18.04.2024

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16.02.08 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 07-08 vom 16. Februar 2008

MELDUNGEN

Koalition zerbrochen

Allenstein –  In der Hauptstadt der Woiwodschaft Ermland und Masuren ist die Koalition aus der Bürgerplattform (PO) und dem „Komitee des Stadtpräsidenten Allensteins“auseinandergebrochen. Ursache ist der Sexskandal um den Allensteiner Stadtpräsidenten Jerzy Malkowski. Ausgelöst wurde der Skandal durch einen Artikel in der „Rzeczpospolita“, dem zufolge der Politiker Mitarbeiterinnen sexuell belästigt, eine von ihnen sogar vergewaltigt haben soll. Angeblich existieren Fotos, auf denen das Stadtoberhaupt ausgezogen auf dem Sessel seines Dienstzimmers zu sehen ist. Sowohl Mitarbeiterinnen des Rathauses als auch Politiker sollen zugegeben haben, daß ihnen Informationen über Belästigungen und Gewaltanwendung zugegangen seien, sie diese aber nicht an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet hätten. Jerzy Malkowski reagierte auf die Anschuldigungen der „Rzeczpospolita“ mit dem Vorwurf der Lüge und Manipulation. Einen Tag später legte die „Rzeczpospolita“ nach und erweiterte ihren Vorwurf. So sollen nicht nur Rathausmitarbeiterinnen durch den Stadtpräsidenten belästigt worden sein, sondern auch eine Geschäftsfrau, die ein Geschäft am Rathaus hat, nur knapp einer Vergewaltigung durch den Mann in ihrer Wohnung entgangen sein. Für die oppositionelle Partei „Recht und Gerechtigkeit“ ist das natürlich eine Steilvorlage. Sie forderte die Stadtverordneten der Bürgerplattform auf, die Koalition mit dem „Komitee des Stadtpräsidenten Allensteins“ zu beenden, dem Haushaltsentwurf für dieses Jahr ihre Zustimmung zu versagen und zusammen mit der PiS dem Stadtpräsidenten im Parlament das Vertrauen zu entziehen. Der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung, Zbigniew Dabkowski, der laut „Rzeczpospolita“ von den Belästigungen im Rathaus wußte, aber nicht die Staatsanwaltschaft informiert hat, reagierte auf die PiS-Forderungen grundsätzlich positiv, schlug allerdings vor, den Stadtpräsidenten lieber zu beurlauben als abzuwählen, weil das die Weiterführung der Geschäfte und die schnelle Übertragung von Zuständigkeiten auf die Vizepräsidenten erleichtere.

 

Memel und der Süden

Allenstein – Das südliche Ostpreußen und das Memelland wollen ihre Zusammenarbeit intensivieren. Gedacht ist dabei vor allem an den Bereich des Sports im allgemeinen und des Wassersports im besonderen. Auch könnte man sich einen Jugendaustausch vorstellen. Das ist das Ergebnis einer Zusammenkunft von polnischen und litauischen Repräsentanten der beiden Teile Ostpreußens im Marschallamt der Woiwodschaft Ermland und Masuren. Zu einer ersten Kontaktaufnahme und Annäherung war es bereits 1998 gekommen, doch war dem bisher nichts weiteres gefolgt.


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