23.04.2024

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23.02.08 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 08-08 vom 23. Februar 2008

Leserforum

NS-Opfer-Gedenkstätten richten sich doch auch nicht gegen uns
Betr.: „Noch immer kein Zeichen aus Berlin“ (Nr. 6)

Ich verstehe nicht, was wir von diesem Zentrum gegen Vertreibungen denn erwarten. Polen hat jetzt keine Einwände mehr, möchte sich aber nicht beteiligen. Die deutsche Einheitspresse war richtig glück-lich, daß unser werter Kulturminister das hingekriegt hat. Aber was soll denn aus diesem Zentrum werden, für das es nun schon genug erbärmliche Kniefälle gegeben hat? Wie soll es der Vertreibung der Deutschen und ihrem Leid denn gerecht werden, wenn wir vor den Vertreibern kriechen?

Die Opfer der Vertreibungen, die nur Opfer und keine Täter sind, haben doch ein Anrecht darauf, daß endlich jeder Deutsche wissen kann, was während der Vertreibungen geschehen ist. Warum nicht für sie Gedenkstätten errichten? Sie richten sich nicht gegen die Vertreiber, wie sich auch die vielen Gedenkstätten an die Opfer des NS-Staates nicht gegen uns richten. Alles Gedenken soll doch auch mahnen, daß nie wieder Menschen derart Schreckliches angetan wird.

Nach der erbärmlichen Vorgeschichte dieses noch zu verwirklichenden Zentrums gegen Vertreibungen besteht keine Hoffnung, daß die schlichte Wahrheit über die Vertreibungen der Deutschen das Licht der Welt erblicken wird.           

Hans-Peter Ruppersberg, Herne

 

 

Passauer Dom hat mehr Orgelpfeiffen
Betr.: „Orgel der Superlative eingeweiht“ (Nr. 4)

Als ich 1992 zum ersten Mal die Ruinen vom Königsberger Dom sah, habe ich nicht gedacht, daß da wieder mal eine Orgel spielen wird. Als echte Ostpreußin (geb. in Tilsit) freue ich mich, daß das große Werk doch gelungen ist. Verwundert bin ich aber, wenn ich jetzt in Ihrem Artikel lese, daß die Orgel mit 6500 Pfeifen nicht nur die größte in Ostpreußen, sondern auch in ganz Europa sein soll. Soviel ich weiß, hat die Orgel im Passauer St.-Stephan-Dom 17794 Pfeifen und ist die größte der Welt und damit auch die größte in Europa.

Inge Holstein, Rendsburg

 

 

Wollin erforschen
Betr.: „Was geschah auf der Insel Wollin“ (Nr. 5)

Ob wir erfahren werden, was aus dieser Suche auf der Insel Wollin geworden ist? Wird in Berlin ein Zentrum gegen Vertreibungen entstehen, wo wir auch ersehen dürfen, wo und unter welchen Umständen Deutsche vertrieben, geschunden und umgebracht worden sind?

Und wird dann auch endlich Schluß damit sein, die Ermordung von Deutschen als erlaubten Racheakt zu klassifizieren? Mörder und Vergewaltiger, Verbrecher eben, waren auf uns losgelassen, und andere, nicht besser als sie, wollen uns immer wieder einreden, diese mörderischen Bestien wären durch uns zu Verbrechern geworden. Sie waren es immer, nur durften sie nun mit öffentlichem Segen morden, schänden, vergewaltigen. Der Tscheche Benesch hat diese Ungeheuerlichkeit sogar in einem Dekret festgelegt, das unser EU-Nachbar Tschechien noch immer weiter bestehen läßt.

Ja, werden wir von diesem Massengrab auf der Insel Wollin noch etwas hören, auch Worte des Mitleids und die Bitte um Verzeihung?

Constanze Velte, Görlitz

 

 

Ichbezogen
Betr.: „Sich als Gott fühlen“ (Nr. 5)

Zwar bin ich aus der evangelischen Kirche ausgetreten, aber ich fühle mich doch dem christlichen Europa verbunden und möchte nicht anderswo leben.

