16.04.2024

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08.03.08 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 10-08 vom 08. März 2008

MELDUNGEN

Kleine Diebe

Berlin – Bei kleinen Kindern ist das Gefühl „das gehört mir“ meist recht stark ausgeprägt. Der Sinn für fremdes Eigentum muß sich bei ihnen aber erst noch entwickeln. „Oft können sie mit etwa drei oder vier Jahren zwischen mein und dein unterscheiden“, sagt Jo-Jacqueline Eckardt, Erziehungsberaterin in Berlin. Dann verstünden die Kinder zum Beispiel, daß ein anderes Kind es nicht mag, wenn man ihm sein Spielzeug wegnimmt. „Es ist schwierig, bei Kindern im Kindergarten- oder frühen Grundschulalter von Diebstahl oder Klauen zu sprechen“, sagt Eckardt. Daher sollten Eltern es auch vermeiden, ihrem Nachwuchs in solchen Fällen moralische Vorträge zu halten oder so heftig zu schimpfen, daß er Angst bekommt. Wenn ein Kind sich etwa an der Schokolade seines älteren Bruders vergriffen habe, sollte man ihm klarmachen, daß dies nicht gehe und der Bruder nun traurig sei. „Dies sollte auch unmittelbare Konsequenzen haben“, empfiehlt die Erziehungsberaterin. So sollte sich der „Dieb“ entschuldigen und auch selber Vorschläge machen, wie der Bruder entschädigt oder getröstet werden könne. Wenn das Kind, das sich an der fremden Schokolade vergriffen hat, schon älter ist und ein Sparschwein hat, könne es dem Bruder auch Geld geben, damit er sich neue Süßigkeiten kaufen kann. In diesem Zusammenhang sollten Eltern damit rechnen, daß kleine Kinder einen solchen Vorfall zunächst einmal abstreiten: „Ich habe die Schokolade nicht genommen.“ „Daraus muß man keine große Sache machen“, sagt Eckardt. Man sollte ihm allerdings vermitteln, daß es wichtig sei, die Wahrheit zu sagen, damit man sich vertrauen könne. Als Erwachsener müsse man dabei unbedingt Vorbild sein und zum Beispiel die Verantwortung dafür übernehmen, wenn einem etwas kaputt gegangen ist. Außerdem kann man das Kind loben, wenn es von sich aus die Wahrheit sagt: „Toll, daß du das zugibst. Ich weiß, daß dies einem gar nicht so einfach fällt.“              Ddp

 

In der Moralkrise

Burgstädt – „Die deutsche Wirtschaft steckt in einer Krise der Moral. Viele Spitzenmanager und Unternehmer wollen nicht in erster Linie ein gutes Produkt zu einem guten Preis anbieten, sondern reich werden“. Das sagte Europas größter Schuhhändler, Heinz Horst Deichmann (Essen) beim „Forum für Jung-Unternehmer und Existenzgründer“, das vom 22. bis 24. Februar im sächsischen Burgstädt stattfand. Wenn Spitzenverdiener Steuern hinterzögen, um für sich persönlich noch mehr Geld anzuhäufen, so erschüttere das das Vertrauen der Bevölkerung in das Wirtschaftssystem. Nichts brauche Deutschland momentan dringender als Unternehmer, die bereit seien, Verantwortung für Mitarbeiter und Kunden zu übernehmen. „Wir brauchen echte Unternehmer, die mit ihrer Person und ihrer Familie das Risiko tragen“, sagte Deichmann. Eine solche Einstellung habe nach dem Zweiten Weltkrieg zum Wirtschaftswunder geführt. Deichmann warnte aber auch vor einer generellen Verurteilung: „Die Mehrzahl der Manager ist vernünftig.“ Deichmanns Firma unterhält 2300 Filialen mit rund 26000 Beschäftigten in 14 Ländern.      idea


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