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23.02.08 / Ach, Erich!

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 08-08 vom 23. Februar 2008

Klaus D. Voss:
Ach, Erich!

Mit 60 sollte man wissen, wie das Leben läuft. Und was gelaufen ist. Etwa der Auf- und Niedergang des Staatssozialismus in Europa mit seinen Auswüchsen, systembedingt und menschenfeindlich. Christel Wegner ist 60 und hat es immer noch nicht kapiert.

Christel Wegner ist aber auch Abgeordnete in Niedersachsen, und damit ist ihre späte Liebe zu DDR, Mauer und Stacheldraht und vor allem zur Stasi alles andere als eine Privatsache.

Die Altgenossin der DKP war auf der Liste der Linkspartei in den Landtag gewählt worden, und das legt einen wunden Punkt bloß: In welchen Kreisen schnorrt sich die PDS-SED-Nachfolgerin ihr politisches Personal zusammen? Allen anderen Beteuerungen zum Gegenbeweis: Das Bekenntnis zu den Stasi-Methoden kam der Landtagsdebütantin Wegner im TV so frei von den Lippen, als habe sie nie anders gedacht und gesprochen. Hat sie auch nicht.

Die Linkspartei will uns jetzt glauben machen, sie habe keine Ahnung von den Geisteswelten ihrer Mitstreiterin gehabt. Besser gesagt: Christel Wegner war mit ihren Ansichten im Kreis der gedienten Genossen nicht besonders aufgefallen.

Wir wissen jetzt präziser, was besprochen wird, wenn die Türen bei den Linken geschlossen sind. Vor allem, wenn – „Ach, Erich … !“ – SED-Nachfahren von damals schwärmen.

Daß sich die Linkspartei von ihrer Stasi-Freundin lossagt, ist pure Augenwischerei. Denn mit gleicher Post kommt ein zweiter Beweis zum Verfassungsverständnis der Genossen auf den Tisch: Christel Wegner will auf Kommando einfach nicht das Landtagsmandat abtreten – da ist man aus alten SED-Zeiten doch ganz anderen Gehorsam gewohnt. Nicht wahr, Erich?


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