Ich glaube und hoffe, als fehlender Mensch ein in großem Rahmen christlich bestimmtes Leben zu führen und keinem Mitmenschen Schaden zuzufügen, auch wenn ich mit Gottesdiensten wenig anzufangen vermag.

Natürlich fühle ich mich auch nicht als Gott, und das werden wohl auch nur sehr wenige tun.

Wir leiden an unserer gebrochenen Geschichte, die uns entnationalisiert und heimatlos hat werden lassen. Wir werden mit dem Holocaust tagein tagaus vollgestopft, obwohl wir ein friedfertiges, allerdings sehr ichbezogenes Leben führen. Wir sind uns selber am wichtigsten, haben wir doch niemanden, zu dem wir auf Erden aufschauen könnten. Und da wir auch nicht stolz auf uns oder zumindest mit uns zufrieden sein dürfen, bauen wir uns unser subjektives Umfeld. Die anderen können uns mal, mehr oder weniger.

Gerhard Peikert, Salzgitter

 

 

Sibirien war mal eine blühende Landschaft
Betr.: Klimadiskussion

Im Lauf der Erdgeschichte hat sich das Klima auf unserem Planeten mehrfach grundlegend verändert. Wo heute Sibirien in Kälte erstarrt, gab es einmal üppige Steinkohlenwälder, und vor geologisch nicht allzu langer Zeit lag Mitteleuropa unter einer Eisdecke. Das alles, bevor es Menschen gab. Nun haben wir die Situation, daß die Erdbevölkerung in den letzten 100 Jahren von einer Milliarde auf sechs Milliarden zugenommen hat. Ist diese Entwick-lung schuld an der Erderwärmung? Jede menschliche Tätigkeit ist mit dem Einsatz von Energie verbunden, und da Energie nicht verbraucht wird, sondern letzten Endes in Wärme umgewandelt wird, könnte es da nicht sein, daß der Energieeinsatz durch menschliche Aktivitäten die Erde aufheizt? Oder ist die Sonne schuld? Das ist die erste Frage.

Seit Milliarden von Jahren strahlt die Sonne trotz der riesigen Entfernung von 150 Millionen Kilometern eine gewaltige Menge von Energie auf die Erde ein. Pro Quadratmeter ist das rund ein Kilowatt. Auf die Projektionsfläche der Erde umgerechnet ergeben sich etwa 100 Milliarden Megawatt. Diese Strahlung ist nicht absolut konstant, sie kann sich ein wenig ändern und hat in den letzten 100 Jahren meßbar zugenommen.

Rechnet man andererseits den Energieumsatz der gesamten Menschheit aus, so kommt man auf höchstens zehn Millionen Megawatt, also auf etwa ein Zehntausendstel der Sonneneinstrahlung. Aus diesem Zahlenverhältnis geht hervor, daß der Energieumsatz durch menschliche Aktivitäten praktisch keinen Einfluß auf die Erderwärmung hat. Das ist die eindeutige Antwort auf die erste Frage.

Die drei Faktoren – Kohlendioxid, Wasser und Sonnenlicht – bilden die Grundlage für alles Leben auf der Erde.

Daraus bilden die Pflanzen die festen Bestandteile, die am Beginn unserer natürlichen Nahrungskette stehen.

Läßt die beobachtete Zunahme von Kohlendioxid, Wassergehalt der Luft und Sonneneinstrahlung nicht den Schluß zu, daß dies überhaupt die Voraussetzung dafür ist, daß auch eine noch weiter wachsende Weltbevölkerung eine Lebensgrundlage hat?

Dr. Gustav Krüger, Herrenberg

 

 

Fast wie Anti-Wehrmachtsausstellung
Betr.: Leserbrief „Strafanzeige gegen Guido Knoop“ (Nr. 6)

Der PAZ-Redaktion ist zu danken, daß der Leserbrief von Fried-rich Kurrek veröffentlicht wurde. Es können nicht genug Menschen zur Kenntnis nehmen, was der Geschichtsexperte der öffentlich- rechtlichen Sendeanstalt ZDF an Häme und falscher Gesamtdarstellung des Einsatzes deutscher Soldaten im Zweiten Weltkrieg in die Welt posaunt. Es war eine Art Aufguß der längst aus dem Verkehr gezogenen Anti-Wehrmachtausstellung.

