichtungen werden weltweit schon seit vielen Jahren verwendet. Ihr Aufbau sieht wie folgt aus: Zunächst werden gitternetzartige, handgeflochtene Stahlkörbe angefertigt, die dann mit Steinen befüllt werden.

Nach Meinung der Experten gelangen Grundwasser und Abwässer von den Städten über die Steilhänge auf den Strand. Um sie aufzuhalten, wurde mit dem Bau der Gittermauer begonnen. Außerdem wird eine Drainage gelegt, die das Wasser sammeln und ins Meer abführen soll, damit die Küste nicht mehr unterspült wird. Eine weitere Aufgabe, die die Mauer übernehmen soll, besteht darin, die weitere Zerstörung des Ufers und das Abrutschen der Böschung auf den Strand und anschließend ins Meer zu verhindern. Beinahe die gesamte Uferböschung von Rauschen gilt als gefährdet. Alles, was sich auf der Böschung befindet, besonders alle Bauten, könnten jeden Moment ins Meer stürzen. Es heißt, die Gittermauer sei stabil genug, um das Wasser von einer zerstörerischen Kraft in eine nützliche zu verwandeln. Die Gittermauer wird sich über 1200 Meter erstrecken. Bis 2009 soll die Konstruktion fertiggestellt sein. Sie soll sich positiv auf die Breite des Strandes auswirken.

Foto: Gittermauer: Bis 2009 soll die Konstruktion fertiggestellt sein, für die 2008 112 Millionen Rubel vorgesehen sind.


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