© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 06-08 vom 09. Februar 2008

Milliarden für pensionierte Lehrer

Die öffentlichen Ausgaben für allgemeinbildende und berufliche Schulen legten seit 1995 von 35,4 auf 41,2 Milliarden Euro zu – ein Plus von gut 16 Prozent. Der größte Teil dieses Budgets fließt in die Bezahlung der Lehrkräfte. Im Jahr 2005 wandte der Staat für die von ihm beschäftigten Pädagogen summa summarum 33,4 Milliarden Euro an Personalkosten auf. Daß der Zuwachs gegenüber Mitte der 90er Jahre nur elf Prozent betrug, hängt mit der schrumpfenden Lehrerzahl zusammen. Allein seit 1998 ist die Zahl der Unterrichtenden an den Grund- und weiterführenden sowie beruflichen Schulen um mehr als acht Prozent auf rund 780000 – 550000 von ihnen sind verbeamtet – gesunken. Diese große Beamtenschar bereitet dem Staat allerdings zunehmend finanzielle Sorgen. Denn immer mehr dieser Staatsdiener treten in den Ruhestand – und werden zu Empfängern von öffentlichen Versorgungsleistungen: Seit 1995 ist die Zahl der pensionierten Lehrer um 50 Prozent gestiegen – und die entsprechenden Versorgungsaufwendungen haben um 67 Prozent auf 8,7 Milliarden Euro zugelegt. Damit ist das Ende der Fahnenstange noch längst nicht erreicht. Denn die Lehrerschaft befindet sich im fortgeschrittenen Alter – 2005 / 2006 zählten 42 Prozent der unterrichtenden Kräfte an den allgemeinbildenden und beruflichen Schulen in Deutschland zwischen 50 und 60 Lenze. Allein in den kommenden zehn Jahren dürften demzufolge nicht weniger als 150000 verbeamtete Pädagogen aus Altersgründen den Klassenzimmern den Rücken kehren.

Viele Lehrkräfte geben zudem erfahrungsgemäß vor der gesetzlichen Altersgrenze von 65 Jahren wegen Dienstunfähigkeit ihren Beruf auf. Allein im Jahr 2005 galt dies für 30 Prozent der in den Ruhestand wechselnden Lehrer.             IW