Ganz im Gegensatz zu der Kernaussage des Guido Knopp „die deutschen Soldaten sind allesamt Verbrecher“ äußert sich der Bundesverteidigungsminister Dr. Josef Jung nahezu konträr – nach zwei Beiträgen in der Zeitschrift der Ordensgemeinschaft „Das Ritterkreuz“ und mehreren Telefonaten zwischen dem zuständigen Referenten und mir zur Rolle der deutschen Soldaten etwa mit den Worten: „Die Soldaten des letzten Weltkrieges verdienen unser aller Respekt, sofern sie nicht an Kriegsverbrechen beteiligt waren.“

Diese Einschätzung durch ein Mitglied der Bundesregierung sollte angesichts der weltweiten „friedenstiftenden Krisen- und Kriegseinsätze“ der Bundeswehrsoldaten dem deutschen Volk nicht vorenthalten werden.          

Dr. jur. Hans Georg Hess, Wunstorf-Idensen

 

 

Was in Weimar die Nationalsozialisten waren, ist heute Die Linke
Betr.: „Siegeszug der Linken“ (Nr. 6)

Gegen die Entwicklung – hart nach links – hilft kein Pfeifen im finsteren Wald. Wir erleben den politischen Dammbruch in einem kaputt regierten Land, wo das Grundgesetz nur noch Makulaturwert besitzt, wie allein schon die Teilnahme an zwei Angriffskriegen gegen das Kriegsvölkerrecht beweist – von der unmoralischen Verleumdungsflut gegen die Werte-Konservativen, ganz zu schweigen.

Wie einst aus dem Sumpf der Weimarer Republik die Nationalsozialisten als die neuen Hoffnungsträger auftauchten, so heute die „Vereinte Linke“ aus dem Morast dessen, was man hier zu Lande tatsächlich noch „demokratisch“ zu nennen wagt. Damals stand die Republik vor der schleichenden Sowjetisierung. Die Proklamation des ZK der KPD vom 24. August 1930 schloß mit den Worten „Es lebe Sowjetdeutschland!“ Das wurde glücklicherweise verhindert, auch wenn das deutsche Volk dafür schwerste Opfer erbringen mußte.

Heute geht der Kampf nicht um die Verhinderung der Sowjetisierung Deutschlands, sondern um die Eindämmung der schleichenden Islamisierung. Der Bau von 169 Moscheen soll geplant sein, ausländische Parallelgesellschaften haben sich entwickelt, die nicht mehr unter Kontrolle zu bringen sind. Folgt man Erdogan – einem Mann, der den Aufklärer Kemal Atatürk in den Kerker werfen würde – mit seiner dreisten Forderung nach türkischen Schulen und Universitäten in der Bundesrepublik, dann versteht man die Türken in ihrer weit verbreiteten Meinung: „Deutschland ist ein schönes Land, es leben nur zu viele Deutsche hier.“ Sie sollen besser Deutsch lernen, es aber mit der Assimilation „nicht zu weit treiben“, war Erdogans Rat an seine Landsleute. Da fragt man sich tatsächlich, wer integriert nun wen in der Bundesrepublik, wann wird Frau Merkel als Zeichen ihrer Unterwürfigkeit mit Kopftuch im Bundestag erscheinen?

Resümee: Noch nie nach dem Krieg haben sich die Linken, dank der katastrophalen politischen Entwicklung in der Bundesrepublik, taktisch und strategisch in derart günstiger Position auf dem Weg zur Macht befunden wie die Linkspartei heute. Die beschämende soziale Lage, das Ausländerproblem, die durch das Volk nicht legitimierte Teilnahme am Angriffskrieg gegen Afghanistan, der sich zu einem endlosen Milliardenraubzug auf die Steuergelder entwickelt hat – das alles ist Grund genug, um Neues in der Politik zu wagen. Warum auch sollte man eine Partei fürchten, deren Kader die besten Erfahrungen mit dem Wirken einer Diktatur Stalinscher Prägung und der Sollbruchstelle für die Akzeptanz durch das unterdrückte Volk gemacht haben? Daß diese Partei schon ein besseres Demokratieverständnis entwickelt hat als die Etablierten auf ihrem Weg in eine schleichende Diktatur des Geldes, muß nicht betont werden.

