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16.02.08 / Die Albaner dominieren

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 07-08 vom 16. Februar 2008

Die Albaner dominieren

Das Kosovo dominieren heute mit einem Anteil von geschätzt 95 Prozent an der Gesamtbevölkerung die Albaner, nur noch vier von Hundert Bewohnern sind Serben, alle übrigen kleinen Volksgruppen bringen es gerade noch auf zusammen ein Prozent der rund 1,9 Millionen Einwohner.

Die starke albanische Dominanz ist das Ergebnis einer höheren Geburtenrate, zuletzt aber auch von Flucht und Vertreibung der nicht-albanischen Bevölkerung, vor allem der Serben.

Neben den beiden großen Volksgruppen lebt traditionell eine Reihe kleinerer Ethnien in der Region, die in den vergangenen Jahren auf oft tragische Weise zwischen die Fronten des serbisch-albanischen Konflikts geraten sind. So etwa die Gruppe der Kosovo-Türken, deren Vorfahren im Zuge der Jahrhunderte dauernden Osmanenherrschaft ins Land gekommen waren. Von den Serben trennt sie ihr muslimischer Glauben und die historische Hypothek, mit dem brutalen Regiment der Sultane identifiziert zu werden. Von den Kosovo-Albanern werden sie trotz der gemeinsamen Religion wegen ihrer Nationalität aber ebenfalls nicht als Brüder betrachtet.

Ähnlich ergeht es den Goranen, den Nachfahren islamisierter Serben. Obwohl serbisch-sprachig gelten sie serbischen Nationalisten als Verräter, die sich einst den Türken religiös unterworfen hätten. Für albanische Scharfmacher sind sie wiederum vor allem Serben.

Auf genauso isoliertem Posten stehen die kosovarischen Zigeuner vom Stamm der Roma oder die geheimnisvolle Volksgruppe der Aschkali. Die Herkunft der Aschkali ist ungewiß, sie selbst meinen, von alten Ägyptern abzustammen, die mit Alexander dem Großen in die Region gekommen seien. Forscher halten sie eher für albanisch-sprechende, meist muslimische Zigeuner.

Alle kleineren Volksgruppen, seit langer Zeit im Kosovo ansässig, sind in den Kriegs- und Vertreibungswirren der vergangenen Jahre auf wenige tausend Angehörige geschrumpft. Viele der Kosovo-Türken und -Roma, Goranen und Aschkali haben ihre Heimat verlassen.                H.H.


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