Dieter Bock, Burgstall

 

 

Links erscheint besser als Rechts
Betr.: „Warum die KPD verboten wurde“ (Nr. 6)

Es ist zweifelsfrei belegt, daß die Kommunisten aller Länder erheblich mehr Menschen umgebracht haben als Rechtsextremisten. Für Demokratie und Meinungsfreiheit haben beide nicht viel übrig. Trotzdem trägt die Linke so etwas wie ein Gesinnungsplus vor sich her. Links ist im Zweifelsfalle immer besser als Rechts. Und das glauben leider auch viele, die eigentlich in die Mitte gehören und sogar dem immer kleiner werdenden konservativen Lager nahestehen.

Die SED / PDS konnte im wiedervereinigten Deutschland nur weiterleben, weil die SPD bereits zu ihr gut nachbarschaftliche Beziehungen gepflegt hatte. Und diese linke Kumpanei, die in Berlin ja schon zur Gewohnheit geworden ist, wird das Zukunftsmodell der linken Parteien sein, zu dem auch die Rot-Grünen gehören.

Wo die linken Schalmeien spielen, ist auch noch Platz für Linksaußen, die deutschen Kommunisten, von denen sich die anderen linken Parteien nie ganz abgesetzt haben, die Grenzen sind fließend und werden auch überschritten. Das sah zu Adenauers Zeiten noch anders aus. Aber er ist ja schon lange tot. Und Besseres kommt wohl nicht nach.

Liesel Schultz, Wolfsburg

 

 

Eine Frage der Betrachtungsweise: Eigentlich geht es und doch ganz gut
Betr.: „Siegeszug der Linken“ (Nr. 6)

Es gibt viele Gründe unzufrieden zu sein, was mit dem realen Befinden wenig zu tun hat. Hätte ich Macht und Einfluß, würde ich wahrscheinlich auch manches besser machen. Aber die habe ich nun mal nicht und muß hinnehmen, was sich so ergibt. Und wenn ich dann ehrlich zu mir bin, dann geht es mir gar nicht so schlecht, sogar recht gut, wir haben Auto, Fernseher, Waschmaschine, auch ein Computer fehlt nicht. Aber das schließt natürlich nicht aus, daß ein Ackermann weit mehr verdient.

Es kommt auf die Betrachtungsweise an. Der eine ist zufrieden mit dem, was er hat, und wählt eine der Alt-Parteien oder gar nicht, der andere ist chronisch unzufrieden und geht den Gysi-Lafontains auf den Leim.

Und es gibt ja auch immer noch ehrenwerte Mitbürger, die nicht recht einsehen können, warum sie arbeiten sollen, wo man doch auch ohne Arbeit leben kann, und nicht mal so schlecht, auch wenn es immer zur Unzufriedenheit reicht.

Gustav Tiedemann, Ravensburg

 

 

Der Afghanistan-Einsatz ist ein krummes Ding: Was haben deutsche Soldaten da zu suchen?
Betr.: „Stunde der Wahrheit“ (Nr. 6)

Daß wir nicht die klügsten Politiker haben, dürfte bekannt sein, die ehrlichsten schon gar nicht, auch Vertrauen verdienende sind nicht auszumachen.

Natürlich ist der ganze Afghanistan-Einsatz ein krummes Ding, an dem sich keine deutsche Regierung hätte beteiligen dürfen. Was haben wir dort zu suchen? Nichts!! Sie sollten umgehend nach Hause geholt werden.

Unlängst war in der „Welt“ zu lesen, daß ein afghanischer Student unter Billigung der breiten Öffentlichkeit zum Tode verurteilt worden ist, weil er aus dem Internet einen Text über Frauenrechte heruntergeladen und unter Kommilitonen weitergegeben hat, was ihm als Kritik am Islam ausgelegt worden ist. Ich wiederhole mich: Was haben deutsche Soldaten dort zu suchen? Sollen sie ein derartig unmenschliches System schützen? Ist dieses Schreckenssystem die Zukunft unserer Nachkommen?

Die britische Kirche will in England für Muslime das Scharia-Recht zulassen. Und bei uns wachsen die Minarette in den Himmel. Mir wird Angst!

Richard Peschel, Euskirchen

 

 

Schützenhilfe
Betr.: „In der Zwangslage“ (Nr. 7)

„Die Deutschen an die Front!“ – Diese Aufforderung ergeht zur Zeit – ohne diplomatische Verschlüsselung – an Frau Merkel und an ihren Verteidigungsminister. Die Bündnispartner der Nato erwarten aktive Schützenhilfe im Süden von Afghanistan. Die im Alter Fortgeschrittenen unter uns, sofern sie im Geschichtsunterricht aufgepaßt haben, werden sich daran erinnern, daß dieser Hilferuf schon einmal (von den Engländern) ausgestoßen wurde. Wilhelm II. ließ sich nicht lange bitten und verabschiedete persönlich in Bremerhaven eine Strafexpedition zur Niederschlagung des sogenannten Boxeraufstandes in China im Juli 1900.

Unsere Nato-Partner, besonders die Amerikaner, scheinen ganz vergessen zu haben, daß sie es waren, die nach dem Zweiten Weltkrieg eine systematisch betriebene Umerziehung durchgeführt haben zum Zwecke der Entnazifizierung und besonders auch der Entmilitarisierung. Wie man sieht, mit nachhaltigem Erfolg.

Alfons Kuhn, Kassel

 

 

Söldnertruppe
Betr.: „Stunde der Wahrheit“ (Nr. 6)

Der Grund für die fehlende Aufrichtigkeit liegt meines Erachtens darin, daß sich Deutschland der inzwischen beliebigen Deutungshoheit der USA in der Frage unterwirft, was unter Terror zu verstehen ist und wie er bekämpft werden muß. Ohne Mitspracherecht im Weltsicherheitsrat wird die Bundeswehr in Afghanistan zu einer Söldnertruppe, der man mit ein paar Vokabeln über „die gerechte Sache“ Gehorsam in einem von Deutschland nicht erklärten Krieg ohne klares Ziel und ohne absehbares Ende abfordert.

Wichtige Fragen, wie der tonnenweise Einsatz von Uranmunition, der wachsende Rauschgiftexport als einzige Einnahmequelle und die Lehren aus der Geschichte des Landes, in dem sich schon England und Rußland blutige Nasen geholt haben, bleiben unbeantwortet.

Analysen zu den Ursachen von Selbstmordattentaten und Terror scheinen da obsolet, wo es um Öl, um Waffen und das große Geschäft damit geht. Das hat in meinen Augen nichts mehr mit dem Verteidigungsauftrag der Nato zu tun.      

Dietmar Fürste, Rattiszell

 

 

Nur beim Sterben sind unsere Soldaten gleichberechtigt
Betr.: „Stunde der Wahrheit“ (Nr. 6)

Früher machte sich die Welt über uns lustig, wenn man in Deutschland von der unverbrüchlichen Nibelungentreue sprach. Heute will man uns zwingen, unsere Bündnistreue der Nato gegenüber zu erfüllen.

Zweifel sind aber erlaubt, wenn ein Bündnispartner, ohne uns zu fragen, als selbsternannter Weltpolizist in Afghanistan einmarschiert, einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg beginnt und jetzt von uns Bündnistreue verlangt, deren Erfüllung im übrigen mit unserem Grundgesetz nicht vereinbar ist.

Sicherlich wird die jetzt noch standhafte Kanzlerin bald dem Druck nachgeben müssen und eine durchsichtige Erklärung dafür finden, anstatt als erste Voraussetzung einer Waffenbrüderschaft auf der Aufhebung der Feindstaatenklausel zu bestehen, nach der wir Deutsche als Verlierer des Zweiten Weltkrieges zu Menschen zweiter Klasse abgestempelt wurden und noch werden.

Aber wenn es um das Kämpfen und das Sterben unserer Soldaten geht, dann bestehen die Partner plötzlich auf Gleichberechtigung.

Die Amerikaner werben mit der Zahl der Toten: Die Verluste an Menschenleben in Afghanistan belaufen sich bei ihnen auf 470, bei uns Deutschen „erst“ auf 25.

Hier sollte man sich aber die Frage stellen, wer denn diesen sinnlosen und nicht gewinnbaren Krieg begonnen hat und vor allem aus welchen Gründen und ob es zu verantworten ist, deshalb das Leben unserer jungen Männer zu riskieren.

Eine überzeugende Antwort auf diese Fragen hat vor der Frage der nach unserem Grundgesetz verfassungswidrigen Erfüllung der Bündnistreue absoluten Vorrang.

Die Zeiten, in denen wir gezwungen wurden, unsere Gesundheit und unser Leben für Führer, Volk und Vaterland zu opfern, sind Gott sei Dank vorbei.

Und wofür sollen die Soldaten denn heute sterben?

Versuchen Sie doch einmal einen auch nur halbwegs einleuchtenden oder überzeugenden Grund zu finden.

Dr. Ferdinand v. Pfeffer, Lünen

 

 

Ostpreußen im Fernsehen
Betr.: Die Rubrik Hörfunk und Fernsehen in der PAZ

Mit großem Interesse haben im Januar viele Zuschauer, darunter zahlreiche, die aus Ostpreußen stammen und die in sich noch lebendige Erinnerungen und Bilder dieser vertrauten und ursprünglichen Landschaft haben, die Filme „Meine Heimat – Deine Heimat“ im ZDF sowie im NDR „Neue Heimat Ostpreußen – Rußlanddeutsche in Kaliningrad“ gesehen. Mit vielfältigen Assoziationen, in denen sich Erinnerungen mit neuen Vergegenwärtigungen treffen, haben die Filmemacher unter den Fernsehzuschauern viele Flüchtlinge und Heimatvertriebene mit Berichten aus alter Heimat erfreut.

Groß war auch die Resonanz bei Zuschauern, deren Vorfahren ihre Heimat dort nicht hatten, denen aber Land und Leute vielleicht schon in der Literatur, zum Beispiel bei Agnes Miegel, Gräfin Dönhoff, Siegfried Lenz, Arno Surminski, Ernst Wiechert und so weiter begegnet sind.

Wir bedanken uns bei den Produzenten und freuen uns über weitere Beiträge.

Hartmut Klingbeutel, Hamburg

 

 

Es fehlt an Urteilsvermögen
Betr.: Medien, Schulbildung, Demokratie

Die Demokratie ist eine riskante Staatsform, wenn 1) Medien nicht die Wirklichkeit abbilden, 2) das Volk in den Schulen nicht zu denken lernt, 3) wenn es mittels Tabus und menschlicher Ausgrenzung geschieht und 4) nicht dazu erzogen wird, Rückgrat zu entwickeln. Auf allen vier Feldern sind die Verhältnisse bestürzend. Sich aus Meldungen ein Bild von der Wirklichkeit zu machen ist schwieriger geworden, da man große Mengen verarbeiten und möglichst private Quellen heranziehen muß.

Schulen vermitteln offenbar nicht mehr logisches Denken: Zu leicht ist es, Politiker und Vertreter der Medien innerhalb ihrer eigenen Argumentation allein mit den Mitteln der Logik zu widerlegen, aber es wird von den meisten nicht erkannt. Und Rückgrat wird in seiner natürlichen Entwicklung nicht nur nicht gefördert, sondern gestört durch Minderung von Fröhlichkeit, Selbstbewußtsein und Stolz.

Es fehlt erschreckend an Urteils- und Standvermögen, den Parteien ein gefährlicher Nutzen, für den demokratischen Staat die große Gefahr.

Gudrun Schlüter, Münster

 

 

Lehrer als Feinde
Betr.: „Milliarden für pensionierte Lehrer“ (Nr. 6)

Das ist doch unglaublich, daß uns die Lehrer soviel Geld kosten, die doch, wie Pisa zeigt, miserabel arbeiten, lange Ferien nicht zur Weiterbildung nutzen und sogar, wie heute aus einem Nachbarland zu lesen ist, sich nicht als Arschlöcher beschimpfen lassen und zarte Kinderseelen mit einer Ohrfeige verletzen. Da stellt sich doch wirklich die Frage, wie die Lebenszeit der Lehrer zu verkürzen ist. Vielleicht ließe sich ja die Stundenzahl noch erhöhen, damit sie schneller verbraucht und ausgelaugt sind.

Ich frage mich, warum gerade die Pensionen der Lehrer ins Blick-feld gerückt werden. Werden denn die Mitglieder anderer Berufsgruppen nach ihrem Ausscheiden gleich eliminier? Da ließe sich ja bei Abgeordneten und Ministern eine Menge sparen. Auch die Eliminierung von EU-Beamten würde sicher viel bringen.

Anton Schäde, Leipzig

 

 

Gegen US-Gefangene ausgetauscht
Betr.: „Ein Tabu der US-Geschichte“ (Nr. 5)

Nicht nur in der US-Geschichte gibt es Tabus; auch unsere Zeitgeisthistoriker meiden bei uns Vorgänge aus der Kriegszeit, wie der Teufel das Weihwasser. In dem Artikel spricht der Verfasser auch den Austausch von Kriegsgefangen während des Zweiten Weltkrieges an, Soldaten, die nicht mehr kriegsverwendungsfähig auf Grund ihrer schweren Verwundung waren. Ich gehörte zu einer solchen Austauschaktion, und zwar der letzten des Krieges. Im August 1944 geriet ich in der Normandie verwundet in US-Gefangenschaft. Im Oktober landete ich im US-General-Hospitel Okmulgee im Präriestaat Oklahoma. Am 24. Dezember 1944 wurden wir per Bahn über St. Louis nach New York transportiert. Hier kamen wir auf ein erleuchtet fahrendes Lazarettschiff unter US-Besatzung. Via Atlantik, Gibraltar landeten wir in Marseille. Von hier fuhren wir an die Schweizer Grenze, dort Umladung in Wägelchen der Schweizer Bahn. Es waren erbärmliche Wagen. Wir lagen auf Strohsäcken in aufgehängten und am Boden festgezurrten Tragbahren. Mitte Januar 1945 liefen wir in Konstanz am Bodensee auf dem Bahnhof ein. Ein herzliches Willkommen in der Heimat schlug uns entgegen, eine Heimat, die gezeichnet war von den gnadenlosen und sinnlosen Zerstörungen nichtmilitärischer Ziele. Den Menschen war die Not in die Gesichter gemeißelt. Daß auch die Deutschen darbten und um ihr Leben bangten, davon berichtet heute kaum ein „Zeitgeistbewegter“. Trotz allem, wir waren glücklich wieder in der Heimat zu sein, und man umsorgte uns, so gut das ging.

Bis zu fünf solcher Austauschaktionen soll es im Verlauf des Krieges mit den Westmächten gegeben haben. Welcher Historiker arbeitet diese Vorgänge auf? In den 70er Jahren habe ich mehrmals im Militärgeschichtlichen Forschungsamt deswegen angefragt. Erst nach dreimaliger Anfrage erhielt ich die lapidare Antwort, daß eine Assistentin beauftragt sei, meiner Frage nachzugehen. Eine Antwort erhielt ich nie! Ein solch humaner Vorgang paßt nicht in das Weltbild, das man sich vom Krieg und der Kriegsgeneration aus „volkspädagogischen Gründen“ (Begriff des Historikers Jaeckel) zurechtgezimmert hat. Es kann nicht sein, was nicht sein darf.

Dr. Hans-Joachim Meyer, Alfeld


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